Swami Sivanandas Lichtenergie

Om Namah Shivaya


„Deva Deva Sivananda Dina Bandhu Pahimam.” Deva heißt strahlend, heißt leuchtend. Swami Sivananda, Meister, letztlich derjenige, der Gott verwirklicht hat, der uns das Yoga weitergibt, der weiter wirkt als Inspiration, als Licht, der unsere Herzen berührt. Wir können uns auf Swami Sivananda einstimmen, indem wir sagen: „Möge Dein Licht uns führen.“ Es ist auch eine schöne Visualisierung, dass man zu Anfang der Meditation sich Swami Sivananda vorstellt, wie er vor einem sitzt oder steht oder schwebt und dann von seinen Augen oder seiner Hand oder auch von seinen Füßen her Energie, Licht zu uns hinströmt. Manche finden dieses Bild hier besonders schön, vermutlich sehr viele, es ist sicherlich mein Lieblingsbild von Swami Sivananda. Wenn man das anschaut, dort lächelt er einen so an. Egal, wo man sitzt, irgendwo ist er immer da.

Manche mögen auch so ein Bild wie dort, wo er gerade die Bücher austeilt. Man kann sich auch vorstellen, so wie er dort ein Buch gibt, man könnte sich auch vorstellen, die Hand ist so leicht gehoben und von seiner Hand strömt dann das Licht aus. Oder wer im Shivalaya ist, da gibt es dieses schöne Bild, wo er so nach oben die Hände hat, so als Symbol, er bringt das göttliche Licht hier auf die Erde. Er öffnet sich dafür und bringt uns dieses Licht. Oder hinten seht ihr auch dieses Bild, wo seine Füße sind. Vielleicht für westliche Aspiranten nicht ganz so vielsagend am Anfang wie z.B. für indische Aspiranten, die verehren besonders die Füße und stellen sich vor, von den Füßen fließt irgendwo diese Lichtenergie aus. So gibt es verschiedene Möglichkeiten. Patanjali sagt im Yoga Sutra, wenn man sich auf ein Licht oberhalb des Kopfes konzentriert, kommt die Fähigkeit, sich auf eine höhere Wirklichkeit einzustimmen, auf Meister einzustimmen, auf vollkommene Wesen einzustimmen.

So ist also eine gute Möglichkeit, die Meditation zu beginnen, indem wir darum bitten, dass dieses Licht uns leiten möge. Gut, wir sind hier in der Tradition von Swami Sivananda, wenn jemand einen Zugang zu einem anderen Aspekt oder anderen Meister, Meisterin hat oder auch direkt zu Gott, dann kann man das natürlich auch mit jedem machen. Das Symbol für Licht ist ein universelles und Menschen in tiefen spirituellen Erfahrungen machen sehr häufig die Erfahrung, dass diese mit Licht verbunden ist und wer eine spirituelle Erfahrung machen will, kann sich eben auch dieses Licht vorstellen.


Dina Bandhu – Bandhu heißt Verwandter und Dina sind so die Verehrer und die Demütigen. Und in Dina steckt auch irgendwo drin, diejenigen, die jemanden brauchen. Swami Sivananda ist also nicht nur das göttliche Licht, sondern irgendwo auch Dina Bandhu, er ist unser Verwandter, spiritueller Vater, Großvater, Urgroßvater, je nachdem, wie man es sehen will. Oder Bruder, wie auch immer wir es sehen wollen, er ist da und er kann uns helfen. Wir können uns an ihn wenden. Am Anfang mag das für Menschen etwas befremdlich wirken, jemand, der nicht mehr im physischen Körper ist, wie kann das sein? Aber wenn man eine Weile in seiner Tradition übt, vielleicht manche sogar von Anfang an, spüren irgendwo, da ist eine Nähe, was ja Verwandtschaft ausmachen sollte. Nicht alle fühlen sich sehr nahe ihren Verwandten.

Manche sind froh, dass sie nicht mehr zu viel mit ihren Verwandten zu tun haben. Andere dagegen können es nachvollziehen, Verwandtschaft, da ist auch eine Verbundenheit. Und im Arati am Ende singen wir ja auch: „Du Gott, Du bist unser Vater, Mutter, Freund, Verwandter, alles, was ich brauche, das bist Du.“ Und Gott manifestiert sich auch im spirituellen Lehrer, den wir auch als unseren Freund und Verwandten ansehen können.
Jeder Vers ist voller Bedeutung, aber ich will den letzten Vers dort nochmal erwähnen.


„Chidswarupa Chidananda Namah Shivaya Rakshamam.“

Chidswarupa – er ist die Verkörperung von reinem Chid, Bewusstsein. Das macht einen Meister aus. Ein Meister, solange er physisch lebt, hat auch einen physischen Körper und der physische Körper hat auch seine eigenen Unvollkommenheiten. Ein Meister hat auch eine Psyche mit Emotionen, Gefühlen, Gedanken, die auf der einen Seite einer gewissen Beschränkung unterliegen, aber auf der anderen Seite zu Instrumenten werden von göttlicher Energie. Aber das Wichtigste, was einen Meister ausmacht, ist, er hat das Unendliche verwirklicht. Es ist nicht nur irgendeine Theorie, es ist nicht nur irgendetwas, was jemand vor ein paar Tausend Jahren behauptet hat und keiner den Mut hat, es in Frage zu stellen, sondern es ist etwas, was lebendige Erfahrung ist. Und das ist Spiritualität in allen Traditionen.

Es gibt Meister, Heilige, Weise, wie auch immer wir es ausdrücken wollen, die verwirklichen es. Und was an ihnen bedeutend ist, sind nicht ihre Körper und ihre Psyche, was an ihnen bedeutend ist, sie haben verwirklicht, Chidswarupa, ihre wahre Natur als das unendliche Bewusstsein. Und dann werden Körper und Geist nur zu Kanälen dieses Bewusstseins. Wenn ein Meister keinen physischen Körper mehr hat, seine Gedankenform, seine Sankalpas, bleiben weiter, weshalb der Meister einem auch weiter erscheinen kann. Er kann einem weiter eine Vision geben, er kann einen weiter inspirieren. Wir können zu dem Meister beten, wir können Visionen haben, wir können Berufungserfahrungen haben, wir können Führung haben. Da ist auch wiederum nicht so sehr die Form wichtig, sondern was dort hervorkommt.

Dieses Bewusstsein manifestiert sich durch eine Gedankenform und inspiriert uns.
„Chidananda Namah Shivaya Rakshamam. Ich verehre diese Verkörperung von Wissen und Glückseligkeit, dieses reine Bewusstsein. Möge es mich beschützen.“

 

Hari Om Tat Sat

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

 

 

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