Alleine leben...

Liebe Yogafreunde,

seit längerem beschäftige ich mich mit dem Thema "Allein leben". Bin Yogalehrerin, 55 Jahre alt, berufstätig,lebe in einer Kleinstadt auf der schwäbischen Alb und seit mehreren Jahren alleine. Immer wieder tauchen in mir Gedanken auf, ob dieses Alleinleben "gut" für mich ist...Habe hier leider wenig, bzw. keinen Kontakt zu yogabegeisterten Menschen und fühle mich auch dadurch etwas "vereinsamt".

Gibt es bei Euch Menschen, die ebenso die "Einsamkeit" bzw. das "Alleine leben" praktizieren und wie geht ihr mit dem "Alleinsein" um?

LG
Petra

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Antworten

  • Hey Petra,
    interessant, die Einsamkeit ist auch gerade mein Thema. Obwohl ich als berufstätige, selbstständige Mutter viel um die Ohren habe, holt mich das Gefühl der Einsamkeit in ruhigen Minuten ein, dies Gefühl löst vorallem Traurigkeit in mir aus. Ich bemühe mich alle Gefühle liebevoll anzunehmen und nichts zu tun. Das ist echt schwierig für mich, dass nichts tun! Einfach wahrnehmen ohne zu werten. Denn ich neige dazu das Gefühl der Eisamkeit als extrem unangenehm und angstauslösend zu bewerten...hilfreich fand ich das Buch von Pema Chödrön "wenn alles zusammen bricht" oder "geh a orte die du fürchtest", ich überlege den shambhla weg zu gehen, bei dem es um den Umgang mit starken Emotionen geht und Einsamkeit ist nun mal eine starke Emotion! Manchmal denke ich, es ist zum Teil eine existenzielle Einsamkeit, die mir früher nicht so bewußt war: irgendwann werd ich alleine sterben.
    Technisch gesehen bemühe ich mich um mehr soziale Kontakte, finde es aber im zunehmenden Alter schwieriger Freunde zu finden, nur weil jemand auch Yoga praktziert, heißt das nicht, dass ich ihn/sie automatisch sympathisch und vertrauensvoll finde! Ich bin im Yoga Centrum, gehe ins Sportstudio, ich überlege eine Kochgruppe zu gründen: ich werd mich einfach intensiver bemühen, denke ich. Viel Glück!

  • ...alleine Leben und Alleinsein eine spannende Sache....kann die Segnung der Meditation geniesen.

    Gut Garuda, sieht aus wie ein grosser Schritt in die richtige Richtung!

    Wer mit der indischen Sicht der "Ashramas" = Lebensabschnitte vertraut ist, der wird erkennen das ab dem 50. Lebensjahr (etwa) dem "grihashta" (Haushaelter, Familienleben) der vanaprastha (sich in die "Waldeinsamkeit" Zurueckziehender) und der Sannyasin (die Erleuchtung Suchender) folgt...

    Wir sehen uns je nach Entwicklungsstadium, folglich diesen Umstaenden ausgesetzt, auch wenn wir es selbst (erstmal) nicht wollen... dann muessen wir eben!

    So sieht das fuer mich aus... und es ist zu "befuerchten" das dies eine Art natuerlicher Mechanismus ist... schau sich mal einer um...

  • Ich kann die Gedanken von Petra sehr gut nachvollziehen. Auch ich lebe alleine und vermisse einen Menschen mit dem meine Gefühle und Gedanken austauschen kann. Ich komme schon gut mit dem Alleinsein zurecht, aber ein ernsthafter Gedankenaustausch aber auch ein leichter Spaß mit einem Partner würde das Leben schon verschönern. Allerdings muss dieser Partner erst gefunden werden, das ist nicht so einfach bei jemanden der schon lange alleine lebt.
    Lg

  • Sicher, sonst waere es ja Unsinn darauf hinzuweisen!

    Mensch sollte sich darueber ins Reine kommen das diese "Umstaende/Zustaende" Produkte des Kopfes, des Denkens sind und keine Realitaet besitzen!

    Mensch ist immer nur hier, immer und genau gerade Jetzt unter seinen eigen Haaren auf den eigenen Fuessen stehend, mt LEBEN beseelt, allein das ist Grund genug den ganzen Tag jauchzend und frohlockend duch das Leben zu gehen, egal wo, ob auf der Alb, in der Wueste oder den Bergeinsamkeiten der Himalayas.....

    hari om

    *

    ___/\___

    ----------<>----------

  • Aber natürlich sind es "nur" Zerstreuungen. Aber vielleicht gerade das braucht sie jetzt. Weil sie das Leben so fürchterlich ernst nimmt. Übrigens, gerade auf einer Reise oder bei einem Kaffeekränzchen kann man echte "Diamanten" finden. Lupenrein! Menschen, die überhaupt nichts über Yoga wissen und trotzdem einem viel beibringen können...
    Aber das muss schon Petra alleine herausfinden, was ihr eigentlich fehlt...
    Liebe Grüße
    Babette
    PS. Ich würde übrigens auch dort wandern gehen...

