Hey Prabhu Anand Data Gyana Humko Dijiye. Oh Gott – Prabhu heißt Gott, und zwar ganz allgemein Gott - Ananda – Wonne, Data – gibst - der du Wonne gibst.

Gyana Humko – gib mir Gyana, das ist eine andere Form von Jnana, von Wissen. Bitte gib mir Wissen, Weisheit, höchste Erkenntnis. Wenn wir Mantras singen und uns da auch wirklich darauf einlassen, also nicht nur irgendwo mitflüstern, sondern wirklich mitsingen, dann spürt man oft diese Wonne, die kommt.

Mantrasingen öffnet das Herz, das Mantrasingen gibt einem irgendwo das Gefühl: „Ja, es gibt eine göttliche Gegenwart.“ Gut, man muss sich manchmal auch bewusst darum bemühen, dass man wirklich vom Herzen her singt, dass man wirklich das Mantra mit seinem ganzen Bewusstsein auch singt. Wenn man einfach nur dort sitzt und irgendwo flüstert oder irgendwo woanders hinguckt und hofft, dass entweder es von selbst passiert oder man denkt daran, was heute noch am Tag alles passiert oder man denkt daran, was gestern passiert ist oder was passieren könnte, wenn man nicht hier sitzen würde, sondern stattdessen irgendwas anderes macht. Gut, das sind alles Tricks des Geistes, um zu verhindern, eine schöne Erfahrung zu machen.

Manchmal fragt man sich ja: „Warum ist es so schwierig, eine schöne Erfahrung zu machen?“ Eigentlich ist es gar nicht schwierig, wir machen nur so viel, um keine schöne Erfahrung zu machen. Also, Menschen denken über die Vergangenheit nach, sie denken über die Zukunft nach. Sie denken über das nach, was man machen könnte, statt das, was man macht. Sie denken darüber nach, was andere über sie denken. Sie denken darüber nach, was sie machen könnten, dass andere vielleicht anders denken würden, als man denkt, dass sie denken usw. Ich glaube, die meisten von euch können das nachvollziehen. Und es wäre so einfach, wenn man mal ein paar Momente hat, wo man sich ganz auf den Moment einlässt. In dem Moment, wo man nur an das Mantra denkt, in dem Moment, wo man nur singt, in dem Moment, wo man mit seinem ganzen Gefühl beim Mantra dabei ist, in dem Moment ist Ananda da, in dem Moment ist Wonne da. Natürlich ist auch Wonne da, in dem Moment, wenn man spazieren geht und nur spazieren geht.

In dem Moment ist Wonne da, wenn man isst und nur isst. In dem Moment ist Wonne da, wenn man mit einem Menschen sich unterhält und wirklich nur der Mensch da ist, wenn eine Herzensverbindung da ist. In dem Moment ist Wonne da. In dem Moment, wo man denkt: „Was will der andere Mensch?“ Oder: „Wie könnte ich den anderen dazu veranlassen, das zu tun, was ich will? Warum macht er nicht das, was ich will? Könnte er nicht endlich aufhören, zu reden? Wann ist der richtige Moment, ihn zu unterbrechen? Ist es jetzt unhöflich, wenn ich ihn unterbreche? Er hat mich jetzt schon zwei Minuten nicht zu Wort kommen lassen. Warum macht er das?“ In dem Moment, wo wir das denken, ist keine Herzensverbindung da, ist auch keine Wonne da. In dem Moment, wo wir den anderen spüren während er redet, in dem Moment, wo wir vom Herzen zum Herzen hin spüren, in dem Moment, wo wir versuchen, zu verstehen und vielleicht nicht nur die Worte zu verstehen, sondern von einer tieferen Warte aus zu verstehen, ist Wonne da, Ananda, ist Liebe da.

Deshalb ist es gar nicht so schwierig, Ananda zu spüren, wir tun nur so viel, um es nicht zu spüren. Was jetzt nicht heißt, dass es nicht auch mal gut wäre, nachzudenken. Natürlich ist es auch mal gut, nachzudenken, das charakterisiert ja den Menschen. Wir können uns selbst reflektieren, wir können die Zukunft planen, wir können uns alle möglichen Szenarien ausdenken, wir können uns in einen anderen Menschen hineinversetzen, mindestens können wir uns das immer wieder einbilden, wir können verschiedene Vorstellungen haben, was der andere denkt und es ist auch manchmal gut, solange wir uns bewusst machen, wir denken das nur. Nur zwischendurch ist es wichtig, im Hier und Jetzt zu sein. Zwischendurch ist es wichtig, mit Bewusstsein z.B. Mantras zu singen, mit Bewusstsein die Asanas zu machen, mit Bewusstsein zu essen, mit voller Achtsamkeit spazieren zu gehen, mit voller Bewusstheit den anderen Menschen spüren und erfahren. Und wenn wir das tun, ist Ananda da. Wenn wir das tun, ist Gotteserfahrung da. Ananda, Prema, also Freude, Liebe, ist nichts anderes als Gotteserfahrung. Dann spricht er hier von Ananda, die gar nicht so schwer zu haben ist.

Das nächste ist noch Jnana. Jnana ist Wissen und Erkenntnis. Unser wahres Selbst ist Satchidananda. Chid – Wissen oder Bewusstsein. Und Jnana ist letztlich etwas sehr Ähnliches, vielleicht sogar Gleichbedeutendes. Diese Ananda, diese Erfahrung von Wonne, kommt und geht und es ist wichtig, diese Ananda immer wieder zu spüren. Wenn wir aber Jnana haben, die Erkenntnis, die manchmal aus der Interpretation von Ananda kommt und manchmal aus einfach Bewusstseinserweiterung, wenn wir Jnana haben, dann bleibt die auch, selbst wenn Ananda mal nicht da ist. Eben im Alltag wäre es jetzt unrealistisch, zu hoffen, dass wir ständig in Ananda wären. So ist der Alltag nicht und es gibt gute Gründe, dass der Mensch noch die Fähigkeit hat zu vielen anderen Erfahrungen. Aber wenn im Hinterkopf Jnana bleibt, im Sinne von: „Hinter allem ist die eine, unendliche, ewige Seele und es ist mir möglich, in jedem Moment wieder in Ananda einzutauchen, wenn diese karmische Aufgabe vorbei ist oder zwischendurch immer wieder.“ Wenn wir diese Erkenntnis haben, dann bleibt die mit uns und kann uns auch zu Samatva, einer Gelassenheit, führen.

Hari Om Tat Sat

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

 

 

 

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