Ich möchte gerne meine Erfahrung bei meiner ersten Teilnahme an einem Seminar bei Yoga Vidya mitteilen:
("Yoga bei besonderen Beschwerden")
Bei der Ausübung von Plavini, dem möglichst langsamen Einatmen mit Aufmerksamkeit auf dem Herzzentrum spürte ich zuerst angenehme Energieschübe, und das kurze Ein- und Ausatmen bei gefüllter Lunge lösten leichte Wellen des Vergnügens aus, fast so wie ein inneres Lachen. Auf einmal schien mein Brustkorb aufzureissen, irgend etwas explodierte und das war auch körperlich schmerzhaft. Ausgehend von der Brustmitte steigerte sich ein heisskaltes Brennen ins schier Unerträgliche und gleichzeitig füllte sich der Raum mit einem strahlenden, eher überirdischen Licht.
Ich bemerkte noch, dass mein Gesicht nass war von Tränen (nicht vom Schweiss wie bei allen anderen Übungen...) und dass niemand um mich herum davon Notiz nahm. Zum einen war ich froh darüber, zum anderen konnte ich es kaum fassen, dass meine Kolleg/innen nichts davon bemerkten und dass auch die Lehrerin wie eine stereotype Maschine ihr Vortragsprogramm weiter abspulte (zumindest nahm ich es in diesem Moment so wahr).
Die Welt war/ist durchdrungen von Ekstase und niemand bemerkte es!?! Ich erkannte, dass die Welt des Relativen immer so weiter gehen und das Rad der Veränderung sich weiter drehen wird und dass Erleuchtung oder andere spirituelle Erfahrungen eine individuelle Angelegenheit sind: Wenn die Zeit reif und das Nervensystem bereit ist.
Es gab einen kurzen Schmerz der "Trennung" und dann war alles in Harmonie, einfach o.k. Aber ich hätte mehr Ruhe und ev. Mitteilung anschliessend gebraucht und war den Rest des Tages leicht gereizt und durcheinander. Insgesamt aber fühlte ich mich in meiner Herzensenergie wie auf einer Wolke angehoben, und das hält auch jetzt, eine Woche später, noch an.
Klar, dass ich Gott, der Existenz und allem, was es möglich machte, sehr dankbar bin!

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Kommentare

  • Liebe Bianca, die Erfahrung ist nicht gefährlich ausser für Ego und Intellekt (was wir landläufig mit "Kopf" bezeichnen), die sich da vielleicht ein bisserl schwer tun ;-)... Und Ravidas hat ja erkannt, dass ich kein Anfänger oder Neuling bin :-). Aber auch für sogenannte Anfänger kann die Erleuchtung bzw. eine ähnliche Erfahrung jeden Moment eintreten - das überlassen wir der Natur, dem größeren Ganzen. Das hat Gottseiesgedanktgelobtundgepriesen nichts mit unseren Systemen und sonstigem Angelernten oder dem, was andere sagen zu tun. Alles zu seiner Zeit. Und natürlich hast du recht: Denn Kundalini und ähnliche Erfahrungen zerstören alle bisherigen Lebensmuster und Konzepte, sofern es echte Erfahrungen sind. und das braucht ein reines Nervensystem und Stabilität. Eine richtige Gehirnwäsche, wovor ja viele Menschen Angst haben, dieses Unbekannte, Neue - aber die Belohnung ist hoch. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine Quantensprung im Bewusstsein. All Is One. Namaste

  • Deine Erfahrung ist recht gefährlich. Laut Iyengar, dem großen indischen Pranayama-Meister, dürfen Atemübungen nur ganz behutsam und nach und nach eingeführt werden. Über die Plavini-Atmung ist sehr wenig bekannt und sie wird heute kaum noch ausgeführt. Vielleicht hast du etwas falsch verstanden, was als Neuling bei Pranayama sehr leicht passieren kann. Wenn die Lunge gefüllt ist, ist es unmöglich schnell aus und einzuatmen, in dem Augenblick, in dem du ausatmest, ist die Lunge nicht mehr gefüllt. Eventuell habt ihr Kapalabhati gemacht, was aber unbedingt zu unterbrechen ist, wenn es Probleme in der Herzgegend gibt. Bei gewissen Krankheitsbildern darf Kapalabati nicht ausgeführt werden (weil es zu den Erscheinungen führt, die du beschrieben hast), bei gewissen Konstituionstypen (die verschiedenen Dosha-Typen nach Ayurveda) ist Kapalabhati ebenfalls nicht angebracht. Pranayama ist immer individuell abzustimmen, ansonsten - falsch ausgeführt - kann es zu erheblichen körperlichen Problemen kommen. Als aufmerksame Yogalehrerin hätte diese allerdings die Aufgabe, sich ihre Teilnehmer/Innen genau anzusehen und entsprechend zu reagieren. Pranayama zu unterrichten beinhaltet sehr viel Verantwortung und Erfahrung. Vielleicht suchst du dir an einem Wohnort eine/n Yogalehrer/in, der/die in diesem Bereich Erfahrung hat und dich nach und nach in die Feinheiten von Pranayama eingeführt. Es braucht sehr lange Zeit, diesen Teil von Yoga zu beherrschen. Wünsche dir, dass du zukünftig bessere Erfahrungen machst.

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