Hari Om und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Mein Name ist Sukadev und mehr über mich kannst du erfahren unter www.yoga-vidya.de. Momentan spreche ich Verse aus der Bhagavad Gita und insbesondere interpretiere ich die Verse aus der Bhagavad Gita. Wir sind im 13. Kapitel, im 7. Vers. Den hatte ich das letzte Mal vollständig gelesen, sowohl auf Sanskrit wie auch in der Übersetzung. Jetzt möchte ich über die ersten beiden Worte dort sprechen, Demut und Bescheidenheit. Zwei Worte, die eine Eigenschaft beschreiben, die wichtig ist, um auf dem spirituellen Weg voranzukommen. Diese Verse, vom 7. bis zum 11. Vers, beschreiben ja die verschiedenen Eigenschaften, die ein Aspirant entwickeln sollte, um zum wahren Wissen zu kommen. Wahres Wissen zu erreichen, ist nicht allein geschafft durch viel Meditation, Pranayama, Asanas, auch nicht erreicht durch das Studium der Schriften und Besuch von sehr vielen Seminaren, sondern dazu gilt es, viele innere Eigenschaften zu entwickeln. Die ersten sind Demut und Bescheidenheit. Demut und Bescheidenheit ist jetzt kein Tamas im Sinne von Minderwertigkeitskomplexen. Demut und Bescheidenheit heißt, man weiß, auf der physischen, auf der intellektuellen, auf der emotionalen Ebene gibt es keine Vollkommenheit und es gibt auch nichts absolutes Richtiges oder Falsches, sondern es ist immer ein Ringen um das Richtige, es ist immer ein inneres Ringen darum, sich weiter zu entwickeln. Wir sind niemals ganz sicher, ob das, was wir tun, überhaupt richtig ist. Wir wissen niemals genau, ob wir uns richtig verhalten. Entscheidungen sind nie ganz klar zu treffen. Es ist wichtig, demütig und bescheiden zu sein. Nicht ständig zweifeln. Manchmal musst du eine Entscheidung treffen und manchmal bist du dir relativ sicher. Aber tief im Hinterkopf weißt du auch: „Es kann auch sein, dass ich mich täusche. Ich bringe die Entscheidung Gott dar.“ Das erkennst du ja sogar in der Bhagavad Gita. Krishna sagt dem Arjuna zum Schluss: „Entscheide dich jetzt und bringe es anschließend Gott dar, dann wirst du keine Sünde begehen.“ Also, mit anderen Worten: Selbst nach achtzehn Kapiteln Rat von Krishna wird der Arjuna sich immer noch nicht sicher sein, was das Richtige ist. Arjuna wird von Krishna einen Tipp bekommen, viele Tipps, aber Arjuna muss sich letztlich selbst entscheiden und dann loslassen. Und so, sei das im Alltag. Sei dir nicht zu sicher, sei dir aber auch nicht unsicher. Sei dir bewusst, Gott wirkt durch dich, auch durch deine Fehler. Sei aber demütig und bescheiden.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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