Das Selbst, das alles erleuchtet – BhG XIII.33

Bhagavad Gita , 13. Kapitel, 33. Vers

„Yatha prakasayaty ekah krtsnam lokam imam ravih ksetram ksetri tatha krtsnam prakasayati bharata.“

„So wie die eine Sonne die ganze Welt erhellt, so erhellt auch der Herr des Feldes, das höchste Selbst, das ganze Feld, Oh Arjuna.“

Immer wieder und wieder erzählt uns Krishna das Gleiche. Keine Angst, im nächsten Kapitel wird es wieder anders. Hier dieses Kapitel ist nun mal ein Jnana Yoga Kapitel und es geht immer wieder um das Gleiche. Es gibt ein unendliches Bewusstsein. Und nimm dieses Kapitel zum Anlass, dass du dir den ganzen Tag bewusst machst, es gibt ein unendliches Bewusstsein. Du kannst das Bewusstsein erfahren, indem du tief nach innen gehst, z.B. in dein Herz und im Herzen dich selbst spürst als Wonne und Liebe. Du kannst deine Bewusstheit in alle Richtungen ausdehnen. Du kannst gleichzeitig vorne, links, hinten, rechts, oben, unten spüren. Und so spürst du das allumfassende Bewusstsein. Wenn du einen Baum siehst, kannst du dich mit dem Baum verbinden. Du kannst feststellen, auch im Baum ist Bewusstsein. Und in dem Moment, wo du das Bewusstsein des Baumes erfährst und das Bewusstsein in deinem Körper gleichzeitig erfährst, transzendiert dein Bewusstsein das beschränkte Bewusstsein. Es entsteht Liebe und Freude. Du spürst Bewusstheit, du spürst Weite. Wenn du einen Menschen siehst, verbinde dich mit dem Menschen. Am leichtesten wird es sicherlich sein mit deinem Partner, deiner Partnerin. Vorausgesetzt, eure Beziehung ist besonders gut. Vielleicht erinnerst du dich nochmal besonders als ihr verliebt wart. In dem Moment war diese Vereinigung, war diese Verbindung. Und diese Verbindung, darin hast du das Göttliche gespürt. Du kannst es in jedem Menschen vielleicht nicht wie Verliebtheit spüren, aber Verbindung kannst du in jedem Menschen spüren. Wenn du deinen Partner in die Arme nimmst, spüre die Verbundenheit mit dem höchsten Selbst in ihm oder ihr. Wenn du deinKind siehst, spüre die Verbundenheit. Wenn du deine Kollegen siehst, deinen Nachbarn, deine Yogaschüler, deinen Yogalehrer, wo auch immer, wann auch immer du einen Menschen sieht, verbinde dein Herz mit dem Herz des anderen. Spüre, „da ist ein Bewusstsein hinter uns“. Und wenn du zwischendurch aus dem Fenster schaust, verbinde deine Bewusstheit mit der Bewusstheit des Himmels, verbinde deine Bewusstheit mit der Bewusstheit der Sonne. Und so erfahre immer wieder Weite. Mensch will sich verbinden. Mensch hat ein Bedürfnis danach, aus sich selbst herauszukommen. Nicht umsonst ist Einsamkeit eine der schlimmsten Emotionen, denn Einsamkeit kommt, wenn du dich abgetrennt fühlst. Tief im Inneren weißt du: „Ich bin verbunden. Abgetrennt fühlen ist nicht ok.“ Du brauchst jetzt nicht zu warten, bis du die besten kommunikativen Fähigkeiten hast, um aus deiner Einsamkeit herauszukommen. Du kannst jetzt und in diesem Moment dich verbunden fühlen. Verbunden fühlen mit jedem anderen Lebewesen, sogar Katze, Hund, Mücke, Stechmücke sogar. Du kannst dich verbinden mit Blättern, mit Bäumen, sogar mit deinem Computer. Du kannst dich verbinden mit jedem Menschen, mit jedem Wesen, mit den Sternen, mit der Sonne, mit dem Mond. Spüre immer wieder diese Erfahrung der Verbundenheit. Es ist einfach und sehr wirkungsvoll.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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  • Das Gold des Alchemisten
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