Nirvanashatakam Strophe 4.2

Der nächste Teilvers von Nirvanashatakam will uns etwas Verhaftungslosigkeit sogar gegenüber spirituellen Praktiken lehren. Na Mantra Na Tirtham Na Veda Na Yajna Ich hänge auch nicht ab von Mantras. Mantras sind etwas Gutes. Wir singen Mantras, es gibt Mantra-Einweihungen und Mantras für die Meditation, wir beginnen und schließen jede Yogastunde mit einem Mantra. Es erhebt den Geist, es macht es leichter, Brahman zu erfahren. Aber wir sollten auch nicht daran hängen. Es ist gut zu probieren die Mantras korrekt auszusprechen, aber es wird auch nicht so tragisch sein, wenn man ein Mantra nicht so korrekt ausspricht. Wir sollten auch nicht denken, dass wir, indem wir ein Mantra ausreichend oft wiederholen, die höchste Verwirklichung erreichen. Mantra ist ein Instrument, ein Mittel zum Zweck, kein Selbstzweck. Na Tirtham sind heilige Orte. In Indien gehört es dazu, dass man heilige Orte besucht. Ich würde z.B. sagen, dieser Ashram ist ein heiliger Ort. Es ist ein Ort, wo Prana ist, wo Energie ist, wo es leichter fällt, spirituelle Praktiken zu üben. Es ist gut, zu solchen Orten zu gehen. Jedes Yogazentrum ist ein Thirtam im kleineren Sinne. Euer Meditationsraum kann ein Thirtam sein, wenn ihr dort regelmäßig meditiert. Ich empfehle es, wenn es irgendwie möglich ist, in der Wohnung einen kleinen Ort, eine Ecke zu haben oder wer ein Häuschen hat, sogar ein Zimmer zu haben, wo man spirituelle Praktiken ausübt und die Kraft sich ansammelt. Aber wir sollten nicht daran haften. Letzte Woche bin ich viel mit dem Zug gefahren und ich habe einige Menschen aus Bayreuth getroffen, die jetzt auch hier sind. Man kann auch im Zug gut meditieren. Natürlich ist es in einem Ashram besonders schön, aber wir sollten nicht daran hängen, wir sollten vor allen Dingen nicht sagen: Ich meditiere nicht, da es nicht der richtige Ort dafür ist. Na Veda – das sind die ganzen Schriften. Es ist gut, Schriften zu kennen. Schriften helfen uns, aber auch Schriften sind kein Selbstzweck. Na Yajna – damit sind alle Rituale gemeint. Und man könnte auch sagen, dass alle spirituellen Praktiken, die wir ausführen, Yajna sind. So beschreibt auch Krishna in der Bhagavad Gita Yajna: Meditation, Asanas, Pranayama, alles was wir tun. Es ist gut, das zu machen, aber wir sollten nicht zu sehr daran hängen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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