Hat dir Yoga schon mal bei Angst, Lampenfieber, Phobie, Panik etc. geholfen? Kennst du jemanden, dem Yoga dabei geholfen hat? Dann schreibe doch darüber:

  • Wie hilft Yoga bei Ängsten?
  • Welche Übungen sind besonders geeignet?
  • In welchen Situationen kann Yoga helfen/hat Yoga dir oder anderen geholfen?

 

 

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Antworten

  • Während der letzten Jahre gab es immer wieder Situationen bei denen mir die Werkzeuge aus der Yogapraxis geholfen haben eine schwierige Situation zu meistern.Bei einer immer mal wieder vorkommende Zahnarztsitzung hat mir die Konzentration auf einen ruhigen, tiefen Bauchatem in Verbindung mit einem Mantra ( z.b So Ham ) sehr geholfen - nach etwas Übung konnte ich sogar auf die Betäubungsspritze verzichten und den Schmerz tatsächlich wegatmen. Bei meinen Schwangerschaften war mir diese Technik auch eine große Hilfe.

    Einmal gab es eine sehr beängstigende Situation während eines Fluges. Ich hatte Todesangst .... in diesem Moment war mir auch völlig egal was meine Sitznachbarn jetzt denken...ich habe laut " om namah shivaya " gesungen. Das hat mir sehr geholfen mein Gottvertrauen wieder zu erlangen...alles ist gut ausgegangen. ;-))))

    Meine Tochter hatte vor und während einigen Mathearbeiten die Nasenwechselatmung praktiziert.
    Zusammen mit dem Mantra "Ich kann Mathe" hat es schon oft die nötige Konzentration zurückgebracht manches Mal mit erstaunlichem Ergebnis. ;-)))

    Om namah shivaya

    an♥ja

  • Namasté,
    seit meinem burn out am 20 Dezember 2011, leide ich an Panikanfällen, Angstneurosen Lethargie und Müdigkeit. Ich bin eigentlich ein sehr dynamischer Typ, immer vorne weg, die erste, die da ist und die letzte, die geht. Ich habe keine Angst vor Arbeit, mach viele Dinge gern und liebe das Leben. Mein Zusammenbruch hat mich derart aus dem Verkehr gezogen, dass ich viele Dinge, die für andere Menschen selbstverständlich sind, gar nicht mehr machen konnte. Ich konnte keine Straße überqueren, kein Geschäft mehr betreten und fühlte mich nur noch in der Natur wohl, am liebsten in der Nähe von Bäumen. Aber ich bin eine Kämpfernatur und habe mich gegen dieses machtlose Geschehen gesträubt. Ich arbeite auf vielen Ebenen, nehme Tabletten, gehe zur Therapie, führe eine to-do-Liste, die ich konsequent abarbeite und mache seit August 2012 Yoga. Yoga ist das Beste, was mir passieren konnte. Neulich kam in einem Geschäft an der Kasse wieder einmal die Panik auf. Ich merkte schon eine innere Unruhe aufsteigen, trat von einem Bein auf´s andere und dachte.....meine Güte, warum müssen die heute alle mit Karte bezahlen.... mir wurde immer mulmiger....oh nein...bitte nicht ..... es ist so lange gut gegangen.... bitte keinen Rückfall!!!! Ich blickte mich um.... sollte ich wieder zur Bank laufen, dort zusammenbrechen?? Panikanfälle sind wie sterben und ich bin danach völlig erschöpft. Neiiinn!!! Mach Wechselatmung!!!! das beruhigt dich.... aber was denken die Leute?....wenn ich mir an der Kasse die Nasenlöcher zuhalte.....egal!!!!!! ich machte Wechselatmung und siehe da, ich beruhigte mich, atmete ganz bewußt und entspannt in den Bauch, war nur noch bei mir ...hörte eine innere Stimme...beim einatmen geht der Bauch hinaus....bis 4 anhalten, beim ausatmen senkt sich der Bauch. Ich hab´s ganz BEWUSST überwunden. Allein die Tatsache, das ich was habe, das mir hilft, lässt mich ganz entspnnt an der Kasse stehen.
    Obwohl ich absolut morgenaktiv bin, komme ich nicht so recht aus dem Bett, das mag teilweise an den Tabletten liegen, es ist mir manchmal einfach egal. Dadurch bringe ich mich aber in eine unglaubliche Stress-Situation, weil ich meinen straffen Tagesablauf nicht mehr bewältigen kann.....und ich weiß genau, wenn ich jetzt nicht austehe, bekomm ich´s nicht mehr geregelt, aber auch dass ist mir egal.... Seit einiger Zeit zwinge ich mich morgens etwas eher aufzustehen..knirsch.... und mache das Yoga Kurzprogramm "10 Min. wach am Morgen" Aber HALLO!!! schon nach der Feueratmung bekomme ich den ersten Energieschub....nach dem Sonnengebet bin ich dann richtig warm....und nach den Asanas fühle ich mich wunderbar und aufgeladen für den Tag. Da ich dieses gute Gefühl jeden Morgen haben will, fällt es mir immer leichter aufzustehen. Die Yogamatte passt neben mein Bett und los gehts.
    Abends mache ich dann ca 20 Minuten Meditation. Das lässt mich den anstrengenden Alltag vergessen und beschert mir eine wunderbare innere Ruhe und Frieden. Damit ich richtig abschalten kann und nicht immer auf die Uhr schaue, lass ich nach 20 Minuten mein Handy klingeln..... dann kipp´ich fast hinten rüber, dieser synthetische Ton holt mich brutal aus der tiefsten Entspannung, da muss ich mir noch was anderes einfallen lassen ..... bin auf der Suche nach einem OM-Klingelton.....das wär´s doch......
    An dieser Stelle möcht ich dem Yoga-Vidya-Team noch mal DANKE sagen, dass ich das erleben durfte, was ich bisher erlebt habe und freue mich auf viele zukünftige Aufenthalte bei Euch. :*)))

