Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 26. Vers

„Mukta-sango’naham-vadi dhrty-utsaha-samanvitah siddhy-asiddhyor nirvikarah karta sattvika ucyate.“
Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:
„Ein Mensch, der ohne Verhaftung und ohne Ichgedanken handelt, der über Beständigkeit und Begeisterung verfügt und von Erfolg oder Misserfolg unberührt bleibt, wird sattvig, rein genannt.“

Wie ist jetzt also ein Mensch, der sattvig ist? Vorher hat er beschrieben, wie sattvige Handlungen sind, wie sattvige Erkenntnis ist. Wie ist jetzt der Mensch insgesamt? Ehrlich gesagt, Krishna sagt jetzt nicht so viel Neues, aber es ist wichtig, darauf zu achten und vielleicht auf die Nuancen zu achten. Also, ohne Verhaftung, ohne Ichgedanken. Da haben wir schon vorher viel darüber gesprochen. Beständigkeit und Begeisterung – das ist auch nochmal wichtig. Also, sattvig und verhaftungslos heißt nicht, dann irgendwo träge vor sich hin zu vegetieren. Beständig Dinge tun. Nicht gleich, wenn was leicht schiefgeht, gleich wieder aufgeben. Nicht, wenn Menschen irgendwo was dagegen haben, aufgeben.

Natürlich mit Rücksicht arbeiten, mit Liebe arbeiten, und viele großartige Dinge kann man nur bewirken, wenn man mit anderen zusammenarbeitet. Und es gilt auch, die Meinung der anderen zu berücksichtigen. Es gilt manchmal, zu einem demokratischen Konsens zu kommen, aber sich dann nicht gleich aus der Ruhe, aus dem Konzept bringen zu lassen, wenn Menschen plötzlich irgendwas entgegnen. Wenn man einen Entschluss gefasst hat und angefangen hat, dann gilt es, weiterzumachen. Nicht gleich, nur weil jemand kritisiert, dann die Ruhe zu verlieren. Also eine Beständigkeit dort haben, ist wichtig. Und Begeisterung auch. Wenn du etwas Sattviges machst und das Gefühl hast, „ja, ich tue etwas Gutes, ich tue es für Gott, ich tue es für die Menschheit“, dann mache es mit Begeisterung. Und da du nicht daran haftest, ob dafür Anerkennung kommt, ob Leute sich bei dir bedanken oder nicht, kannst du es eben auch begeistert machen, auch unabhängig davon, ob es jetzt kleine Erfolge und Misserfolge gibt. Jetzt überlege, was du zu tun hast. Überlege, wo du vielleicht beständiger sein kannst.

Überlege, ob es vielleicht etwas gibt, wo du eigentlich was Gutes begonnen hast und weil was Kleines schiefgegangen ist oder jemand was dagegen hatte, du es aufgegeben hast. Überlege, ob du es nicht fortführen kannst. Oder wie du neue Begeisterung bekommen kannst, wenn du etwas begonnen hast. Du willst es weitermachen, aber du bist irgendwo in so eine Spirale des Unlustgefühls gekommen. Mache es mit Begeisterung. Und wie machst du es mit Begeisterung? Verbinde dich mit Gott. Verbinde dich mit den Tiefen deiner Seele. Und überlege auch: „Angenommen, ich könnte das, was zu tun ist, mit Begeisterung tun. Wie würde ich es machen? Angenommen, das, was ich zu tun habe, würde mir Spaß machen. Wie würde sich das anfühlen? Angenommen, ich hätte viel Energie und ich würde das tun, was zu tun ist, mit viel Energie. Wie würde sich das anfühlen? Wie würde ich das machen?“ Eine dieser Fragen stelle dir ein paar Mal. Du wirst sehen, du bekommst neue Energie, neue Begeisterung.

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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