Hari Om und herzlich willkommen zum Bhagavad Gita Podcast als Teil der täglichen Inspirationen. Mein Name ist Sukadev, ich bin Gründer und Leiter von Yoga Vidya und ich lese aus dem 18. Kapitel einen Vers nach dem anderen, wir sind im 12. Vers. Ich möchte noch erwähnen, dass ich auch einen Kommentar zur Bhagavad Gita geschrieben habe, es gibt vier Bücher, „Die Yogaweisheit der Bhagavad Gita“, Band I bis Band IV, wo du sehr systematische Kommentare bekommen kannst. Inzwischen gibt es die Kommentare aller Verse zur Bhagavad Gita bis zum 12. Vers und heute ist der 07. August 2012. Ich hoffe, dass bis zum Jahresende alle Verse der Bhagavad Gita kommentiert sind. Es gibt auch ein Bhagavad Gita Portal. Wenn du auf die Yoga Vidya Seiten gehst, www.yoga-vidya.de, findest du den Suchschlitz, wenn du dort eingibst „Bhagavad Gita“, kommst du zum Bhagavad Gita Portal, dort findest du die vollständige Bhagavad Gita auf Sanskrit, auf Devanagari, auf Deutsch, mit Kommentaren, mit Rezitationen, wie auch mit den schriftlichen Kommentaren von mir und hoffentlich bald auch von Swami Sivananda.


Wir sind also jetzt im 18. Kapitel, 12. Vers der Bhagavad Gita und ich rezitiere erst den Vers auf Sanskrit, dann auf Deutsch und dann werde ich ein paar Gedanken dazu sagen.
„Anistam istam misram ca tri-vidham karmanah phalam bhavaty atyaginam pretya na tu sannyasinam kvacit.“
„Die dreifache Frucht der Handlung oder des Karmas erwächst denen, die nicht entsagt haben, aber nicht denen, die entsagt haben.“

 

Wenn man Handlungen ausführt mit Verhaftung, wenn man Handlungen ausführt mit Wünschen, wenn man Handlungen ausführt, um etwas Konkretes zu erreichen, dann bekommt man gute, schlechtes und vermischtes Karma. Wobei immer eine Frage ist, was ist gutes, was ist schlechtes Karma? Aber erst mal kann man sagen, schlechtes Karma ist das, was Schmerzen bringt und was Verluste bringt, und gutes Karma ist das, was Freude bringt. Aber auch das ist nicht immer einfach. Deshalb sagt ja Patanjali: „Für Nicht-Yogis gibt es weißes, schwarzes und graues Karma. Für einen Yogi gibt es das nicht, denn für einen Yogi ist alles, was kommt, Aufgabe und Möglichkeit zu wachsen, Lernlektion.“ Du solltest nicht den Alltag danach untersuchen: „Habe ich jetzt ein gutes Schicksal oder ein schlechtes Schicksal?“ Sondern siehe alles an als Lernaufgabe, höre auf, zu unterscheiden.

Eben Krishna sagt, wer entsagt hat und nicht egobehaftet durchs Leben geht und wunschbehaftet durchs Leben geht, für den gibt es kein gute, schlechtes oder gemischtes Karma, es gibt nur Aufgaben. Wenn also heute z.B. dein Chef dir eine Aufgabe gibt, die du nicht magst, anstatt zu sagen, „was habe ich doch für ein schlimmes Schicksal heute, dass ausgerechnet heute, wo ich mich gefreut habe, was Schönes zu machen, ich das machen muss“, sage stattdessen: „Karma gibt mir gerade die Gelegenheit, mein Nichtmögen zu überwinden und zu wachsen, indem ich etwas tue, was ich bisher nicht so gemocht habe. Ich will jetzt lernen, das zu mögen und gut zu machen.“

Angenommen, du kommst zu deinem Auto und dort siehst du, da ist eine Schramme am Auto, statt über dein Schicksal zu hadern, sagst du: „Ah, das Schicksal, das Karma gibt mir die Gelegenheit, Verhaftung an mein Auto etwas zu mildern.“ Angenommen, dein Teenie kommt nach Hause und hat keine gute Note nach Hause gebracht, dann kannst du, anstatt zu hadern, „was habe ich doch für einen undankbaren Sohn, dass er sich nicht anstrengt“, kannst du stattdessen sagen: „Ja, ich danke dem Karma, dass es mir hilft, bestimmte vorgefassten Meinungen über meine Kinder abzuschließen.“

Oder: „Ich danke dem Schicksal, dass es mir jetzt die Aufgabe gibt, mit meinem Sohn zusammen Hausaufgaben zu üben.“ Oder: „Ich danke dem Schicksal, dass es mir die Aufgabe gibt, mal Tacheles zu reden.“ Oder: „Ich danke dem Schicksal, dass es mir die Aufgabe gibt, loszulassen und mein Kind auf seine eigene Weise sich entwickeln zu lassen.“ Also, in dem Moment, wo du nicht verhaftet bist, gibt es kein gutes und schlechtes Karma mehr, es gibt Aufgaben und jede Menge Grund zur Freude und Dankbarkeit.

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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