  • Guten Tag und Namasté Ihr Lieben,
    meine Ängste manifestieren sich oft als Magenschmerzen. Mein Magen wird dann zum Knoten, drückt und brennt, scheint sich auszuweiten und mir den Atem zu rauben. Meist setzt dann ziemlich schnell auch Durchfall ein. Ein Gefühl der Ohnmacht beginnt sich auszuweiten und will mir den Verstand rauben. Früher war ich diesem Zustand wehrlos gegenüber.
    Heute habe ich gelernt, Angst zu unterscheiden: Existenzängste lasse ich gar nicht erst zu. Überkommen mich Zweifel, chante ich mein Mantra und zwar so lange, bis sich mein Geist beruhigt hat. Anschließend nehme ich mir jeden einzelnen Angstgedanken vor, male mir aus, was schlimmstenfalls passieren könnte und stelle mir vor, wie ich dem "Bösen" begegne. Und weil ich nur ein Mensch bin, dem auch schon mal Fehler passieren können - stelle ich mir auch gleich noch Plan B vor. Das beruhigt mich ungemein. Falls die Angst hartnäckig ist, hilft mir ein Satz den ein alter Swami mal in BM zu einem Mitstreiter gesagt hat. "Du willst viel Geld verdienen? Reich sein? Nun dann tu das! Was kann Dir schon passieren? Schlimmstenfalls verdienst Du kein Geld, dann kannst Du immer noch wie ich im Ashram leben!" Dieser Satz tröstet mich ungemein.
    Sind die Ängste direkter, also mit Gefahr für den Körper verbunden oder bösartige verbale Angriffe von anderen Menschen, dann atme ich in den verknoteten Magen. Ich schicke universelle Energie, Liebe und Verständnis und vor allem Mitgefühl an dieses geschundene Organ und bei so viel Aufmerksamkeit, geht es ihm bald besser. Ich habe das jetzt schon sehr oft praktiziert und kann wirklich von mir sagen, dass Pranayama mir am meisten bei Ängsten hilft. Ist der schmerzende Druck weg, kann ich mich der Situation stellen. Und hier hilft mir der yogische Einheitsgedanke. Ich versuche mir vorzustellen, dass mich nichts von meinem gegenüber trennt, wir atmen die gleiche Luft. Oder das Maya wieder sehr einfallsreich ist. Es gelingt mir nicht immer, die Situation optimal zu meistern, aber wenn es mir nicht gelingt, hadere ich eher mit mir selbst und die Angst ist verflogen. Der Fokus hat sich dann verändert.
    Habe ich Angst vor einer Situation, die erst in zwei, drei Tagen eintritt - Prüfung, Vorstellung oder Ähnliches, dann übe ich den tanzenden Krieger. Für mich ist das zur Zeit die anstrengendste Übung - kein anderer Gedanke findet mehr Raum in mir. Ich konzentriere mich auf die Abfolge der einzelnen Asanas und hoffe, nicht auf die Nase zu fallen. Im abschließenden Nachspüren, fühle ich förmlich, dass ich gewachsen bin. Wiederhole ich dieses Sequenz öfter, ändert sich auch meine Einstellung mir selbst und anderen gegenüber. Ich werde offener aber auch stabiler (?), kräftiger - jedenfalls geht davon meine Angst weg.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Beatrix Harini

