Hallo zur dreizehnten Ausgabe des Depressions-Podcasts, des Podcasts, des Podcasts mit Gedanken, Ansätzen und Übungen rund um Depression, Melancholie, Pessimismus, Traurigkeit. Heute möchte ich etwas sprechen über Märchen und was vielleicht Märchen dir für Anregungen geben können im Umgang mit Depression. Das ist ein Ansatz, den ich gefunden habe bei Verena Kast, einer Psychologin und Psychologieprofessorin aus der Schweiz in der Tradition von C.G. Jung. Und ich finde das einen sehr interessanten Ansatz. Es gibt ja viele Märchen in denen die Hauptperson eine Weile ausfällt. Das könnte man als Analogie für die Depression nehmen. Auch dort fällst du ja eine Weile aus.

Beispiel: Schneewittchen und die sieben Zwerge. Das Schneewittchen isst von einem vergifteten Apfel und fällt dann in Ohnmacht. Und viele Jahre fällt Schneewittchen in einen Schlaf. Die sieben Zwerge kümmern sich um Schneewittchen, Schneewittchen bekommt nicht viel mit und irgendwann kommt Schneewittchen wieder zurück zu Kräften und wird dann anschließend vom Prinz geheiratet und alles geht gut.

Oder es gibt das Märchen von Hänsel und Gretel. Hänsel und Gretel werden letztlich von ihren Eltern verstoßen oder denken das mindestens, sie rennen weg von zu Hause und sind im Wald. Sie werden von einer Hexe gefangen genommen und können so eine ganze Weile am normalen Leben nicht teilnehmen. Danach schließlich bekommen sie Kraft, besiegen die Hexe und kommen dann wieder zurück ins Leben, neu gekräftigt, neu innerlich gestärkt.

Oder das Märchen vom Wolf und den sieben jungen Geißlein. Sie werden vom Wolf gefressen, verbringen eine Weile im Bauch des Wolfs und können sich dann wieder befreien. Sie kommen zurück mit neuem Selbstbewusstsein und Kraft. Oder im Märchen von Frau Holle. Das Mädchen fällt in einen Brunnen, bzw. wird von ihrer Stiefmutter in den Brunnen geworfen oder es ist noch nicht mal die Stiefmutter, es ist die eigene Mutter. Sie wirft ihr eigenes Kind in den Brunnen und so ist das Mädchen für eine Weile von der normalen Welt weg. Sie kommt dann in eine andere Welt, wird regeneriert von Frau Holle und vielem anderen. So kommt sie nachher zurück, voller Kraft und Inspiration. Ich könnte noch viele weitere Märchen erzählen und vielleicht wäre das gerade wenn du in einer depressiven Verstimmung bist oder in einer echten Depression auch eine Möglichkeit. Lies mal die Märchen durch vor diesem Hintergrund und schaue, was lernen diese Märchengestalten in dieser erzwungenen Auszeit. Vielleicht ist ja auch deine Depression so eine Art Auszeit, herausgefallen aus dem Bisherigen. Du bist eine Weile ganz aus dem normalen Leben herausgerissen, so bekommst du neue Orientierung und Sammlung neuer Kraft. Und du kannst auch in den Märchen so viel Unterschiedliches sehen. Es gibt tatsächlich Schneewittchen, die macht nichts außer nur daliegen. Und so gibt es manche Menschen, die in der Depression eigentlich nichts machen können, nur abwarten. Und da nutzt nichts anderes. Und es gibt andere, wie z.B. im Märchen von Frau Holle, die machen in der Zeit eine ganze Menge. Und so gibt es manche Menschen in Depression, sie beginnen mit Yoga und mit Meditation und sich beschäftigen mit dem Sinn des Lebens und Spiritualität. Wieder andere nutzten das, um neue Fähigkeiten und Kräfte anzusammeln. Und manche lernen einfach, wie im Umgang mit ihrer Psyche und im Umgang mit dem, was anliegt, wirklich neues Selbstbewusstsein und Kraft entsteht.
Überlege selbst, vielleicht kommst du zu ein paar guten Gedankenansätzen, eben von der Grundlage her, depressive Phasen sind sinnvoll. Und falls du merkst, du bist dabei, hineinzurutschen, dann kannst du auch überlegen, könntest du vielleicht das tun, was die Märchengestalten machen, ohne in die volle Depression hineinzurutschen. Willst du dich vielleicht für ein paar Tage oder für ein paar Wochen vollständig lösen von dem Bisherigen. Willst du vielleicht für ein paar Tage, ein paar Wochen etwas ganz anderes machen und dir dabei eine Auszeit nehmen. Und dann kannst du überlegen, ist es am besten, wenig zu tun, einfach nur ruhig zu sein, wie Schneewittchen? Ist es besser, dich in einen ganz anderen Lebenskontext hineinzubegeben, wie im Märchen von Frau Holle? Oder ist es vielleicht hilfreich, dich auf Abenteuerlust zu begeben, wie du es in manchen anderen der Märchen findest? Vielleicht kann einiges davon dir hilfreich sein.
Und eines, was du vielleicht auch machen kannst, ist, zu einer Kur zu gehen, einer Yoga-Kur. Man kann sagen, die Reha-Kuren sind ja durchaus etwas Gutes und Hilfreiches und auf eine gewisse Weise ist eine stationäre Reha-Kur in einer psychosomatischen Klinik etwas, wo du bist wie in einem Märchen. Aber vielleicht willst du es noch anders haben, dann kannst du z.B. zu Yoga Vidya kommen, da gibt es auch Psychotherapie-Kuren oder psychologische Yogatherapie-Kuren oder du nimmst einfach mal ein bis zwei oder drei Wochen eine Auszeit und verbringst dort Zeit in einem Yoga-Ashram. Dort bist du in einem ganz anderen Kontext, in einer beschützten Umgebung, du kannst sein, wie du willst. Gerade wenn du Individualgast bist, bist du zu nichts gezwungen. Wir erwarten zwar, dass du einmal am Tag zur Meditation kommst und eine Yogastunde mitmachst, aber wie und wann du das machst, kannst du selbst entscheiden. Du kannst entscheiden, ob du mehrere Yogastunden am Tag machst, mehrere Meditationen oder nur eine, ob du einen großen Teil des Tages im Bett verbringst oder dich aktivieren lässt durch die vielen Aufgaben. Du bist in einer ganz anderen Welt, du kannst dich neu regenerieren, du bekommst nachher neue Kraft.
Mehr Informationen, auch was du machen kannst bei depressiven Verstimmungen, unter www.yoga-vidya.de. Oben rechts ist ein Suchfeld, da kannst du eingeben „Depression“ und dort findest du viele Tipps, auch einige Übungen und auch Möglichkeiten, was du machen kannst.


Bis zum nächsten Mal, alles Gute!

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