Anekdote über Swami Vishnu-devananda

Vielleicht noch eine ganz kurze Anekdote, wie die letzte von Swami Atma. Irgendwann hat der Swami Vishnu gedacht, er will selbst Computer lernen. Und ich war zu dem Zeitpunkt gerade der Computerschulungsmensch, der allen möglichen Leuten beigebracht hat, wie man Computer bedient. Es war noch vor der Erfindung von Windows, da war also noch Word und Lotus und noch so ein paar andere Sachen. Und da hatte ich ein gewisses Konzept gehabt, wie ich Menschen das beibringe. Und jetzt wollte der Swami Vishnu selbst lernen, zu schreiben und zu tippen und Emails versenden. Bevor es das Wort Emails gab, hat man dort schon Emails gehabt. Und dann habe ich also den Computer vorbereitet, bin dann runter zu seinem Häuschen, in sein Büro, und bin dort rein und dann, der Swami Vishnu verneigt sich vor mir, legt die Hände auf meine Füße und dann noch seinen Kopf auf meine Füße und sagte: „Ich bin dein Schüler, lehre mich, der ich Zuflucht bei dir gesucht habe.“

Dann hat er noch gesagt: „Der Lehrer ist Schüler geworden und der Schüler ist jetzt Lehrer geworden.“ Und das Interessante war, der Swami Vishnu hat dann genau das so gemacht, wie ich es ihm gesagt hatte. Ich war es so gewohnt, ich versuche Menschen beizubringen, und meistens wissen die Leute besser, wie ich es ihnen beibringen soll, als was ich mache, und ich verbringe die Hälfte meiner Energie, den Leuten zu sagen, mich das doch bitte so beibringen zu lassen, wie ich weiß, dass es gut ist. Beim Swami Vishnu in keinster Weise. Er hat alles gemacht, was ich ihm so gesagt habe. Er hat mal nachgehakt, mal nachgefragt. Und Swami Vishnu war mit großem Abstand derjenige, der am schnellsten die ganzen Programme verstanden hat. Also in unglaublich kurzer Zeit konnte er dann das machen, was er dort machen wollte. Er hat dann zwar nachher festgestellt, es ist doch noch einfacher, einer Sekretärin alles zu diktieren, hat also dieses Wissen nicht weiter ausgebaut. Und ich bin überzeugt, er hat das Ganze nur gemacht, um mir zu zeigen, wie man als Schüler sein kann. Indem er selbst so war und gezeigt hat, wie in schneller Zeit man lernen kann, wenn man sich ganz öffnet und bereit ist, zu lernen, anstatt seine Ideen über das zu projizieren, was man lernen soll.

Hari Om Tat Sat

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

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