  • Durch meine Borderline-Erkrankung bin ich erst zu Yoga gekommen.
    Mit den Therapien war ich nicht wirklich glücklich. Was mich etwas zur Ruhe brachte war Autogenes Training. Durch die Kursleiterin bin ich dann in eine Yogagruppe gekommen.
    Ich hatte riesen Glück, denn ich bin an eine sehr gute Lehrerin geraten, die Yoga-Kurse nicht aus beruflichen Gründen machte, sondern aus Berufung. Sie selbst war durch Erkrankungen zum Yoga gekommen. Hat sich dann über Jahre ausbilden lassen und lebt Yoga.
    Yoga hat mir geholfen, erstmal innere Ruhe zu finden, bei mir selbst anzukommen, auf meinen Körper, meine Gedanken und mein Handeln zu achten.
    Leider schaffe ich es nicht genug mich selbst zu motivieren und Yoga in mein Leben einzubauen. Da meine Lehrerin von NRW weggegangen ist und in Bayern ein Yogazentrum aufgebaut hat, mache ich auch nicht mehr regelmäßig Yoga. Denn Yoga wird meistenteils als modernes Fitnesstraining angeboten und verstanden. Jeder kann Yogalehrer werden und die meisten der Lehrer und auch Kursteilnehmer verstehen Yoga nicht wirklich, sondern betrachten es als Fitnesstraining und schwimmen im Trend mit.
    Für Yoga sollte man sich öffnen und bereit sein zu erfahren ohne irgendwelche Ansprüche an sich zu stellen. Geschehen lassen und versuchen die durch Yoga gemachten Erfahrungen so gut wie möglich in sein Leben einzubauen. Dazu sollte man aber auch bereit sein sich und sein Leben in kleinen Schritten zu verändern, so wie man es kann. Denn das Leben und die Welt verändern sich nicht und auch du wirst sie nicht ändern. Aber wenn du dich änderst, änderst du deine kleine Lebenswelt.
    Mir hilft das sehr mit meiner Krankheit klar zu kommen und das Leben wieder zu ertragen. Und Gott-sei-Dank hatte ich das große Glück, das fehlende Yoga durch Qi Gong zu ersetzten, in einer sehr kleinen aber feinen Gruppe, wo Lehrer und wir Schüler bereit sind sich zu öffnen und geschehen zu lassen.
    Wenn eine längere Pause entsteht, wo ich kein Qi Gong (oder damals Yoga) gemacht habe, merke ich, wie es mir gesundheitlich schlechter geht. Aber nach jeder Stunde fühle ich mich befreit und motiviert und bekomme eine andere Sicht auf viele Dinge des Lebens.
    Bei Yoga darf ich endlich wieder ICH sein und mich als Mensch fühlen und wahrnehmen, nicht wie eine Maschine die funktionieren muss, wie es leider heute in der Gesellschaft allgemein der Fall ist.
    Und das allerschönste: man trifft immer wieder auf wundervolle Menschen, die von innen strahlen, weil sie Yoga leben oder, wie ich, es wenigstens ansatzweise zu versuchen.

  • Namaste,

    ich bin seit geraumer Zeit beruflich in der Situation, häufig Vorträge oder Präsentationen in Gremien, aber auch vor größeren Gruppen zu halten.
    Immer wieder, je nachdem, wie sicher ich im Thema bin oder auch mal nicht, habe ich mit Lampenfieber gekämpft, was bisweilen so weit ging, dass mein Mund derart trocken wurde, dass ich kaum noch sprechen und meinen Vortrag nur mit Mühe beenden konnte. Auch ein Stimm - und Sprechtraining hat mir nicht wirklich weiter geholfen.
    Vor einem halben Jahr war ich erstmals bei Yoga Vidya und praktiziere seitdem Yoga in allen Variationen, also auch täglich Pranayama und Meditation.
    Ich bin dadurch wesentlich ruhiger geworden und komme so langsam zu meiner Mitte.
    Und wenn es mal ganz schlimm kommt: kurz vor dem Vortrag noch schnell zur Toilette, ein paar Runden Wechselatmung und alles ist gut.
    Meine letzte Herausforderung, einen Vortrag vor 1500 Fachleuten, habe ich total locker und ohne Probleme halten können.
    Dies zu meinen Erfahrungen in Bezug auf Lampenfieber und Yoga...

