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© 2015 Text und Fotos: Bhajan Noam

Atemübungen vitalisieren, reinigen, harmonisieren die Organtätigkeiten und das Nervensystem, regen den Energiefluss an und gleichen ihn aus. Darüber hinaus verbinden sie uns mit der universalen kosmischen Kraft und vermitteln uns ein Gefühl der Einheit. Gerade über den Atem sind wir ja mit allen und allem verbunden.

 

Eine wesentliche Übung im Yoga ist die Wechselatmung. Die drei Haupt-Nadis (Energiekanäle) sind Sushumna im zentralen Wirbelkanal und Ida und Pingala, die sich gegenläufig spiralig um die Sushumna herum winden wie die Schlangen um den Äskulapstab. Der zentrale Energiekanal beginnt an der Steißbeinspitze beim Wurzelchakra (Muladhara) und endet im Kronenchakra (Sahasrara). Ida strömt durch das linke Nasenloch und ist lunar, weiblich und kühlend. Pingala strömt durch das rechte Nasenloch und ist solar, männlich und wärmend. Durch die Wechselatmung werden diese Energieströme, wenn sie zuvor im Ungleichgewicht waren, harmonisiert.

 

Das Anregen und Revitalisieren der spiralförmig fließenden Energie bringt dich wieder in deine Lebendigkeit. Alles Lebendige hat eine Spiralform oder bewegt sich in Wirbeln. Von den Knochen über die Muskeln bis zum Strömen des Atems durch die Nasenlöcher und des Blutes durch die Adern folgt alles diesem durchgängigen Ausdrucksmuster des Lebens. Die großen Galaxien haben eine Spiralform, wie die Luftströme dieses Planeten, die Bewegung der Wassermassen in den Ozeanen und die Bahnen der Planeten, die unserer Sonne auf ihrem Weg durch die Weiten des Kosmos begleiten.

 

Versuche in dieser Weise den Atem in deinem Inneren zu spüren, das But in deinen Gefäßen und die Energie in deinem Zentrum, der Wirbelsäule, die dir die Kraft verleiht, mühelos aufgerichtet zu sein beim Sitzen, Stehen und Bewegen durch den Raum. In diesen drei Seinsweisen, sogar im Liegen, kannst Du die Wechselatmung durchführen. Zum ersten Üben ist allerdings ein Sitzen im Meditationssitz am geeignetsten.

 

Lockere dich zuvor gut durch ein Dehnen und Räkeln und sitze dann entspannt aufgerichtet mit heiterem Gemüt und einem lächelnden Mund. Als erste Vorbereitung nimm ein paar tiefe Atemzüge, die du beim Einatmen mit einem Kneifen der Nasenwurzel zwischen Daumen und Zeigefinger und mit einem Lösen des Drucks während des Ausatmens begleitest. Atme dabei sanft aber vollständig ein und aus und halte den Einatem, begleitet vom Kneifen der Nasenwurzel, einige Augenblicke an. Übe dies etwa zehn bis zwölf Mal. Sei dabei innerlich auf dein Drittes Auge gesammelt. 

 

Als zweite Vorbereitung visualisiere lichtvoll deinen zentralen Energiekanal in der Wirbelsäule und die beiden gegenläufigen Energiewirbel Ida und Pingala. Lasse dieses Bild während der gesamten Dauer der Wechselatmung bestehen und sich nach und nach verstärken. Immer mehr Licht strahlt von diesen Energiekanälen ab und erfüllt zunächst deinen Körper und danach auch deine Aura.

 

Bei der Wechselatmung werden abwechselnd die Nasenlöcher mit dem rechten Daumen der rechten Hand (rechtes Nasenloch) und Ringfinger (linkes Nasenloch) verschlossen. Deine linke Hand liegt nach oben geöffnet auf dem Oberschenkel. Atme einmal tief ein und wieder tief aus. Dann atme durch das linke Nasenloch ein, halte den Atem an und atme dann durch das rechte Nasenloch aus. Atme nun durch das rechte Nasenloch ein, halte den Atem an und atme durch das linke Nasenloch aus. Das ist eine Runde. Mache so viele Runden, wie es dir guttut. Ich bin kein Freund des Zählens, verlasse Dich auf dein inneres Spüren beim Atmen. Es ist dein Atem und er ist lebendig, er ist keine Maschine. Lasse diesen Prozess zu einem Genießen der göttlichen Segnung deines Hierseins werden. – Wenn du beendet hast, ruhe dich noch eine Weile aus.

 

- Bhajan Noam -

 

Seiten des Lebens: www.bhajannoam.com

 

 

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