Om Namah Shivaya

Heute ist Aschermittwoch. Im traditionellen Christentum der Beginn der Fastenzeit, wobei Fasten vieles heißen kann. Eine Bedeutung des Wortes „Fasten“ heute ist oft, kein Fleisch essen. Das machen wir im Yoga typischerweise das ganze Jahr. Es ist aber auch eine gute Zeit, jetzt die Ernährung umzustellen, wer sich noch nicht so umgestellt hat, oder zu sagen, in dieser Zeit wollen wir besonders gesund leben. Der Winter geht langsam zu Ende, Frühling beginnt, Körper stellt sich um , muss sich sowieso umstellen, und so ist das jetzt eine gute Zeit, sein Leben gesünder zu machen. Sei es, dass ihr überlegt, mit der Ernährung irgendwas noch gesünder zu machen. Sei es, dass ihr überlegt, irgendwo die Yogapraxis zu vertiefen, auszubauen. Sei es irgendetwas anderes, was ihr Gutes tun wollt für euch selbst, irgendetwas, was ihr machen wollt, was für euch gut ist. Und da ist gerade das Frühjahr eine der Zeiten, die dafür besonders geeignet sind und gerade eben jetzt diese Fastenzeit. Zweiter Aspekt davon könnte auch sein, zu überlegen, nicht nur Lebensstil im Sinne von Gesundheit, man kann auch überlegen, ob man in dieser Zeit in irgendeiner Weise an sich selbst arbeiten will, irgendeinen anderen Vorsatz umsetzen will, irgendeine Marotte oder schlechte Gewohnheit oder irgendein Denkmuster ändern will. Gerade weil durchaus eine ganze Menge von Menschen das in dieser Zeit machen, ist es auch eine Möglichkeit, sich darauf jetzt besonders zu konzentrieren.

Fastenzeit steht eben auch für Verzicht und Spiritualität hat ja verschiedene Aspekte, so viele verschiedene. Ein Aspekt ist, dass Leben zelebrieren und Freude zu haben, um das Göttliche zu sehen, in der Natur, in der Sonne, in der Schönheit, in der Liebe, die wir von anderen Menschen empfangen können, geben können, die Dinge, die wir erreichen können, die Segnungen, die wir erfahren, dort immer wieder das Göttliche zu sehen, dankbar zu sei, sich zu freuen, das ist ein wichtiger Aspekt von Spiritualität. Ein zweiter Aspekt ist aber auch Verzicht und Entsagung, Loslassen. Das heißt nicht, dass man vor allem wegrennt, aber es heißt, dass man überlegt: „Wo hat sich mein Geist besonderes dran verhaftet? Womit identifiziert sich mein Geist besonders? Wo ist irgendwo so eine gewisse Klebrigkeit meines Geistes, wo wir irgendwo so hängen? Und gibt es irgendwas, wo wir uns von befreien wollen, lösen wollen?“ Das sind verschiedene Gedanken, die ihr so ein bisschen vielleicht am heutigen Tag oder den ein oder anderen davon in eurem Kopf herumgeistern lassen könnt oder wie es so schön heißt, im Herzen bewegen könnt, und dann überlegen, ob es irgendetwas davon gibt, was ihr vielleicht die nächste Zeit machen wollt.

Eine Minute Stille.

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

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