Um Mitgefühl für andere zu entwickeln, gibt es eine gute Übung: Versuche, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen. Das bereichert dein eigenes Leben und macht das Miteinander mit anderen viel leichter.
Du kannst dir zum Beispiel vornehmen, die Welt von Zeit zu Zeit durch die Augen eines anderen wahrzunehmen. Nicht den ganzen Tag (schließlich hast du auch noch anderes zu tun), aber immer wieder zwischendurch. Mache es dir zur Aufgabe, wirklich zu verstehen. Sage dir zum Beispiel: „Angenommen, ich wäre mein wichtigster Mitarbeiter. Angenommen, ich wäre mein Partner, meine Partnerin. Wie würde ich die Welt wahrnehmen? Was wäre mir wichtig? Wie würde ich empfinden? Wie würde ich reagieren?“ Sei demütig dabei. Einen anderen Menschen kannst du nie ganz verstehen. Es ist aber gut, es - mit der notwendigen Demut - zu probieren. Wenn du vom Gefühl, vom Gespür her nachvollziehen kannst, wie der Andere reagiert und was ihm wichtig ist, wirst du ihn automatisch besser verstehen. Du kannst leichter mit ihm kommunizieren.
Eine wichtige Sache ist natürlich auch, mit dem anderen zu sprechen. Werde dir bewusst, was du denkst und was der andere denkt. Was fühlst du und was fühlt er? Sei demütig dabei. Frage nach, schaue, ob deine Annahme und dein Gespür tatsächlich richtig sind. Je mehr du das übst, desto mehr kannst du dich auch in andere Menschen hineinversetzen. Und umso leichter fällt es dir, mit anderen umzugehen.
Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag mit viel Verständnis und Mitgefühl!
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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