Bhagavad Gita, 11. Kapitel, Abschlussvers. Das ist eigentlich nicht der letzte Vers, sondern die Zusammenfassung, letztlich die Beschreibung der Bhagavad Gita. Der Abschluss von jedem Kapitel geht ja ähnlich.

„Harih om tatsat iti srimad bhagavadgitasupanisatsu brahmavidyayam yogasastre sri krsnarjunasamvade visvarupadarsanayogo nama ekadaso’dhyayah.“

„So endet in den Upanishaden der glorreichen Bhagavad Gita, der Wissenschaft vom Ewigen, der Schrift über Yoga, des Dialogs zwischen Shri Krishna und Arjuna, das elfte Kapitel mit dem Namen: Der Yoga der Vision der kosmischen Gestalt.“

Dieses Kapitel war der Wendepunkt der Bhagavad Gita. Bis zu diesem Kapitel stellt Arjuna alle möglichen Fragen. Er zweifelt auch an allem Möglichen, was Krishna sagt. Er hakt immer wieder nach. Jetzt im elften Kapitel hat Arjuna die kosmische Erfahrung gemacht. Ab jetzt sind die Fragen von Arjuna viel demütiger. Er weiß, es gibt Gott. Er weiß, Gott ist hinter allem. Er weiß, Gott wirkt auch durch ihn. Er weiß, letztlich wird Gott alles machen und egal, was er, Arjuna selbst, macht, letztlich ist er nur ein Instrument in den Händen Gottes. Er hat erfahren, dass das ganze Universum ein organisches Ganzes ist, dass letztlich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft alles in der Ewigkeit schon da ist. Er hat erkannt, dass die physische, astrale, kausale Welt alles eins ist. Er hat auch die Unendlichkeit gleichzeitig wahrgenommen. Für ihn ist das jetzt nicht mehr Theorie, er hat es tatsächlich wahrgenommen. Jetzt ist nur die Frage, wie kann er aus dem Ganzen handeln, wie kann er das in die Tat umsetzen, wie kann er aus diesem Geist heraus tatsächlich die richtigen Entscheidungen treffen. Er weiß zwar, von der höchsten Ebene aus kann er keine falschen Entscheidungen treffen, aber auf einer relativen Ebene gilt es, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und in den nächsten Kapiteln gibt Krishna dem Arjuna einige Kriterien, wie er Entscheidungen treffen kann. Aber zunächst, im zwölften Kapitel, gibt er ihm noch Tipps über Hingabe im Alltag, wie kann er Hingabe üben, wie kann er Bhakti entwickeln. Vielleicht fragt er diese Frage auch für uns, denn Arjuna hat ja schon die Gotteserfahrung gemacht. Im nächsten Kapitel fragt er Krishna, wie kann man Hingabe entwickeln, denn Krishna hat gesagt, mit Bhakti kommt die Gotteserfahrung am leichtesten.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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