Die vier Dimensionen des Lebenssinns

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 45. Vers: Vereinfacht ist dieser Vers: Meisterschaft kommt durch Samyama, durch große Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Konzentration.

Ich will heute das aufgreifen, was ich beim letzten Mal schon gesagt habe. Übung macht den Meister. Und Konzentration macht auch den Meister. Darum überlege, was du machst und mache es richtig. Gib in das, was du tust, dein Herz, deinen Verstand, deinen Geist und deine Hand hinein. Halte nichts zurück.
Viele Menschen haben heute Angst vor Burnout oder Stress. Darum halten sie sich zurück. Wenn du dich zurückhältst, dann fließt die Energie nicht wirklich. Egal, was du machst, mache es von ganzem Herzen. Gib dein Bestes. Bringe deinen ganzen Enthusiasmus ein. Überprüfe, ob du dich aus irgendwelchen Ängsten oder Selbstzweifeln zurück hältst. Wie ich schon beim letzten Mal gesagt habe, ist es nicht wichtig, ob du jetzt wirklich genau das Richtige machst. Solange es ethisch verantwortbar ist, gib alles hinein.

Das heißt natürlich nicht, dass du von morgens bis nachts durchschuften sollst. Du brauchst natürlich auch Regeneration. Vermutlich hast du auch verschiedene Verantwortlichkeiten. Aber wenn du etwas machst, dann bringe dort deine ganze Energie hinein. Es heißt zwar, dass die Menschen, die sehr engagiert sind, auch zu Burnout neigen. Aber da kannst du dich einfach an die Wissenschaft des Karma Yoga halten. Karma Yoga, insbesondere wie es in der Bhagavad Gita von Krishna beschrieben wird, beinhaltet: Tue, was du kannst, so gut, wie du kannst. Fühle dich als Instrument Gottes. Spüre, dass Energie durch dich hindurch strömt. Es ist letztlich egal, ob nachher Erfolg oder Misserfolg dabei herauskommt. Auch die Früchte deiner Arbeit sind nicht so wichtig. Identifiziere dich nicht. Obgleich du alles hinein gibst, weißt du: „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman. Und was durch meine Hände und durch meinen Verstand geht, ist letztlich alles Gottes.“ So hilft dir dieser Aspekt von Karma Yoga, ein engagiertes, ja sogar ein leidenschaftliches und dennoch gelassenes Leben zu führen.

So kannst du den vierfachen Lebenssinn erfahren, den Patanjali im 2. Kapitel postuliert: Den Lebenssinn, Erfahrungen zu machen, indem du Dinge mit großer Intensität tust. Den Lebenssinn, die eigenen Kräfte zu entwickeln und zu verwirklichen. Den Lebenssinn, Maitri - Mitgefühl - zu entwickeln und deine ganz eigene Aufgabe zu erfüllen. Und als viertes den Lebenssinn, zu erfahren, wer du wirklich bist: Ein Teil des Höchsten, ja, das Höchste selbst. Das ist letztlich der höchste Lebenssinn. Und damit der verwirklicht werden kann, gilt es auch, Erfahrungen zu machen, Kräfte zu entwickeln, anderen zu helfen und zu dienen und die Lektionen des Lebens zu lernen. Dabei wünsche ich dir viel Inspiration!

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3

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