Wie man seinen Standpunkt fest vertreten kann

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Es geht heute noch einmal um das 3. Kapitel der Yoga Sutra, 46. Vers: um die Ashta Siddhis, die Maha Siddhis. Die vierte der Siddhis ist die Fähigkeit, sich ganz schwer zu machen. Das ist auch die Fähigkeit, seinen Standpunkt stark zu vertreten und nicht so einfach nachzugeben. Wenn du einen wichtigen Standpunkt hast, der viel Gutes bewirken kann, dann solltest du auch dabei bleiben. Du solltest dich nicht von jeder anderen Aussage und von jedem kleinen Misserfolg wegwehen lassen. Viele Menschen wollen etwas, aber sobald dann etwas kommt, was dem nicht entspricht, lassen sie es wieder los und machen wiederum das Nächste. Es gibt Menschen, die haben viel Vata-Temperament. Sie beginnen immer wieder neue Dinge und lassen sich ständig für Neues begeistern. Es gibt Menschen, die haben viel Kapha. Sie bleiben die ganze Zeit bei einer Sache. Andere wieder haben viel Pitta-Temperament. Sie können mit Enthusiasmus den eigenen Standpunkt vertreten, ohne stur zu sein. Finde für dich heraus: „Was ist mein besonderes Temperament und was ist meine Prakriti, im Sinne von meiner Natur?“ Patanjali empfiehlt beides - sowohl die Fähigkeit, nachzugeben, sich anzupassen, als auch die Fähigkeit, sich durchzusetzen, bei etwas zu bleiben und einen langen Atem zu haben. Du kannst dich öfters fragen, ob es in einer bestimmten Situation angebracht ist, große Schwere zu zeigen, also bei der Sache zu bleiben, Durchhaltevermögen zu haben oder nachzugeben, loszulassen und dich auf etwas anderes zu besinnen. Die Antwort ist natürlich nicht immer einfach, aber ein fortgeschrittener Yogi hat die Fähigkeit zu beidem. Wenn nötig, kannst du nachgeben, dich einstimmen und anpassen, aber für die wichtigen Dinge bleibst du bei der Sache und hast große Beständigkeit. Wenn du weißt, dass etwas deine Aufgabe ist, dann ist es gut, Flexibilität zu haben und trotzdem immer dabei zu bleiben – das heißt, deinen Standpunkt im Inneren fest zu vertreten und im Äußeren flexibel zu sein. So drückt es auch das I-Ging aus: „Innen fest und außen weich, so ist der Weise, wenn er unter den Menschen wandelt.“ Das ist auch die Symbolik von Matsyendrasana, dem Drehsitz. Du bist aufgerichtet, würdevoll, zeigst Rückgrat, aber du drehst dich, wendest dich anderen zu, gehst auf andere ein. So kannst du beides verbinden. Beim nächsten Mal über die fünfte der Ashta Siddhis. Lokah Samastah Sukhino Bhavantu - Mögen alle Wesen glücklich sein. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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