Bhagavad Gita, 13. Kapitel, 14. Vers

„Sarvendriya-gunabhasam sarvendriya-vivarjitam asaktam sarva-bhre caiva nirgunam guna-bhoktr ca.“

Krishna beschreibt das Selbst, Brahman, wie folgt:

„Durch die Funktion aller Sinne strahlend, und doch ohne Sinne; unverhaftet, und doch alles tragend; ohne Eigenschaften, und doch der, der sie erfährt.“

Brahman strahlt durch die Funktion aller Sinne. Das heißt, durch die Sinne kannst du auch Brahman wahrnehmen. Wenn du die Welt wahrnimmst, ist die Welt eine Funktion von Brahman. Und du kannst auch durch die Sinne - also jetzt durch die Handlungsorgane kann Brahman strahlen. Dennoch ist Brahman ohne Sinne, er ist nicht an die Sinne gebunden. Das ist so ähnlich, wenn du aus einem Fenster heraus schaust. Dein Bewusstsein strahlt durch das Fenster hinaus und du kannst auch jemanden grüßen außerhalb vom Fenster. Umgekehrt, du kannst wahrnehmen all die Natur, die außerhalb des Fensters ist. Aber du bist nicht das Fenster und du bist auch nicht die Wahrnehmung, sondern du bist der, der alles erfährt. Du bist ohne Fenster und dennoch strahlst du durch das Fenster, sowohl nach draußen als auch, du nimmst das wahr, was außerhalb des Fensters ist. So ähnlich, Brahman strahlt durch die Sinne. Die Sinne werden auch als Tore bezeichnet. Es gibt die Wahrnehmungsorgane, durch welche du Dinge wahrnimmst, und es gibt die Handlungsorgane, durch welche du Dinge tust. Aber du, als Brahman, bist nicht auf die Sinne begrenzt und du, als Brahman, bist auch nicht begrenzt auf das, was du tust. Des Weiteren sagt er, ohne Eigenschaften, und doch der, der sie erfährt. In Wahrheit bist du ohne Eigenschaften. Du erfährst aber Eigenschaften und zwar sowohl die Eigenschaften der Welt, wie die ganzen Farben und Formen und die ganzen Sinneseindrücke, als auch deine eigenen Eigenschaften. Also, du magst temperamentvoll sein, du magst ruhiger sein, du magst Höhen und Tiefen haben, du magst alsVata, Pitta, Kapha definiert werden im Ayurveda, du magst mal sattviger, rajasiger, tamasiger sein, aber das bist du nicht wirklich. Das sind die Eigenschaften, die du erfährst. In Wahrheit bist du nicht diese Eigenschaften. So wenig, wie du die Kleidung bist, die du trägst. Von außen betrachtet wird ein Mensch oft definiert durch die Kleidung, die er trägt, durch das Auto, das er fährt. Und genauso wird er definiert durch die Haarfarbe, die er hat, die Haut, die er hat. Er wird genauso definiert über die Persönlichkeit usw. Aber alles sind nur Eigenschaften. Du bist nicht diese Eigenschaften. Du bist Brahman. Du erfährst die Eigenschaften, du wirkst durch die Eigenschaften, du bist nicht diese Eigenschaften. Sei dir dessen immer wieder bewusst.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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