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Was ist Reiki? 

Reiki ist zunächst ein Name für die universelle Lebensenergie. „Rei“ bedeutet „göttliche Gabe“ und „Ki“ ist das japanische Wort für Lebensenergie, das in China „Chi“, in Ägypten „Ka“, in Indien „Prana“, im Westen „Od“ (Odem) und nach Wilhelm Reich „Orgon“ genannt wird. Reiki wird aber auch das Einweihungssystem bezeichnet, das uns die universelle Lebensenergie stufenweise zugänglich macht. Es handelt sich bei ihm vorrangig um einen spirituellen Entwicklungsweg. Erst an zweiter Stelle steht der positive Nebeneffekt, das Heilen. Schon in den alten Veden wird davor gewarnt, Energie, die man durch Rituale, dem Gebrauch von Mantren oder während  der Meditation erlangt, nach außen zu „verschwenden“ oder damit „beeindruckende Kunststücke zu machen“. Sie soll vielmehr ausschließlich dem eigenen spirituellen Entwicklungsprozess dienen. Auf der anderen Seite erfahren viele Menschen in der Gegenwart von Meistern spürbare Veränderungen in ihrem Energiesystem und auch Heilung, ohne dass dieser handelnd einschreitet. Wenn Reiki für uns in erster Linie Meditation ist und  bleibt, dann mag es durchaus legitim sein, jemand in das Feld der Energie dieser Meditation mit aufzunehmen. Es handelt sich also um eine gänzlich andere Form von „Behandlung“, die man eher als ein „freundliches Miteinbeziehen“ bezeichnen sollte. Wir machen uns durch ein kleines Ritual zum Kanal für die universelle Lebensenergie, profitieren davon zu unserem eigenen Wohl und Wachstum und laden jemand ein, auf seine individuelle Weise mitzuprofitieren.

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Woher kommt Reiki? 

Reiki kommt aus Japan. Seine Ursprünge vermutet man jedoch im nordindischen und tibetischen Vajrayana-Buddhismus (Diamant-Fahrzeug). Vajrayana, Mantrayana oder Tantrayana ist eine buddhistische Strömung, die etwa im 4. Jahrhundert in Indien aus dem Mahayana-Buddhismus (dem großen Fahrzeug) entstand. Besondere Verbreitung fand sie in der buddhistischen Tradition von Tibet und der Mongolei, in geringerem Umfang auch im chinesischen und im japanischen Buddhismus. Reiki. wie wir es im Westen kennen und wie es in Japan tradiert wird, geht auf Mikao Usui zurück, den Wiederentdecker und Neubegründer dieses alten spirituellen Weges. 

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 Mikao Usui

Mikao Usui wurde am 15. August 1865 in Yamagata in der Präfektur Gifu geboren und starb am 9. März 1926 in Fukuyama in der Präfektur Hiroshima. Aus einer wohlhabenden Familie stammend, war er im weltlichen Leben ein Kaufmann, von Kind auf an interessierten ihn jedoch am meisten Religion und Spiritualität. Er las die heiligen Schriften vieler Traditionen und lernte dafür mehrere Sprachen wie Chinesisch, Englisch und Sanskrit. Er war verheiratet und hatte eine Tochter und einen Sohn. Mikao Usui besuchte häufiger ein Kloster auf dem heiligen Berg Kurama in Kyoto, um zu meditieren und in den alten Schriften zu studieren. In diesen entdeckte er eines Tages lang vergessene Einweihungsrituale, verschiedener Symbole und Mantren zu einem der zahllosen buddhistischen Erleuchtungswege. Da es keinen Meister gab, der ihn hätte einweihen können, sondern nur die Schriften, begann er, der Existenz vertrauend, 21 Tag zu fasten und zu meditieren und hoffte auf ein Zeichen des Himmels. Am letzten Tag der Klausur kam ein helles Licht über ihn und vor seinem inneren Auge erschienen die Symbole als eine Bestätigung der Existenz. Von da ab trug er die Heilkraft des Reiki in sich. Er heilte zunächst in seiner Familie und ging dann in die Armenviertel, wo er viel Elend vorfand und mit Reiki Abhilfe schaffen wollte. Nach etlicher Zeit bemerkte er aber, dass sich nicht s änderte, dass die gleichen Menschen immer wieder kamen, statt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Von da an begann er fünf Lebensregeln zusätzlich zu seinem Behandeln weiterzugeben und ermahnt die Heilungssuchenden, sie zu verinnerlichen und ihr Leben danach auszurichten.

  

Die fünf Lebensregeln lauten:

 

Gerade heute sei ohne Ärger

Gerade heute sei ohne Sorge

Sei dankbar für alles Lebendige

Sei respekt- und liebevoll zu allen Wesen

Sei ehrlich und arbeite fleißig an dir

 

Die beiden ersten Aufforderungen bedeuten: Sei im Hier und Jetzt. Mit deinem Ärger lebst du in der Vergangenheit, der Grund zum Ärgern ist schon lange vorbei. Mit deiner Sorge lebst du in einer noch nicht vorhandenen Zukunft. Gestalte deine Zukunft lieber mit positiven Gedanken.

 

Ich empfehle, öfter diese fünf einfachen Sätze zu kontemplieren:

 

Ich erkenne, wie mein Ärger entsteht, und lasse ihn los.

