Abwege durch Überheblichkeit – BhG XVI.13

Bhagavad Gita, 16. Kapitel, 13. Vers: „Idam adya maya labdham imam prapsye manoratham idam astidam api me bhaivisyati punar dhanam.“ Krishna spricht: "Er spricht über die Weisen, wie man herabfallen kann von hoher spiritueller Warte." Wenn du einiges erreicht hast, wenn du auf dem spirituellen Weg vorangekommen bist, dann kannst du durch Ausführen von Asurataten wieder hinabfallen. Und er beschreibt in diesen Versen, was es für Möglichkeiten gibt.  Im 13. Vers sagt er: „Menschen, die auf Abwege kommen, sagen zu sich: Das habe ich heute verdient; diesen Wunsch werde ich mir erfüllen; das gehört mir; und dieser Reichtum wird später auch mir gehören.“

Sei vorsichtig, was du so zu dir sagst. Wenn du sagst: „Ja, das habe ich heute verdient. Da war ich großartig. Da war ich besonders gut. Da habe ich das und das erreicht und das und das werde ich auch noch erreichen usw.“ Oder wenn du sagst: „Das gehört mir und das wird mir später auch noch gehören.“ Diese Art von Identifikation führt dich wieder hinab. Mache Introspektion und schaue, wie häufig bist du stolz auf das, was du verdient hast. Wie stolz bist du auf das, was du dir selbst gegönnt hast. Schon wenn du sagst, „das muss ich mir jetzt mal gönnen“, schon das kann dich auf Abwege führen. Krishna spricht hier von hohen Idealen und er sagt, letztlich musst du alles Gott darbringen. In dem Moment, wo du stolz auf das Erreichte bist, in dem Moment, wo du dich darauf freust, dass du das und das auch noch erreichen wirst, in dem Moment, wo du dich mit deinem Reichtum identifizierst und mit dem, was du noch an Reichtümern gewinnst, bist du weggekommen von dem spirituellen Weg. Du kannst dich sehr wohl natürlich darum bemühen, dass du deinen Lebensunterhalt verdienst. Du kannst dich natürlich auch darum bemühen, deine Wünsche und Bedürfnisse auf sattvige Weise zu befriedigen. Du kannst dich auch darum bemühen, natürlich einen gewissen Besitz zu bekommen, damit du eine Sicherheit hast. Aber es ist immer die Frage, wie stolz bist du darauf und wie stark prahlst du damit. Sogar innerliches Prahlen kann dort etwas dazu beitragen, dass du abfällst. Sei also demütig. Sei dankbar für das, was du bekommst. Sei dankbar für das, was du hast. Und letztlich sei dir bewusst, dir gehört nichts. Alles, was wir haben, ist nur Leihgabe unbestimmter Mietdauer. Es kann jederzeit von uns genommen werden. In diesem Sinne kannst du dich daran freuen. Du kannst dich darüber freuen, dass du einiges erreicht hast, dass Gott durch dich gewirkt hat, dass du auf diese Weise Gutes bewirkt hast. Aber identifiziere dich nicht damit und wisse, jederzeit kann alles vorbei sein.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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