Namaste und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen, Bhagavad Gita Podcast, Zusammenfassung der Essenz der achtzehn Kapitel. Fünftes Kapitel, überschrieben: „Karmasannyasayogo nama. Der Yoga des Verzichtes auf Handlung.“ Oder auch: „Der Yoga der Entsagung des Karmas.“ Oder auch: „Der Yoga der Befreiung von Karma.“

Arjuna hatte zu Beginn des fünften Kapitels gefragt: „Was ist besser, Karma Yoga oder Verzicht auf alle Handlungen?“ Krishna sagte: „Entsagung führt zum Ziel und damit auch ein monastisches Leben, ein Leben der meditativen Schau, wie auch Karma Yoga führt zur höchsten Seligkeit.“ Er sagt aber, Karma Yoga ist besser als nichts zu tun. Und er sagt: „Ein wahrer Sannyasin, ein wahrer Entsagter und damit letztlich ein wahrer Mönch, ist der, der weder verabscheut noch wünscht. Er ist frei von Gegensatzpaaren. Und so findet man Befreiung von allen Banden.“

Also, darum geht es. Entsagung auf Karma heißt auch Freiheit von Karma und Freiheit, neues Karma zu schaffen und damit auch Freiheit von den Bindungen der Handlungen. Das erreichst du, wenn du weder verabscheust noch wünschst. Wenn du frei bist von diesen Gegensatzpaaren, befreist du dich aus den Banden. Natürlich, solange du verkörpert bist, hast du auch Wünsche. Auch ein selbstverwirklichter Meister hat sein Lieblingsessen, aber er ist nicht gebunden an seine Wünsche, er handelt nicht aus den Wünschen heraus, und es macht ihm nichts aus, ob es kalt ist, ob es warm ist, ob er sein Lieblingsessen bekommt oder ob das Essen versalzen ist, es macht ihn wenig aus, ob er gelobt wird oder getadelt wird. Daran kann man übrigens erkennen, ob du wirklich entsagt bist.

In dem Moment, wo du nicht mehr aus Wünschen heraus handelst, bist du auch nicht an Karma gebunden. Du schaffst neues Karma, wenn du aus Wünschen heraus handelst, wenn du etwas tust, um etwas zu bekommen. Wenn du nichts mehr tust, um etwas zu bekommen, sondern nur tust, was getan werden muss, oder das Gefühl hast, es geschieht durch dich und Gott handelt durch dich hindurch, oder wenn du es aus Liebe und Hingabe machst und alles Gott darbringst, dann bist du frei vom Karma. Im sechsten Vers sagt Krishna aber noch: „Doch Entsagung ist ohne Yoga schwer zu erreichen. Wer durch Yoga Harmonie erreicht hat, geht zu Brahman.“ Also, wenn du zu diesem höchsten Zustand der Karma-Freiheit kommen willst, musst du Yoga üben. Und Yoga hat so viele Bedeutungen. Yoga heißt, täglich zu meditieren, täglich Asanas und Pranayama zu üben. Yoga heißt auch, zu dienen und das, was du tust, Gott darzubringen. Wenn du handelst und im Handeln entsagst, dann kommst du zu dieser höchsten Weisheit. Das ist die Essenz des fünften Kapitels, „Karmasannyasayogo“, Verzichten durch Handlung oder auch, durch Handlung zur höchsten Entsagung zu kommen. Indem du handelst, nicht, um selbst was zu erreichen, und indem du Karma Yoga übst, kommst du zu Sannyasa, zum Zustand der Entsagung und damit zum Yoga.

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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