Ich erkenne, woher meine Sorge rührt, und lasse sie los.

Ich erkenne an, dass ich ein Schüler des Lebens bin.

Ich zeige allem meine Liebe und Dankbarkeit.

Und ich gehe konsequent meinen eigenen Weg.

 

Bald begann Mikao Usui Reiki in Form von Ausbildungen weiterzugeben. Er gründete die „Usui Shiki Ryoho“, die Usui-Reiki-Gesellschaft und ebenso eine Tagesklinik in Tokio, wo er mit seinem Schülern Patienten aller Art behandelte. Bis zu seinem Tod weihte er etwa 2.000 Menschen in Reiki ein, davon 20 Reiki-Meister.

 

Aus Dankbarkeit für sein Werk ließen seine Schüler einen Gedenkstein errichten mit der Inschrift:

 

“Wer ernsthaft lernt

und hingebungsvoll an sich selbst arbeitet,

um seinen Körper und seinen Geist zu verbessern

und ein besserer Mensch zu werden,

ist ein ‘Mensch von großem Geist’.

 

Die Menschen,

die diesen Großen Geist zum Wohle der Gesellschaft nutzen,

um ihnen den rechten Weg zu zeigen und Gutes zu tun,

nennt man Lehrer.

 

Einer dieser Lehrer war Dr. Mikaomi Usui.

Er lehrte die Menschen das Reiki des Universums."

 

 

Die Gassho-Meditation 

Neben dem Üben mit Reiki legte Mikao Usui großen Wert auf regelmäßiges Meditieren. Dazu empfahl er seinen Schülern die Gassho-Meditation. 

Bei der Gassho-Meditation, einer uralten, weit verbreiteten und bewährten Methode, die ihren Ursprung in Japan  hat, bewirkt die speziell eingenommene Haltung (siehe Foto), dass wir nach einigen Minuten in tiefe Stille kommen. Es gibt ein Gesetz, dass im gesamten Universum Gültigkeit besitzt, das heißt: Form = Inhalt. Dieses Gesetz kommt zum Beispiel bei Musikinstrumenten zur Anwendung. Hier bestimmt die Form des Klangkörpers den Ton, seine Kraft, seine Fülle und seinen Charakter. Auch bei Weingläsern ist die Form am Geschmack und Aroma des Weins beteiligt. In östlichen Kampfkunstarten, wie z. B. beim Aikido, macht die geschlossene, immer gerundete Körperhaltung des Kämpfers sein Stehvermögen und seine Kunst des Annehmens, Umleitens und Zurückschickens der Angriffsenergie aus. 

Nicht anders verhält es sich bei der Haltung, die wir für die Gassho-Meditation einnehmen. Zunächst setzen wir uns entspannt aufgerichtet in den Meditationssitz oder in den Kniesitz. Dann beginnen wir sanfte, leicht vertiefte Atemzüge in den Bauch zu lenken. Bei dieser Atmung verbleiben wir während der gesamten Meditation, die wenigstens 20 Minuten dauern sollte. Die Hände werden nun zum Namasté vorm Herzen zusammengelegt, wobei die Schultern locker bleiben und die Ellenbogen ohne Anspannung der Arme seitlich nach außen gerichtet sind. Das ist schon das ganze Geheimnis dieser Technik. 

Es ist die Form unserer Haltung, die hierbei den inneren Energiestrom lenkt, die seine Richtung und Qualität bestimmt und damit auch seine ruhe- und zugleich kraftvolle Wirkung auf Körper und Geist ausmacht. – Die zusammengelegten Handinnenflächen und die Fußsohlen, die in Richtung unseres Körpers zeigen, bewirken, dass keine Energie nach außen abstrahlt. – Der sanft vertiefte Atem reichert Prana an und verstärkt sein inneres Fließen. – Die Mudra der zusammengelegten Hände vor Anahata, unserem Herzchakra, führt zu einer Zentrierung im mittleren Energiezentrum. Anahata ist das Chakra der Mitte, der Ausgewogenheit, der Ausgeglichenheit. Hier sammeln und vereinen sich die Energien der unteren drei mehr erdverbundenen Chakren mit den Energien der oberen drei mehr der kosmischen Kraft zuge-wandten Chakren. Dabei entsteht eine tiefe Ruhe und Gelassenheit in uns. – Die nach oben zeigenden Finger regen den aufsteigenden Energiestrom in der Sushumna, unserem zentralen Energiekanal in der Wirbelsäule, an. Dieser vermehrt aufsteigende Energiestrom erzeugt ein allmähliches Öffnen von Sahasrara, dem Kronenchakra, das uns mit dem höchsten kosmischen Licht, dem Paramatman-Licht, verbindet. Es spendet uns höchste spirituelle Kräfte, es lässt uns wach sein und dabei klar sehen und fühlen.

 

In den ersten zehn Minuten mögen die Gedanken noch mehr oder weniger im Vordergrund lärmen, dann jedoch sinken wir in eine angenehme Stille und tiefe Entspannung. Seelisch genährt und gestärkt und energetisch gereinigt und aufgetankt werden wir jedes Mal wie neu geboren aus dieser Meditation in die hiesige Welt zurückkehren.

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© 2016 Text und Fotos: Bhajan Noam

Alle Informationen zu meinen Reiki-Ausbildungen: https://www.yoga-vidya.de/seminare/leiter/bhajan-noam/

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

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