Hari om,

in der Meditation hat wahrscheinlich jeder von euch seine bevorzugte Sitzhaltung. Hauptsache fest und bequem, so wie Patanjali ja auch sagt - sthira sukham asanam.
Aber nun hört oder liest man immer wieder, die beste aller Asanas wäre Siddhasana......oder ich erinnere mich noch an eine Diskussion, hier im Forum, wo jemand behauptet hat, dass die höchste Samadhi Stufe nur in Padmasana erreicht werden kann. Da musste ich ehrlichgesagt drüber schmunzeln.....
Ist es nicht besser, man macht sich auch von der Meditationsasana völlig unabhängig, sodass Meditation in jeder Haltung möglich ist?
Was sagt ihr dazu?

Om shanti und liebe Grüsse von râmani

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Antworten

  • Wie auch immer, weit, weit wichtiger ist jedoch, egal welche physische, psysische, oder mentale Haltung eingenommen, oder NICHT eingenommen wird, ALLE asana, mudra, mantra etc. AUSSCHLIESSLICH Mittel zum Zweck sind und nicht das Ziel, das in den 4 mahavakyas verkuendet wird - wie etwa "tat tvam asi"!

    Wie Mensch ein Fahrzeug benutzt um von a. nach b. zu gelangen, andere nur Schuhe haben, wieder andere, weder das Eine noch das Andere nutzen koennen und barfuss gehen, aber ebenfalls ankommen, einige wenige sind immer schon "da"!

    ;-)

    Erinnern wir uns: yama, niyama, asana, pranayama, pratyahara, dharana, dhyana, samadhi..... wo ein Schritt immer nur die Basis fuer den naechsten Schritt bildet.

    UND das es, wie schon erwaehnt wurde, ganz andere Methoden gibt, die zum gleichen Ziel fuehren - wie zum Beispiel die Frage nach dem "wer bin ich?" oder in der Formel "ich bin das!" voellig aufzugehen.

    Viel Spass im Hier und Jetzt!

    om

  • om namah shivaya,

    @Olaf: du schreibst: "Ich denke aber, dass die Sitzhaltung für Pranayama wesentlich wichtiger ist als für Meditation" Nee, du, das glaube ich nicht. Für´s Pranayama ist´s zwar auch wichtig, wie man sitzt, aber für die Meditation ist es ebenfalls sehr wichtig.

    In der letzten Weiterbildung habe ich mal unsere Swamiji gefragt, ob sie nochmal auf die Sitzhaltung in der Meditation eingehen könnte. Meine Frage war auch noch, ob das mit der Beinlänge anatomisch eigentlich immer hinkommt, dass man in Siddhasana die Ferse immer genau an die richtige Stelle bekommt.
    Ihre Antwort war, nein, es kommt nicht immer bei jedem hin. Für einige ist Siddhasana nicht geeignet.(Falls das der Fall ist, hat Atmanshanti uns noch einen Geheimtipp verraten, den ich hier, an dieser Stelle, aber nicht schreiben möchte). Im Allgemeinen sagte sie auch noch, dass Siddhasana eher aus energetischen Gründen, und daher eher im Kundaliniyoga praktiziert wird, während es im Raja Yoga mehr darauf ankommt, das die Stellung fest und bequem ist, wie es ja auch Patanjali sagt.

    Om shanti und einen sonnigen Tag wünsche ich euch,
    lichtvolle Grüsse von râmanî

  • Om Namah Shivaya!

    Gorakshanatha empfiehlt is SSP 2. Unterweisung 34: Asana bedeutet die Selbstform erreicht zu haben. Svastikasana, Padmasana und Siddhasana - aus deren Mitte erwähle man einen nach Belieben und verweile gesammelt in ihm. Diese Empfehlung zieht sich wohl durch die Schriften und Überlieferungen, aber auch Sukadev betont, dass wenn wöglich eine Stellung mit gekreuzten Beinen gewählt werden sollte. Das ganze hat wohl energetische Gründe.

    Wer nicht kann, kann nicht, aber wer kann, sollte. Padmasana gibt den besten Halt für gerade Wirbelsäule auch ohne Kissen und Siddhasana ist ergetisch besonders wirksam. Ich denke aber, dass die Sitzhaltung für Pranayama wesentlich wichtiger ist als für Meditation (ausgenommen Energiemeditationen).

    Om Shanti Olaf

  • Om namah shivaya,

    ich danke euch schonmal für eure Antworten.
    Klar, das ist natürlich sehr schön, lieber Gopala, bei allem was man tut und egal welche Bewegung man ausführt, immer im Göttlichen zu ruhen. Mir gelingt das sehr häufig. Aber es ist trotzdem noch etwas anderes, sich bewegungslos in seine Meditationsasana zu begeben. Bei vielen Menschen, besonders bei Anfängern und Menschen mit körperlichen Einschränkungen, tauchen dann erstmal diverse Hindernisse auf, die es zu überwinden gilt. Bei den körperlichen Hindernissen muss man eben dann auch genau schauen, in wie weit man auch mal einiges erdulden und aushalten kann. Das stärkt dann auch nebenbei noch den Willen. Wenn aber Schmerzen auftreten, gilt es zu unterscheiden und evtl. eine andere Sitzposition zu wählen. Wer beispielsweise oft Probleme mit dem ISG hat, für den sind kreuzbeinige Sitzhaltungen u.U. schon nach kurzer Zeit recht schmerzhaft. Dann ist der Fersensitz sehr zu empfehlen.
    Ausserdem fühlt sich der Körper ja nicht jeden Tag gleich an. Was heute gut und bequem ist, kann morgen auch mal unangenehm und unbequem sein. Daher finde ich, sollte man nicht zu sehr auf eine bestimmte Sitzposition fixiert sein.
    Für mich ist Siddhâsana und oft auch Padmasana am bequemsten. Wobei ich Siddhâsana energetisch als vorteilhafter empfinde. Aber das ist sicherlich, wie schon gesagt, bei jedem anders.
    Meinen Teilnehmern empfehle ich immer, es individuell auszuprobieren. Viele finden auch ein Meditationsbänkchen ganz angenehm oder Fersensitz mit 2 Kissen und eine Decke unter die Knie für den Anfang.

    Hari om shanti und lichtvolle Grüsse von râmanî

  • Om Namah Shivaya

    Danke, sehr schön.

    Man sollte nicht vergessen das es auch andere Traditionen gib, dei denen keine Asanas miteinbezogen sind und trozdem gibt es Selbstverwirklichte (Heilige), die eben bei jeder Tätigkeit (Haltung) in Meditation sind.
    Dies sollen ja Hilfsmittel für uns sein, um langsam aber sicher, die Meditation zu lernen und zu vertiefen bis man im Göttlichen ruht, egal welche Bewegungen man, wo auch immer, ausführt. :-)

    Om Shanti, Shanti, Shanti
    Gopala

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