Information zu Isoglukose

Bis 2017 wird Isoglukose (high fructose corn Sirup) in Europa nur in kleinen Mengen produziert, da seine Wirkung auf die Gesundheit nachweislich schädlich ist. Aber Brüssel hat mit TTIP (Transatlantisches Freihandelsabkommen) seine europäische Agrarpolitik und damit auch den Zuckermarkt neu geregelt: Ab 2017 fällt die Zuckerquote für den Maissirup Isoglukose, den Zuckerzusatz, der uns dick, krank und unersättlich machen kann.

Isoglukose ist ein billiger Zucker, der den Lebensmittelabsatz profitabler macht

Das ist gut für die Lebensmittelindustrie der USA, Kanada und Mexico, denn die stellen diesen Zucker massenweise, oft aus gentechnisch manipuliertem Mais, her. Das macht ihn besonders billig in der Produktion und die Profite für die Unternehmen dementsprechend hoch.

Eigentlich geht seit dem Jahr 2000 in den USA der Verbrauch von Isoglucose-haltigen Produkten aufgrund ihrer gesundheitsschädigenden Wirkung zurück. Deshalb wittern die Zuckerproduzenten aus Übersee einen neuen Markt in Europa. Denn hierzulande ist nur der konventionelle Haushaltszucker in Verruf, der von den neuen Zuckerersatzstoffen, wie zum Beispiel der Isoglukose, gerade abgelöst wird.

Der künstlich hergestellte Sirup stammt überwiegend aus gentechnisch verändertem Mais

Das Zuckerkonzentrat Isoglukose (HFCS: high fructose corn sirup) wird aus Maisstärke hergestellt. Er gehört zur Kategorie des Fructose-Lactose-Sirup und wird damit zu den Fruchtzuckern gezählt. Hierzulande wird Maissirup in Lebensmitteln ab einem Anteil von 5% als Fructose, Fructose-Lactosesirup oder Lactose-Fructose-Sirup deklariert. In den USA wird er zum überwiegenden Teil aus gentechnisch veränderten Organismen erzeugt, was in Deutschland bisher nicht zulässig war.

Maissirup macht nicht satt und fördert übermäßiges Essen und Übergewicht

Isoglukose ist aber nicht nur ein stark verarbeitetes, meist genmanipuliertes billiges Massenprodukt, sondern es ist auch noch schädlicher für uns als herkömmlicher Haushaltszucker. Denn unser Gehirn reagiert anscheinend anders auf die Botenstoffe der Monosaccharide im Maissirup und schaltet den Sättigungseffekt aus, den normaler Zucker aus Polysacchariden immerhin noch hat.

Das könnte auch erklären, warum es in den USA seit den 70er Jahren zu einem rasanten Anstieg der Fettleibigkeit gekommen ist, der mit dem Austausch von Kristallzucker durch Maissirup einherging. Die zunehmende Konsum von Isoglucose-haltigen Lebensmitteln fördert laut US-Forscherin Kathleen Page, Yale University, damit übermäßiges Essen und Übergewicht.

Unverträglichkeit von Fructose verursacht zahlreiche Leiden im Alltag

Ob Bauchkrämpfe, Übelkeit, Blähungen, Durchfall oder Kopfschmerzen. Die Liste der Leiden durch Fructoseintoleranz ist lang. 20 bis 30 Prozent der Menschen leiden an einer Fructosemalabsorption, die diese Symptome auslöst.

Das ist umso schlimmer, da es kaum noch Joghurts im Kühlregal gibt, die keine Isoglukose enthalten. Auch Milchreis, Pudding, Eiscreme, Kuchen, Kekse, Säfte sowie Fitnessgetränke, Fertigsaucen und -Salate, Brötchen und Brot, Ketchup, Rotkohl und Obstkonserven werden damit gesüßt.

Kinder sind besonders gefährdet, denn die meisten Süßigkeiten und Kinderprodukte werden bereits mit Fructose-Lactose-Sirup gesüßt. Hier sind viele Verbraucher besonders gefordert, die Inhaltsangaben auf den Produkten genauer zu inspizieren.