  • Wer auf sich auf den Yoga - Pfad befindet und im Alleinsein, Einsamkeit empfindet, kann sich a.) einem der unzaehligen Zentren zuwenden und sollte sich mindestens mal ganz genau fragen was er/sie eigentlich macht und wo der Weg wirklich hingehen soll!

    Diese sogenannten "soziale Kontakte" sind wirklich und genau genommen nur "Zerstreuung", "Zeitvertrieb" mit "Geschwaetz und Kaffekraenzchen" sonst nichts.

    Gerade in der heutigen Welt gibt es unzaehlige Moeglichkeiten und Mittel sich zu "zerstreuen" - wuerde ich auf der schwaebischen Alb leben und mir waers ueberdruessig oder langweilig, so wuerde ich jeden Tag dort wandern gehen.... aber so sind wir halt alle verschieden!

    Ich wuensch Petra viel Glueck bei der Loesung.... und allen mindestens einen erleuchteten, lichten Tag!

  • Liebe Petra, du bist doch nicht alleine! Du hast doch uns alle!
    Ich bin auch der Meinung, dass du etwas tun solltest.
    Vielleicht hast du gerade einen kleinen "Durchhänger" und fragst dich: war das schon alles ??? Nein, das war noch nicht alles. Ein neuer Lebensabschnitt kloppft schon an deine Tür...
    Vielleicht ist dein Leben ein wenig zu eintönig geworden, gleichzeitig spürst du, dass die "große Welle" ganz nah ist...

    Und, ganz wichtig: raus aus den Grübeleien, raus aus der Starre. Du musst selbst deinen Allerwertesten (sorry) bewegen und etwas Neues, Ungewöhnliches erleben, alles andere kommt von allein. Auch neue Kontakte, auch ein gutes Gespräch, Lachen bis zum Umfallen, Freude, Umarmung... Ein paar Vorschläge:
    - eine Gruppenreise nach Island (oder woanders) unternemen
    - Tango tanzen lernen (Salsa wäre auch nicht schlecht)
    - hast du schon deine Schwäbische Alm von oben gesehen? Nein? Na, dann eine Balonfahrt buchen
    - ein Buch schreiben unter dem Titel: "Mord in einem Yogastudio"
    - einen Kung-Fu-Kurs für Anfänger besuchen
    - einen traurigen Hund eis dem Tierheim nach Hause mitnehmen und mit ihm auf einer Wiese toben
    - pilgern auf dem Jakobsweg
    - oder: vielleicht neue Frisur, neue schicke Klamotten und mindestens drei paar Schuhe (Jungs bitte nicht mit den Augen rollen)
    - usw.
    Vielleicht ist es ein Blödsinn, was ich da geschrieben habe, aber das Wichtigste: MACH ETWAS! Ich wette, bald bekommst du ein Gefühl, dass alles zu fließen beginnt, dass es richtig ist und gut. Und alles andere kommt von allein, lass es einfach geschehen!
    Liebe Grüße und alles Gute

    Babette

    Übrigens,den Begriff ALL-EINS-SEIN finde ich toll!

  • Hari Om, liebe Petra,

    es gibt natürlich auch viele Menschen, die leben in einer Beziehung und fühlen sich trotzdem einsam.
    Leben bedeutet erleben - und das hat viel mit Kontakten mit anderen Menschen zu tun. Leben bedeutet auch aktiv zu sein, das eigene Leben selber zu gestalten. Was machst/versuchst du zur Zeit, um in Kontakt mit anderen zu kommen - insbesondere auch zu Yoga-Interessierten?

    Om Shanti
    Peter

  • Sorry, aber das ist doch graue Theorie. Ab und zu will man sich mal mit realen Menschen auf dem gleichen Weg über Erfahrungen, Schwierigkeiten und neue Einsichten austauschen. Das muss nicht jeden Tag sein, aber ich kann Petra gut verstehen, wenn sie sagt, dass sie sich in einer Stadt, wo scheinbar niemand anders auf diesem Weg ist, einsam fühlt. Ich bin sehr gerne allein, aber nach zwei Monaten ohne jemanden auf der gleichen Wellenlänge reicht es dann auch erst mal.

    mk sagt:

    Wie kann Mensch "allein sein" wen er von 6 Mrd. Bruedern und Schwestern umgeben ist, auf die Fauna will ich erst garnicht eingehen - Alleinssein heisst nicht unabdingbar Einsamkeit! Das ist eine Konstellation des Geistes, der unbedingt staendig "chatten" moechte.... wer gelernt hat in meditave Stadien aufzugehen, asana und vielleicht mauna (schweigen) zu ueben, sich mit dem Selbst und dessen wahren Urgrund befasst... ist nicht lange "einsam"... das ist eine negative Illusion der Gefuehle, die sich in dieser Art Gedanken ausdrueckt und nach Geltung und Beachtung draengen!

    Sicher sind "soziale Kontakte" gut fuer die Zerstreuung und Kurzweil, wer aber ganz im sadhana aufzugehen vermag der kan garnicht "allein" oder gar "einsam" sein!

    die Kraft ist mit uns, gu-ru IN uns!

    *

    ___/\___

    ----------<>----------

  • @Eduard: Nach deinen ersten beiden Kommentaren hätte ich noch ernsthaft geantwortet, aber der dritte Beitrag disqualifiziert dich eindeutig.

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