Atma -vinigrahah, eine der wichtigen Eigenschaften, die Krishna dem Arjuna im 7. Vers des 13. Kapitels empfiehlt. Selbstbeherrschung. Natürlich, der Mensch kann sich nicht vollständig selbst beherrschen, aber doch in vielerlei Hinsicht. Es ist nicht nötig, dass wenn du dich ärgerst, du gleich in Zornausbrüche ausbrichst. Es ist auch nicht nötig, nur weil du irgendwo ein Schaufenster siehst, dass du dort gleich hinrennen musst, um die Sachen zu kaufen. Wenn dir eine Idee in den Kopf kommt, musst du sie nicht gleich umsetzen. Manchmal ist es gut, Dinge umzusetzen. Manchmal ist es gut, spontan zu sein. Aber es sollte nicht ein Zwang sein. Yoga heißt Freiheit. Nicht umsonst sind die Ausdrücke, die für den höchsten Zustand des Yoga stehen oft mit Freiheit in Verbindung. Kaivalya, höchste Freiheit. Moksha, Befreiung. Mukti, Freiheit. Und Selbstbeherrschung hilft dir, dich freier zu fühlen. Lerne, dass du deine Emotionen beherrschen kannst, dass du deine Impulse beherrschen kannst und das kannst du gleich heute üben. Das nächste Mal, wenn du irgendwo plötzlich merkst, da ist ein Impuls, widerstehe ihm einen Moment lang. Das nächste Mal, wenn dich irgendjemand ärgert, bevor du reagierst, beherrsche dich. Wenn ein Wunsch kommt, z.B. nach irgendeinem konkreten Essen, folge dem nicht gleich, beherrsche deinen Wunsch. Das heißt nicht, dass du das immer machen musst. Oft genug sind spontane Handlungen etwas Gutes. Aber du solltest lernen, dich frei zu machen davon. Lerne daher Selbstbeherrschung, Atma-vinigrahah.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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Kommentare

  • Lieber Sukadev, vielen Dank für deinen Beitrag. Die Freiheit Thematik hat heute noch existentielle Parameter.

    Reflexionen

    Ist diese „Leichtigkeit des Seins“ nur eine Illusion?
    Libet- Experiment 1979, hat fest gestellt, dass die Handlung Mechanismen im Körper 0,2 Sec. vor der bewussten Entscheidung in Gang gesetzt werden. Das bedeutet unser Gehirn entscheidet unbewusst.

    In dieser Situation kann nur das Veto (Selbstbeherrschung) einen Raum für eine bewusste Entscheidung schaffen.

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