Zu viel Kristallzucker macht uns krank, aber mit Isoglukose geht es noch schneller

Zu viel Zucker ist nicht gesund. Im Übermaß genossen, schadet er nicht nur unserem Gewicht, sondern fördert die Entstehung von Diabetes, Fettleber und Bluthochdruck.

6 TL maximal pro Tag (9 TL bei Männern) empfiehlt die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) für Erwachsene. Denn Zucker schwächt auf Dauer auch unser Immunsystem und kann damit schlimmere Krankheiten, wie zum Beispiel die Entstehung von Krebs, begünstigen.

Und Isoglukose schafft das noch schneller. Der Zuckerzusatz wird vor allem für die bereits frühe Entstehung von Fettleibigkeit und Diabetes bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich gemacht. Denn Softdrinks, Kühlprodukte und Süßigkeiten sind meist mit Isoglukose gezuckert. Und besonders Kinder gewöhnen sich schnell an die süßen Produkte und werden im wahrsten Sinne des Wortes “nimmersatt”.

Deklaration der Zuckerarten auf Lebensmitteln täuscht selbst gesundheitsbewusste Verbraucher

Selbst aufgeklärte gesundheitsbewusste Verbraucher, die auf Zuckerzusätze beim Kauf von Produkten achten, unterliegen schnell der Täuschung durch die verwirrende Kennzeichnung der Produkte. So kommen die meisten süßen Zusätze als Schleichzucker daher, die gar nicht erst als Zucker ausgezeichnet werden.

Es gibt nämlich über 70 verschiedene Bezeichungen für Zuckerarten, darunter zum Beispiel: Lukose-Fruktose-Sirup, Glukosesirup, karamellisierter Zucker, Maltodextrin, Milchzucker, Vollmichpulver, Magermilchpulver, Molkenerzeugnis, Süßmolkenpulver und gezuckerte Kondensmilch.

Du blickst bei den vielen Zuckerverbindungen nicht mehr durch? Hier gibt es eine Übersicht
Steht gar “ungesüßt” auf der Verpackung, so glauben über 70 Prozent der Käufer, dass kein Zucker im Produkt ist. Aber tatsächlich dürfen Zuckeraustauschstoffe (oder Süßstoffe) im Produkt sein, wie zum Beispiel Süßmolkepulver im Cappuccino-Pulver, was ebenfalls Zucker, aber eben kein Kristallzucker ist.

Hierunter verbirgt sich auch die Isoglukose, die ebenfalls zu den Zuckeraustauschstoffen gehört und sich bei angeblich “ungesüßten” Produkten oder solchen “ohne Zuckerzusatz”, gerne auf der Packungsrückseite im Kleingedruckten versteckt.

Gut für die Wirtschaft, schlecht für uns Verbraucher

2017 rechnet die EU mit einer Verdreifachung der bisher auf 700.000 Tonnen gedeckelten Menge von Isoglukose, also mit circa 2,4 Millionen Tonnen, die pro Jahr den Lebensmitteln beigemischt werden. Bereits für 2015 prognostiziert die DGE durch den ohnehin zu hohen Zuckerkonsum eine Welle des Übergewichts, die ganz Europa erfassen wird. Wie mag es dann erst 10 Jahre später aussehen, wenn die Wirkung von Isoglukose greift? Steht uns eine ähnliche Entwicklung bevor wie in den USA und Mexiko?

Quellen:

Welt: Die gefährlichen Zucker-Ersatzstoffe
Studie Yale University, Kathleen Page: Studie zu Fructose

Textquelle: https://www.evidero.de/schaedlicher-maissirup

Autorin: Annette Coumont

Annette arbeitet als freie Redakteurin und Autorin mit Schwerpunkt Achtsamkeit und bewusst nachhaltige Lebenstile. Sie schreibt auch für die evidero Redaktion.

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