Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 61. Vers.


Namaste und herzlich willkommen zum 61. Vers des 18. Kapitels der Bhagavad Gita. Mein Name ist Sukadev von www.yoga-vidya.de. Jeden Tag lese ich einen Vers aus der Bhagavad Gita und gebe einige Kommentare dazu als Inspiration für das tägliche Leben. Manchmal wird in diesem Podcast auch ein Mitschnitt veröffentlicht aus den Satsangs bei Yoga Vidya. Das sind Vorträge, die ich nach der Morgenmeditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg gebe. Wir sind im 61. Vers des 18. Kapitels der Bhagavad Gita.


Krishna spricht - zunächst Sanskrit, dann deutsch, dann mein Kommentar: „Isvarah sarva-bhutanam hrd-dese’rjuna tisthati bhramanyan sarva-bhutani yantrarudhani mayaya.” „Gott wohnt in den Herzen aller Wesen, Oh Arjuna, und lässt durch seine täuschende Kraft alle Wesen sich drehen, so als stünden sie auf einer Maschine.“


Vom höchsten Standpunkt aus macht Gott alles und du machst nichts, bzw. deine Wesensnatur ist Gott. Auch in deinem Herzen ist Gott. Auch im Herzen von deinen Mitmenschen ist Gott. Letztlich ist alles göttliches Spiel. Gott ist reines, unendliches Bewusstsein. Gott manifestiert sich als die Welt. Gott manifestiert sich auch als jedes Individuum. Gott wirkt durch jedes Individuum. Und so kannst du auch sagen, wenn du im Alltag bist und irgendjemand sich komisch zu dir verhält, du könntest dich aufregen über ihn oder sie und kannst sagen: „Wie kann der nur? Warum macht er das? Kann der nicht vernünftiger sein? Warum schafft er sich und anderen Leiden?“

Auf einer Ebene kannst du es so sagen. Auf einer anderen Ebene kannst du sagen: „Gott wirkt durch ihn und durch sie. Gott wirkt auch durch Verrücktheiten. Gott wirkt auch durch das eigenartige Verhalten der Menschen.“ Und dann gehe davon aus, wenn jetzt du das erlebst, dann will Gott dir auch damit etwas sagen, er will dir Aufgaben geben. Und insofern ist das verrückte Verhalten deines Chefs, insofern ist das unverschämte Verhalten von Kunden oder das unverschämte Verhalten von Service-Mitarbeitern nicht einfach nur menschliches Versagen, sondern es ist Gott, der zu dir spricht und es ist deine Aufgabe, dies als solches zu erkennen. Nimm dir also heute vor, oder falls du den Podcast abends hörst, nimm dir das für morgen vor, in allem das Wirken Gottes zu sehen.

Nimm es leicht humorvoll und vielleicht sogar leicht amüsiert zur Kenntnis, wie Gott zu dir spricht. Es ist ja Krishna, der jetzt gerade die Bhagavad Gita spricht, und Krishna hat immer etwas Schalkhaftes, er hat immer etwas Verspieltes. Auch wenn vielleicht gerade die Bhagavad Gita nicht unbedingt der verspielteste Teil von Krishna ist, aber Krishna wird in der Bhagavatam als jemand beschrieben, der alle zum Lachen gebracht hat, die Herzen der Menschen geöffnet hat und so ähnlich, schaue mal, ob du deinen Alltag auch so deuten kannst. Gott tritt dir entgegen, er ist schalkhaft zu dir und macht viel Lustiges. Nimm das so an und nimm diesen Tag als solches an. Aber Gott ist nicht nur schalkhaft und lustig, sondern er will dich wachsen lassen, er will dich lernen lassen. Und so gehe auch davon aus, was auch immer kommt, Gottes Aufgabe wartet dort auch dich. Und sie wartet auch auf dich, gerade dann, wenn Menschen sich eigenartig verhalten. Am einfachsten ist es, wenn Menschen sich inspirierend verhalten und das passiert auch oft genug. Und manchmal musst du nur deine Aufmerksamkeit darauf richten. Richte auch deine Aufmerksamkeit darauf, dass Menschen auch inspirierend sind und siehe nicht nur die menschlichen Schwächen, sondern siehe das Göttliche dahinter.

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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