Verblendet von Geburt zu Geburt – BhG XVI.20

Bhagavad Gita, 16. Kapitel, 20. Vers: „Asurim yonim apanna mudha janmani janmani mam aprapyaiva kaunteya tato yanty adhamam gatim.“ - „Wenn sie so Geburt um Geburt in dämonische Mutterschöße gehen, der Täuschung unterliegen und Mich nicht erreichen, fallen sie, Oh Arjuna, in einen noch tieferen Zustand.“


Menschen, die Schlimmes tun, werden im nächsten Leben in so genannten dämonischen Mutterschößen geboren. Das heißt also, sie werden im nächsten Leben die Konsequenzen ihrer Handlungen erfahren. Der eigentliche Sinn davon ist, dass sie erleben, wie es ist, in schlimmen Situationen zu sein, wie es sich anfühlt, wenn Menschen etwas Schlimmes tun. Und dann wäre die Aufgabe, die Lektion zu verstehen und eben sich anders zu entschließen. Leider wird aber dieser Kreislauf dann fortgesetzt. Menschen erleben wieder Schlimmes und geben das Schlimme weiter. Und so geht die Spirale weiter. Und so kann es dann sein, irgendwann muss es von vorne beginnen. Irgendwann kann es sogar sein, dass jemand in eine Inkarnation hineingeht, in der er selbst ganz passiv sein muss und dann darin sich entschließen kann: „Von jetzt an will ich positiv weitermachen.“ Egal, wie schlimme Sachen jemand gemacht hat, irgendwann geht es positiv weiter. Wir haben die Möglichkeit, uns zu bessern. Umgekehrt natürlich, ich nehme an, du hast hohe Ideale, aber vielleicht hast du das ein oder andere getan, was du im Nachhinein bereust. Du kannst erstens das bereuen, du kannst zweitens es Gott darbringen, du kannst drittens versuchen, es gut zu machen. Wenn es möglich ist, es gut zu machen gegenüber dem Menschen, gegenüber dem du Schlechtes getan hast. Wenn das nicht möglich ist, dann tue Gutes gegenüber anderen, denen etwas Schlimmes angetan wurde. Oder engagiere dich in einem gemeinnützigen Verein oder gib Spenden für einen guten Zweck. So brauchst du nicht das Karma zu ernten später, sondern du kannst es jetzt schon bewusst umgestalten. Nimm dir vor, Gutes zu tun. Nimm dir vor, für andere da zu sein. Nimm dir vor, das, was du hast, mit anderen zu teilen. Was auch immer du hast, deine Talente, deine Fähigkeiten, deinen materiellen Besitz, dein Lächeln, dein Wissen usw., teile alles mit anderen. Und wenn du mal merkst, du hast etwas nicht so Gutes getan, vielleicht aus Gier, vielleicht aus Ärger, vielleicht aus Unachtsamkeit, dann mache es anschließend gleich gut. Tue wieder Gutes und bringe es Gott dar. Tue Gutes nicht im Sinne, dass du dich dann identifizierst und dich besser fühlst als andere, sondern tue Gutes, bringe es Gott dar und sei demütig und dankbar.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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