Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 25. Vers

„Anubandham ksayam himsam anapeksya ca paurusam mohad arabhyate karma yat tat tamasam ucyate.“
Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:
„Handlung aus Täuschung, ohne Rücksicht auf Folgen, Nachteile, Verletzung und die eigenen Fähigkeiten – wird als tamasig, dunkel bezeichnet.“

Tamasige Handlungen führen in Unwissenheit, tamasige Handlungen führen in Leiden, sich selbst und andere. Tamasige Handlungen gilt es, zu vermeiden. Was sind tamasige Handlungen? Tamasige Handlungen sind Handlungen, rücksichtslos. Man überlegt nicht die Folgen. Man überlegt nicht, was dabei passiert, wer dabei verletzt wird. Und tamasige Handlungen sind auch Handlungen, die man tut, ohne zu überlegen: „Was kann ich überhaupt tun?“ Verrückte, tamasige Handlungen wären z.B., du springst vom Balkon aus fünf Metern Höhe herunter. Damit verletzt du dich natürlich. Oder, tamasige Handlung könnte auch sein, du meldest dich freiwillig, irgendetwas zu tun, wo du keine Ahnung hast und was dann viele Menschen zu Schaden bringt. Tamasige Handlung kann sein, du sagst, du kannst einen großen LKW fahren und kannst es aber nicht, du kannst einen Bus fahren, du kannst es aber nicht. Diese Handlungen, damit bringst du dich und andere in Gefahr. Tamasige Handlung kann auch sein, Arbeitsschutzvorschriften zu missachten, dich selbst und andere dabei in Gefahr zu bringen. Tamasige Handlungen können heißen, Brandschutzauflagen nicht zu erfüllen.

All das ist rücksichtslos, ohne auf die Folgen zu achten. Also, sattvige Handlung ohne Verhaftung und ohne am Lohn zu hängen, heißt nicht, rücksichtslos zu sein. Es heißt schon, überlege, welche Folgen könnte dein Handeln haben und mache es so, dass es positive Folgen sind, die deine Handlung höchstwahrscheinlich hat. Alles hast du ja nicht in deiner Hand. Aber handle so, dass es Gutes bewirkt für andere und dass die Folgen für andere gut sind und dass auch du auch das machen kannst, was du machst. Natürlich, manchmal wächst du gerade dadurch, dass du Dinge tust, die du vielleicht bisher nicht konntest. Kinder lernen auch zu schwimmen, indem man sie ins kalte Wasser wirft. Das ist nicht immer geeignet, aber eine Möglichkeit.

Und so kannst du dich selbst manchmal ins kalte Wasser werfen. Aber es hängt davon ab, wo du das machst und ob es eine Alternative gibt. Handle umsichtig, beachte die Folgen. Überlege auch selbst, wo bist du vielleicht doch etwas tamasig in deinen Handlungen? Wo bist du unvorsichtig? Wo bringst du dich selbst und andere in Gefahr? Wo könntest du umsichtiger handeln? Wo könntest du etwas genauer überlegen, wie du das, was du tust, richtig machen kannst?

Hari Om Tat Sat

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

 

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