Fest von Shivaratri - Einladung

Heute ist Shivaratri. Shivaratri, die Heilige Nacht des Shiva. Und Shivaratri feiert die Hochzeit von Shiva mit Parvati. Und da steckt eine ganze Menge an symbolischer Bedeutung dahinter. Shiva symbolisiert auf verschiedenste Weise das Göttliche. Wir können Shiva und Parvati auch sehen als Shiva, Gott, Parvati ist seine Frau, aber wir können auch sagen, ist das Individuum. Shiva, das Göttliche, und Parvati, das Individuelle. Irgendwann sieht es so aus, als ob das Individuum sich von Gott getrennt fühlt. Ich glaube, dass ist die Erfahrung der meisten Menschen. Wir fühlen uns getrennt, vielleicht wissen wir noch nicht mal, dass es Gott gibt. Viele Menschen zweifeln, dass es überhaupt eine höhere Wirklichkeit gibt, und denken, dass Universum ist irgendwo aus dem Nichts entstanden. Aber irgendwann stellen wir fest, ja, es muss eine höhere Wirklichkeit geben.

 

Das Universum ist nicht rein materialistisch erklärbar, verstehbar, und noch mehr, wir machen so viele Erfahrungen im Alltag von Liebe, von Herzensöffnung, von Freude, von Führung, von Schutz und letztlich auch durcheinander gerüttelt werden und Auflösen von allen weltlichen und menschlichen Sicherheiten, dass wir irgendwo zum Schluss kommen, ja, es muss Gott geben. Gut, und dann streben wir nach Gott. Und irgendwann erfahren wir ihn mehr, dann erfahren wir ihn wieder weniger. Und dann: „Ja, jetzt habe ich ihn erfahren.“ Ihn, sie, es, wie auch immer wir es betrachten wollen. Wenn wir im Yoga über Gott sprechen, ist jetzt nicht irgendjemand mit einem langen Bart irgendwo im Himmel, sondern es ist etwas, was unseren Geist transzendiert. Dann streben wir danach, so ähnlich wie letztlich Parvati sich inkarniert hatte und danach gestrebt hat, mit Shiva sich zu verheiraten. Und irgendwann kam dann diese Heirat, Hochzeit, Shiva und Parvati sind eins geworden. Daraus gab es dann auch einen Sohn, Subrahmanya und der hat dann alle Dämonen überwunden. Und die Hochzeitsfeier von Shiva und Parvati war anders als sonstige Hochzeiten. Normalerweise bei einer Hochzeit, große Feier, alles im Überfluss, viel Essen, viel Tanz und was auch immer ihr vielleicht kennt, was man an Hochzeiten so macht. Da ist es anders.

Bei der Hochzeit von Shiva und Parvati wurde den ganzen Tag gefastet. Und statt das dort alles Möglichen, Tanz usw. war, wurde meditiert. Und statt alle großartigen lustigen Hochzeitslieder zu haben, wurden Mantras gesungen. Und noch eine ganze Menge anderes war eben anders. So ist die Hochzeit zwischen dem Menschen und Gott… Gut, man kann auch sagen, es gibt auch die ekstatischen Teile des Yoga. Man kann sich viel freuen, z.B. bei Krishna Jayanti. Da gibt es klassischerweise ein Festessen und viele Süßigkeiten usw. Auch das ist ein Aspekt der Verbindung mit Gott. Shiva und Shivaratri steht für den eher asketischen Aspekt der Verbindung mit Gott.

 

Und so möchte ich euch alle einladen, das auch heute so zu machen. Gut, ihr seid zum einen im Ashram, damit seid ihr schon an der richtigen Stelle. Ihr macht sowieso Yogastunden, Meditation, Mantrasingen. Und zusätzlich dazu könnt ihr am Tag euch immer wieder öffnen für die besondere Kraft. Ihr könnt auch von innen heraus sagen: „Oh Gott, ich möchte dich erfahren.“ Oh göttliche Mutter, Oh kosmisches Bewusstsein oder Oh tieferes Selbst oder höheres Selbst, wie immer wir es sprechen wollen. Wir können darum bitten. Ein gewisses Flehen danach, es zu erfahren, ist wichtig. Manche Menschen, die auf den Weg kommen, haben die gleiche Konsumhaltung, die wir sonst heutzutage gewohnt sind. Wenn man irgendwo hingeht, erwartet man, dass die Verkäufer auf einen zu rennen und einen von irgendwas überzeugen, das geben, was man braucht. Ganz so ist es auf dem spirituellen Weg nicht. Gott rennt nicht auf uns zu und wir brauchen nur das Haus Gottes zu betreten und dann geschieht alles von selbst, sondern es ist unser inneres Flehen, das wichtig ist. Inneres Flehen, zu Gott zu kommen.

 

So ähnlich wie, Parvati musste viele Versuche machen, um wirklich schließlich diese Verbindung und diese Vereinigung mit Shiva zu erfahren. So möchte ich euch ermutigen, zum einen ein inneres Flehen zu üben. Zu sagen: „Ja, gerade heute bitte ich darum, Gott erfahren zu können.“ Und als zweites auch natürlich auch die traditionellen Dinge, die es zu beachten gilt, möchte ich euch ermutigen, also heute nach Möglichkeit fasten. Shivaratri ist übrigens klassischerweise Wasserfasten, aber wer sagt, „ich habe heute vieles zu tun und arbeite z.B. an meinen Emotionen in der psychologischen Beraterausbildung“ oder „ich habe so viel zu tun“, dann könnt ihr auch selbst euch Säfte in der Boutique besorgen oder anderes. Oder notfalls, falls ihr sagt, „das kriege ich gar nicht hin, ich bin schwanger, habe Diabetes usw.“, wir haben einfaches Essen auch im Speisesaal. Also, ein Aspekt. Der zweite ist, vielleicht ein bisschen mehr zwischendurch meditieren, vielleicht zwischendurch etwas meditativer noch machen, auch was zusätzlich zu euren Programm ist. Und natürlich möchte ich euch alle ermutigen, heute Abend an der Shivaratri-Feier mitzuwirken, die ja ab 20:00 Uhr beginnt und bis 4:30 Uhr geht, und jeder kann solange dabei bleiben, wie er möchte. Und ein nächstes, wir haben ja direkt nach diesem Satsang „ Om Namah Shivaya Singen“ bis 20:00 Uhr und da könnt ihr euch auch ein paar Minuten dazusetzen im Rama Raum. Ihr könnt euch im Rama Raum hinsetzen, ein paar Minuten mitsingen oder auch länger oder auch zwischendurch am Tag immer wieder sagen: „Om Namah Shivaya“.

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

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