Nun übe Hatha Yoga

Om Namah Shivaya


Ich lese etwas aus dem Buch „Sadhana“, aus den Sivananda Hatha Yoga Sadhana Sutras. Sutras sind kurze Merkverse. Und Sivananda heißt, Swami Sivananda hat sie geschrieben und es geht um Hatha Yoga, „Nun übe Hatha Yoga“.

 

So ähnlich wie Patanjali, „Atha Yoga Nu Shasanam“, könnte man auf Sanskrit „Hatha Yoga Nu Shasanam“ sagen. Jetzt geht es also über Hatha Yoga.

 

„Hatha Yoga betrifft Körper und Atem. Ein Hatha Yogi reinigt die Nadis durch Pranayama. Er reinigt den Körper durch Shatkarmas, also die Kriyas. Er übt Tratak und festigt seinen Blick und damit seine Konzentration. Er übt Asanas, Pranayama, Mudra und Bandha. Er vereinigt Prana und Apana. Er erweckt die Kundalini durch solche Übungen. Er führt sie dann zum Sahasrara Chakra durch die Sat-Chakras, durch die sechs Chakras. Er konzentriert sich auf die Chakras. Er vereinigt die Kundalini mit Sadha-Shiva im Sahasrara. Er trinkt den göttlichen Nektar und erlangt Unsterblichkeit. Ein Hatha Yogi erlangt Karya Siddhis, verschiedene außergewöhnliche Kräfte. Raja Yoga beginnt da, wo Hatha Yoga endet.“

 

Also, in kurzen Worten, worum es im Hatha Yoga als spirituelles Übungssystem geht. Hatha Yoga gibt es auch als Gesundheitssystem im Ayurveda, aber jetzt Hatha Yoga als spirituelles System funktioniert so, wie Swami Sivananda beschreibt. Wir arbeiten mit Körper und Atem. Wir reinigen die Nadis, also die Energiekanäle, durch Pranayama. Pranayama, nicht nur gut für die Lungen, nicht nur gut, um mehr Energie allgemein zu haben, sondern eben auch die 72.000 Nadis, die Energiekanäle, die ähnlich den Meridianen entsprechen, werden gereinigt. Wir reinigen aber auch den Körper, wir reinigen den Körper durch die Asanas, wir reinigen den Körper auch durch die richtige Ernährung und wir reinigen den Körper durch die Kriyas, Reinigungsübungen. Also, Nasenreinigung, Kehlreinigung, Lungenreinigung, Kapalabhati kennt ihr alle, Magenreinigung, Salzwasser schlucken und ausspeien, oder so eine Mullbinde schlucken und wieder herausziehen, Darmreinigung, Uttana Bandha, Agni Sara, Nauli. Uttana Bandha, Agni Sara kennt ihr alle. Diejenigen, die in die geführten Meditationen morgens um 07:00 Uhr gehen, da ist meistens Uttana Bandha, Agni Sara dabei, reinigt den Bauch. Und dann gibt es noch Enddarmreinigung, Basti, Einlauf usw. Also, der Körper wird gereinigt. Eine der Meditationstechniken im Kundalini Yoga ist Tratak, die Konzentration auf eine Kerzenflamme oder etwas anderes Bildliches. Natürlich, der Hatha Yogi übt Asanas und Pranayama, Bandhas und Mudras. Asanas, Pranayama kennt ihr alle, Bandhas, Mudras sind etwas fortgeschrittenere Techniken. Und auf diese Weise vereinigen wir Prana mit Apana, zwei der wichtigen Energiesysteme oder Energien, und das führt dann irgendwann zur Erweckung der Kundalini, führt zur Aktivierung der Chakras, führt dazu, dass wir die Kundalini bis zum Sahasrara Chakra führen und dann entsteht Meditation von selbst.

So könnt ihr überlegen, eure eigene Hatha Yoga Praxis, ist sie auch so spirituell ausgerichtet. Man könnte ja Hatha Yoga auch mehr vom gesundheitlichen Standpunkt aus machen, man kann sich bewusst machen, Hatha Yoga ist auch eine spirituelle Praxis, die in sich auch zur Selbstverwirklichung führt. Dazu gilt es, die Hatha Yoga Praxis eben mit Konzentration auf die Energien, auf die Nadis, auf die Chakras zu machen und letztlich die ganze Energie immer hochziehen zum Sahasrara.

 

Hari Om Tat Sat

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

 

 

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