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© 2015 Text und Foto: Bhajan Noam​

Ob Buddha selbst diesen Satz gesagt hat, wird ein Rätsel bleiben. Aber es ist ein Spruch im Zen-Buddhismus. Zen-Buddhismus ist allerdings nichts für spirituelle Anfänger. Zen ist nur ein scheinbar einfacher, in Wahrheit jedoch der aller anspruchsvollste Weg zum höchsten Ziel menschlicher Evolution.

Deshalb heißt "Triffst du Buddha unterwegs, so töte ihn" nicht das, was der einfach gestrickte Aspirant versteht. Es wäre tödlich – jedoch für ihn selbst. Den Meister verlassen und seine Worte in sich auslöschen ist das Ende der Entwicklung und darf keine Handlung aus Feigheit mitten auf der Strecke sein. Ein Meister wird irgendwann unbequem, sehr unbequem. Aber dann ist es ja gerade erst interessant.

Sitze an seiner Seite, leide alle dir selbst zugefügten Qualen. Meide nicht das lodernde Feuer der Reinigung. Du kannst nicht wissen, ob es je wieder eine solche Gelegenheit geben wird. Ein Buddha erscheint nur alle paar Jahrtausende – und du müsstest zur gleichen Zeit wiedergeboren werden. Eine äußerst geringe Chance. Jetzt ist der Meister da, jetzt bist du da. Mit keinem Gold der Welt könntest du dir diesen Augenblick zurückkaufen.

"Den Meister töten" ist das Ende des alchemistischen Prozesses. Du hast dich vollkommen in seiner Liebe, in seiner Weisheit aufgelöst, und deswegen existiert er nicht mehr – und du selbst existierst auch nicht mehr. Und solltest du dennoch wieder auftauchen und einen Meister getrennt von dir sehen, dann springe erneut in sein Meer der Transzendenz. – Das bedeutet in Wahrheit "Triffst du Buddha unterwegs, so töte ihn". OM Shanti.

- Bhajan Noam -

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

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