Rohkost - ja oder nein?

Ich habe von einer Yoga Übenden gehört, dass man unbedingt sich von Rohkost ernähren soll. Das hätten die alten Yogis auch schon gemacht - sie hätten, laut Mahabharata, auf Feuer verzichtet und sich von Früchten und Wurzeln ernährt.
Eine andere Yoga Übende sagte mir, ihr Ayurveda Arzt hätte gesagt, man solle nicht viel Rohkost zu sich nehmen. Vielmehr müsste Nahrung erhitzt werden, damit Agni, Feuer und Verdauungsfeuer, in Gang kommen würde.
Was ist denn nun richtig???

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  • Ich praktiziere auch schon viele Jahre Rohkost, komme mit der reinen Rohkost allerdings nicht mehr zurecht. Nach einer gewissen Zeit bekomme ich Heißhunger auf verschiedenes, auch tierisches und Schokolade. Allerdings komme ich auch mit gekochten Gerichten nicht mehr zu Rande. Wie habt Ihr es geschafft wieder gekochtes zu integrieren?

    LG Paddy
  • Hallo Petra,

    Rohkost finde ich eine ganz tolle Sache, doch wie mit allem, nur mit Mass genossen bringts am Meisten. Unsere Vorfahren hatten bestimmt eine ganz andere Qualität als die unsere: Saftig, ungespritzt, unbehandelt, einfach ursprünglich und voll im Aroma. Wenn sich jemand entscheidet, Rohkost zu essen, dann muss er wissen, dass die heutige Qualität der Früchte und Gemüse unter 50% der Vitamine und Mineralien liegen wie vor 10'000 Jahren. Die meisten Rohköstler essen viel zu viel Früchte, die den Körper auslaugen, die Zähne angreifen wegen dem zu hohen Zuckeranteil des Obstes, ebenso verlieren sie rapid an Gewicht, weil zuwenig Fettanteil vorhanden ist. Avocados und alle Nussarten sind gute Eiweisslieferanten, doch wenn davon zuviel gegessen wird, dann kippt der Körper in einen sauren Zustand.
    Am Besten (für mich) ist es, homöopatisch vorzugehen: nicht zu viel und nicht zu wenig von allem. Und wenn ich nicht weiss was Essen, dann frag ich meinen Magen: schliesst er sich, dann esse ich es nicht. Oeffnet er sich - bei dem betreffenden Produkt - dann ist's ok.
    Selber habe ich über 4 Jahre Rohkost gegessen, 100% und bin dann nichtsahnend in einem B12 Mangel gestürzt. Ich wurde bewusstlos, und seitdem esse ich wieder gesund-normal: am Morgen viel Wasser und Tee, Früchte nach Lust und Laune, zu Mittag bunter Salat, mit Teigwaren, ev. Fisch mit einer handvoll Nüssen.
    Seit diesem Absturz gilt für mich: nichts mehr extremes, schön die Balance zu halten, und Freude am Essen bewahren.
    Denn, auch die Gedanken spielen eine grosse Rolle: Mag das Essen noch so lecker und gesund sein, wenn Du zu müde, frustriert oder schlecht gelaunt bist, nimmt die Speise die Du isst, ebenfalls eine negative Form an und macht Dich sauer.
    Mein Tipp: ab und zu Rohkosttage einschalten als Entlastungstage zur Entschlackung - viel trinken, alles zuckerartige weglassen, und viel Vollwertkost, nicht zu viel und nicht zu wenig.
    Denn, so sprachen auch die alten Seher: In der Mitte liegt die Wahrheit.
    Liebe Grüsse
    Peter
    • Hallo Petra,
      ich kann mich Peter nur anschliessen. Nichts extremes....es hat schon seinen Sinn, wenn im Ayurveda empfohlen wird Gekochts zu sich zu nehmen und den Rohkostanteil in Maßen zu halten. Es ist auf jeden Fall einfacher zu verdauen und man bekommt trotzdem genügend Nährstoffe. Nur Rohkost führt zu einem Mangel, da der Magen nicht optimal verwertet. .....Also alles in Maßen!
      Gruß
      Anika
      • Hari Om liebe Petra,

        viel wichtiger als die Frage, ob Rohkost oder "Kochkost" halte ich die Frage, ob die Lebensmittel, die Du als Yoga-Praktizierende zu nimmst, sattwiger Natur sind. Sattwig sind bis auf wenige Ausnahmen alle Nahrungsmittel, die wir einer vollwertigen lakto-vegetarischen Ernährungsweise zuordnen. Zwiebeln oder auch andere Allium Gewächse sind zum Beispiel in der rohköstlichen Ernährung okay... aber nicht sattwig und daher in der yogischen Ernährung nicht zu empfehlen. Dasselbe gilt für Pilze. Deine Nahrung sollte darüber hinaus aus biologischem Anbau kommen und möglichst regionaler Herkunft sein. Damit schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe. Du nimmst zu Dir, was Deine Vorfahren schon gegessen haben und was Dein Körper von Deinen Vorfahren "mitbekommen" hat. Und zweitens schonst Du Ressourcen und damit die Umwelt.
        Ob die Nahrung gekocht oder roh sein sollte, würde ich wirklich von Deiner Konstitution (was ist Dein dominierendes Dosha nach Ayurveda Lehre) und Deinem eigenen "Bauchgefühl" abhängig machen. Vertraue hier einfach auf Deinen eigenen Körper.
        Wenn Du mehr über die yogische Ernährung wissen möchtest, schau mal unter:
        http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Die_Ernaehrung_im_Yoga.html nach.
        Liebe Grüße,
        Chandrika
        Die Ernährung im Yoga
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