    Om shanti,
    Suse
  • Durch die Achtsamkeit, Leben in diesem einen Augenblick, können wir lernen mit Ängsten umzugehen. Es geht nicht darum, nicht die Angst zu bekämpfen, sondern anzunehmen als zugehörig zu einem selbst. Sie ist da. Und je weiter ich sie wegschiebe, desto stärker kommt sie zurück.
    Wenn ich spüre, dass die Angst oder die Angst vor der Angst kommt, beobachte ich wie ein Außenstehender was passiert. Ich beobachte, was sich körperlich tut: Herzklopfen, Flattern auf der Brust, Magenprobleme? Ich nehme das ganz bewusst wahr. ABER: ich identifiziere mich nicht damit. Genauso wie ich als Yogi z B in der Entspannung gelernt habe Teile meines Körpers zu beobachten, kann ich auch meine Gedanken beobachten, ohne mich mit ihnen zu identifizieren. Ich merke, dass sie nur einen Teil von mir ausmachen, aber nicht mein gesamtes Ich. Das ist reine Übungssache. Asanas nach der Atmung auszurichten und sie sehr sehr achtsam auszuführen ist absolut notwendig. Aber besonders wichtig ist die tägliche Achtsamkeits-Meditation. Wahrnehmen, was geschieht. Annehmen. Ohne jede Bewertung. In der Gegenwart sein, wach! Die Vergangenheit ist tot, die Zukunft noch nicht lebendig. Loslassen von allen Anhaftungen, Vorstellungen. Nur den Augenblick wahrnehmen. Z B die Atmung beobachten.... Es gibt inzwischen genug Studien, dass Achtsamkeitsmeditation das Gehirn verändert. Mit der Zeit und fortschreitender Übung verliert die Angst die Macht über mich. Hört auf, mein Leben zu beeinflussen. Bei manifesten Depressionen, Ängsten und Panikattacken kann aber natürlich trotzdem die Hilfe eine Psychotherapeuten nötig sein.

  • Was gibt es schöneres als Erfahrungen mit Anderen zu teilen.

    Mein Erlebnis gestern Abend beim Yogaunterricht sagt eine Teilnehmerin zu mir, wenn Du es mir nicht gesagt hättest, dann
    hätte ich mich nicht getraut diesen Weg zu gehen.Ich staune,denn was meint Sie.

    Also sie arbeitet seit über 10 Jahren in einer Zahnarztpraxis und bekommt keine anerkennenden Worte vielleicht Lob oder Zuspruch und wird gemoppt,deshalb grübelt sie mit Angstgefühlen und will diese Arbeit nicht mehr aber wie?

    Das ganze ist jetzt schon wieder ein Jahr her und sie hat vor einem Jahr gekündigt und sagt gestern Abend zu mir ohne meine Hilfe hätte sie es nicht geschafft.Ich denke was meint sie.

    Jetzt weiß ich es: Wenn Du es schaffst deinen Geist zu beherrschen und zur Ruhe zu bringen, dann kannst du alles erreichen, was dir zusteht.

    Unser Yogaunterricht hat ihr geholfen, alles nicht neu aber wunderschön, wenn du es erlebst und teilen darfst.
    Wir sind alle individuell und doch gleich.

    Om shanti Monika

  • Prima, ich moechte auch ein Buch gewinnen :)
    Also hier meine kurze Geschichte. Etwa 15 jahre ist es her als ich aus ich-weiss-nicht-welchen Gruenden beim Autofahren Angstzustaende bekam...so wie von anderen in diesem Forum beschrieben. Ich habe herumgefragt um eine Erklaerung fuer die Symptome zu finden. Ergebnis: Panikattacken. Bon, ein Freund hat mir dann zu bestimmten Atemtechniken geraten, die ich dann auch mit Erfolg (hinter dem Lenkrad) angewendet habe. Die Panikattacken haben aufgehoert als ich gelernt hatte sie zu beherrschen. Ging ziemlich fix. Erst Jahre spaeter, als ich mit Yoga angefangen habe, habe ich festgestellt, dass es sich bei den Atemuebungen um Yogauebungen gehandelt hatte.

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