Narayanam Padmabhavam Vashishtham,
Shaktim Cha Tatputra Parasharam Cha
Vyasam Shukam Gaudapadam Mahantam
Govinda Yogindra Mathasya Shishyam.
Shri Shankaracharya Mathasya, Padmapadam Cha Hastamalakamcha Shishyam.
Tam Totakam Vartikakaramanyan, Asmad Gurun, Santatamanatosmi.
Shruti Smriti Purananam Alayam Karunalayam, Namami Bhagavadpadam Shankaram Lokashankaram.
Shankaram Shankaracharyam Keshavam Badarayanam,
Sutrabhashyakritau, Vande Bhagavantau Punah Punah.
Ishvaro Gururatmeti, Murtibhedavibhagine,
Vyomavad Vyaptadehaya Shri Dakshinamurtaye Namah.
Shri Sivanandaya Te Namah.
Shri Vishnurdevanandaya Te Namah.
Das bezieht sich darauf, dass letztlich alle spirituelle Anweisung, Anleitung und alles Wissen von Gott selbst kommt. Ishwara, sagt auch Patanjali, ist der ursprüngliche Lehrer aller Lehrer. Auch wenn wir einen Zugang dazu über einen großen Meister haben, dann ist es immer noch die Inspiration Gottes selbst, die durch diesen Meister zu uns kommt. Und so heißt es auch, selbst wenn irgendwann mal die Meister-Schüler-Linie unterbrochen werden würde, könnte Gott sich immer wieder neu manifestieren. So wie Krishna in der Bhagavad Gita sagt: „In jedem Zeitalter inkarniere ich mich von neuem, eben dann, wenn Dharma abnimmt und Adharma zunimmt.“ Immer dann können wir uns auf die großen Meister beziehen und sie darum bitten, uns zu führen.
Da wird Vashishtha genannt, einer der Meister aus vedischer Zeit. Dann Shakti, ein Meister, der in der Shakti-Devi-Verehrungstradition steht. Shakti hatte einen Sohn, der hieß Parashara. Und später kommt dann noch Vyasa, der Autor der Veden. Dessen Sohn hieß Shukadev, abgekürzt Shuka. Danach kommt eine ein paar tausend Jahre lange Unterbrechung, und dann gab es Gaudapada, der ist ein Mahanta, ein großer Meister war. Der wiederum hatte einen Schüler namens Govinda Shishya. Dessen Schüler hieß Yogindra, ein großer Yogi, Matha - großer Meister - und Shishya - Schüler. Denn ein großer Meister ist auch immer ein großer Schüler.
Dann folgt der besonders wichtige Meister Shankaracharya Mathasya, und dieser hatte vier Schüler: Padmapada, Hastamalaka, Totaka und Vartikakara. Vartikakara ist der von den vier Schülern von Shankaracharya, in dessen Tradition Swami Sivananda stand. Und in der wir damit auch stehen. Zum Schluss der Stotra wird Asmad Gurun erwähnt: unser persönlicher Lehrer, wer auch immer es sein mag. Dann Santa, der Heilige. Manas heißt so viel wie: mit meinem ganzen Geist, und Tosmi: sei meiner Verehrung, Ehrerbietung gewidmet.
Shruti sind die Veden und Smriti und Puranas sind die Schriften, die daraus entstanden sind. Dann geht es weiter mit der Ehrerbietung an Shankaracharya. Es heißt hier nämlich: Namami, ich verehre, Bhagavadpada, den mit den göttlichen Füßen, denn Pada heißt auch Füße. Selbst die Füsse eines großen Meisters, die im Staub gehen, sind noch göttlich. Man kann auch sagen: die Energie strömt von oben nach unten, deshalb kann sich ein Schüler auch auf die Füße des Meisters konzentrieren, denn von dort strömt die Energie aus.
Shankara ist zum einen ein Name, unter anderem auch ein Name von Shiva. Es heißt aber auch wörtlich: „der Wohltäter“. Kara ist der, der etwas tut und Shan heißt alles Gute. Shankara ist der Wohltäter und Lokashankara ist der Wohltäter der gesamten Welt. Dieser Wohltäter der ganzen Welt ist Alaya, der Sitz der Shrutis, Smritis und Puranas. Das heißt, Shankara hat diese verstanden und lebt in deren Tradition. Er lehrt sie und ihren Geist der Weisheit.
Shankaram Shankaracharyam Vande: Verehrung diesem Göttlichen – Bhagavantau – wieder und wieder - Punah Punah. Verehrung dem großen Meister Shankara oder Keshava, der überall ist und der Badarayana, alles Gute, bewirkt.
So viel zum ersten Teil der Guru Parampara Strotra. Auf den nächsten Teil werde ich morgen näher eingehen.
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>
Kommentare
Om lieber Sukadev, warum gibt es unterschiedliche Paramparas für die Anrufung unterschiedlicher Gottheiten und warum sehe ich manchmal in der 1. Strophe vom Narayanam Parampara athasya statt mathasya in unterschiedlichen Internetforen und Linkhinweisen für das Stotra ? Alles Liebe aus Hamburg