Die Gunas sind die Handelnden in uns – BhG XIV.19

Bhagavad Gita, 14. Kapitel, 19. Vers

„Wenn der Sehende keinen anderen Handelnden sieht als die Gunas und Das erkennt, was höher ist als sie, kommt er zu Meinem Wesen.“

Krishna beschreibt hier, dass es notwendig ist, über die Gunas hinauszugehen. Letztlich, auf einer relativen Ebene, handeln die Gunas. Du tust in Wahrheit nichts. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Und du, als dieses höhere Selbst, bist letztlich eins mit Gott. Daher sagt Krishna: „Wenn du erkennst, dass in diesem Universum handelnd nur die Gunas sind, dann kommst du zum höchsten Selbst und damit zum Göttlichen.“ Es ist gut, sich um die Gunas auch zu kümmern. Es ist gut, das Tamasige ins Rajasige zu überführen, das Rajasige ins Sattvige. Es ist auch gut, zu erkennen, dass auch das Tamasige seinen Sinn ist, dass es auch mal gut ist, loszulassen, vielleicht auch mal sich auszuruhen, vielleicht auch mal Schlaf zu haben und vielleicht auch nach einem Tag voller Anstrengung den nächsten Tag etwas ruhiger anzugehen. Tamas hat seine Funktion. Es ist gut, auch Rajas zu nutzen, die innere Unruhe und den Drang zu Aktivität, Gott darzubringen, um Positives zu bewirken. Und es ist gut, Sattva immer stärker werden zu lassen. Durch die Wahl deiner Nahrung, durch die Wahl deiner Kleidung, durch Asanas, durch Pranayama, durch Meditation, durch deine Sprache usw. Letztlich aber sind all diese Gunas nur Gunas, Eigenschaften der Prakriti, der Natur, nicht du selbst. Daher identifiziere dich nicht damit. Dein Gemüt mag mal rajasig sein. Dein Gemüt mag mal sattvig und mal tamasig sein. Du bleibst jederzeit Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. Und es ist immer wieder eine gute Sache, einen Moment lang innezuhalten und zu beobachten und dir bewusst zu werden: „Aha, mein Gemütszustand ist gerade so und so, sattvig mit etwas Tamasoder rajasig mit etwas Sattva oder hauptsächlich sattvig, aber doch ein bisschen Rajas erkennbar.“ Und dann sei dir bewusst: „Aha, so ist mein Gemütszustand. So ist mein körperlicher Zustand. So ist mein Pranazustand.“ Und dann erkenne: „Aber wer bin ich? Ich bin der Beobachter. Ich bin das, was jenseits ist aller Gunas. Aham Brahmasmi. Ich bin eins mit dem unendlichen Göttlichen. Satchidananda Swarupo Ham. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.“

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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