Die Früchte aus den drei Gunas – BhG XIV.16

Bhagavad Gita , 14. Kapitel, 16. Vers

„Karmanah sukrtasyahuh sattvikam nirmalam phalam rajasas tu phalam dukham ajnanam tamasah phalam.“

Krishna spricht zu Arjuna:

„Die Frucht guten Handelns, heißt es, ist sattvig und rein; wahrlich, die Frucht von Rajas ist Schmerz, und Unwissenheit ist die Frucht von Tamas.“

Es gibt gutes Handeln, sattviges Handeln, es gibt rajasiges Handeln und es gibt tamasiges Handeln. Gutes Handeln ist sattvig, rein, was auch heißt, wenn du gut handelst, wenn du für andere etwas Gutes tust, dann wirst du auch Sattva ernten. Manchmal, wenn es dir nicht so gut geht und du überlegst, „was könnte ich machen, dass es mir besser geht“, dann überlege: „Wie könnte ich anderen helfen, anderen dienen. Wie könnte ich anderen etwas Gutes tun?“ Indem du anderen etwas Gutes tust, entsteht Sattva. Sattva entsteht im anderen, Sattva entsteht in dir. Und Sattva heißt Freude und Schönheit und Inspiration. Daher, eine Weise, Sattva zu erzeugen, ist es, Gutes für andere zu tun, dich um das Wohl anderer zu kümmern, anderen eine grundlose Freude zu bereiten, insbesondere etwas Unerwartetes. Schon geht es dir besser. Daher, die Frucht guten Handelns ist Sattva. Umgekehrt, die Frucht von Sattva ist gutes Handeln und gutes Handeln wiederum gibt gutes Karma. Wenn du etwas Gutes tust für andere, werden auch andere dir etwas Gutes tun. So ist das ein wunderbarer Kreislauf. Du tust etwas Gutes, du kommst in einen sattvigen Gemütszustand. Andere werden dir auch etwas Gutes tun, weil du gutes Karma bekommst. So kannst du wieder in einen sattvigen Gemütszustand kommen. So ist die Frucht von Sattva gut und die Frucht von Gutem ist Sattva. Dagegen, aus Rajas entsteht Schmerz. Wenn du aus Gier etwas tust, dann wird deine Gier nicht immer erfüllt werden, folglich kommst du ins Leiden. Wenn du an einer Handlung hängst, auch dort die Handlung wird manchmal nicht ausführbar sein. Die Konsequenz ist Leiden. Wenn du an einer Frucht des Handelns hängst oder am Erfolg einer Handlung, auch dort, sehr häufig wird eben das nicht erreicht, was du erreichen willst. So entsteht Schmerz. Und wenn du aus Gier Dinge tust, die sogar gegen Ethik verstoßen, dann schaffst du damit negatives Karma, du schaffst zusätzliches Leiden. Deshalb, gerade wenn du im Rajas bist, achte ganz besonders auf die Ethik, die ist dort ganz besonders wichtig. Von Tamas ist die Frucht Schmerz und Unwissenheit. Also, besonders Unwissenheit ist die Frucht von Tamas. Wenn du aus Tamas handelst, aus Trägheit, unachtsam, dann entsteht dort Unwissenheit. Daher, ermahne dich immer wieder, achtsam zu sein. Gehe mit dir selbst achtsam um, gehe mit deinen Mitmenschen achtsam um. Erledige deine Aufgaben so gut, wie du kannst. Tue das, was du tust, von ganzem Herzen. Verhaftungsloses Handeln heißt nicht tamasiges Handeln. Verhaftungsloses Handeln heißt nicht, dass du das, was du tust, nur halbherzig tust. Im Gegenteil, sattviges Handeln heißt, tue, was du tust, von ganzem Herzen, so gut, wie du es kannst. Das ist auch eine einfache Weise, aus Tamas herauszukommen. Das, was du tust, von ganzem Herzen zu tun, so gut, wie du es kannst. Wenn du in einem tamasigen Gemütszustand bist, dann tue das, was du tust, achtsam. Beobachte deinen Atem. Mache deinen Atem sehr achtsam. Beobachte die Natur, beobachte den Himmel, beobachte die Wolken, mit großer Achtsamkeit. Wenn du isst, iss besonders achtsam. Wenn du jemand anderem zuhörst, zwinge dich dazu, dem anderen achtsam zuzuhören usw. Achtsamkeit ist eine großartige Weise, aus einem tamasigen Gemütszustand wieder hinauszukommen.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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