Was ist Gott? Wer ist Gott? Wie führt Hingabe zu Gott zur Befreiung? Welche Gottesverehrung macht dich zum Fanatiker? Welche Art der Gottesverehrung lässt dich spirituell wachsen und die Einheit erfahren?

Kommentare zum Vers 23 in Kapitel 1 der Yoga Sutra von Patanjali

  1. ईश्वयप्रणिधानाद ्वा ॥ २३॥

eeshvarapranidhanad va

Durch Hingabe an Gott, kommt schneller Erfolg in Samadhi.

Im vorherigen Vers hat Patanjali davon gesprochen, wie kommt man zu Samadhi. Er hat gesagt: durch intensives eigenes Streben. Hier sagt er jetzt, Samadhi kommt einfach durch Hingabe an Gott.

 

In der Bhagavad Gita

Auch dort sagt Krishna: „Bemühe dich intensiv, bringe deinen Geist zur Ruhe, erfahre das Höchste, löse dich von Wünschen und Gier“. Danach sagt er: „Und wenn dir das nicht möglich ist, dein Geist zu beherrschen oder zur klaren Erkenntnis zu kommen, dann gib dich ganz Gott hin. Gott selbst wird dich zur höchsten Befreiung führen“.

In der christlichen Theologie

Dort heißt es: Das Gott dem Menschen verschiedene Aufgaben gegeben hat. Er hat ihm die 10 Gebote gegeben, so finden wir es in den Büchern Moses. Er hat dem Menschen weitere Aufgaben gegeben, wie er sein Leben führen sollte.

Jesus hat gesagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und liebe Gott über alle Maßen“. Dann sagt er in der Bergpredigt Dinge, die nahezu unmöglich sind umzusetzen. „Liebe deine Feinde“, „Derjenige der dir auf die linke Wange schlägt, halte ihm auch deine rechte hin“, „Derjenige der dir den Mantel wegnimmt, gib ihm auch noch das Hemd“. Er beschreibt so wirst du zu einem Vollkommenen. Und er sagt: „Sei vollkommen wie dein Vater im Himmel vollkommen ist“.

Ist der Schüler vollkommen, wird er wie sein Meister. Er fordert seine Jünger auf. Wenn du probierst es umzusetzen, wirst du vielleicht feststellen, das bekommst du kaum hin. Daraus hat sich auch eine Theologie gebildet z.B. Paulus sagt ungefähr (auf die Luther sich bezieht): Dem Mensch ist es nicht möglich, den Geboten Gottes Folge zu leisten. Aber er kann an Gott glauben.

Im Christentum kann man glauben, dass Jesus für die Vergebung der Sünden ans Kreuz geschlagen wurde. Das ist eine spezielle Theologie. Aber es läuft darauf hinaus, wie Krishna in der Bhagavad Gita sagt: „Wenn du es nicht aus der eigenen Kraft schaffst, dein Geist zu beherrschen, uneigennützig zu werden, uneigennützige Liebe zu haben, allen zu dienen, dich eins mit allem zu fühlen, dann gib dich Gott hin“.

Patanjali

Verehre Gott und sage: „Allein schaffe ich es nicht, bitte hilf du mir“. Patanjali der ein Praktiker, ein Pragmatiker ist sagt: „Menschen können durch die Hingabe an Gott, die Gottverwirklichung erreichen.“ Gib dich ganz Gott hin, verehre Gott von ganzem Herzen. Dann wird Gott dich zur Verwirklichung führen. Du musst es nicht aus eigener Anstrengung machen, lass Gott das für dich tun.

 

Kommentare zum Vers 24 Kapitel 1 in der Yoga Sutra von Patanjali

  1. िेशकभणयवऩाकाशमयै ऩयाभष्टृ ् ऩरुु षणवशषे ईश्वय् ॥ २४॥

kleshakarmavipakashayairaparamrishtah

purushavishesh eeshvarah

Ishwara ist ein besonderes Bewusstseinszentrum, frei von Leid, Karma und Wünschen.

Wenn es um die Gottesverehrung geht, ist die Frage, was oder wer ist Gott? Wenn du dich diesem hingeben sollst, wer ist dieser Gott?

Patanjali stellt keine große Theologie auf, was Gott ist. Er sagt nicht ob Gott im Inneren ist oder im Äußeren, ob Gott transzendent oder immanent. Das sagt er alles nicht. Er lässt sich nicht auf theologische Spekulationen ein.

Vedanta würde sagen, der persönliche Gott ist auch nur eine Illusion.

Bhakti Yoga würde sagen, ein persönlicher Gott ist keine Illusion, Gott allein ist, du selbst kannst Gott nicht begreifen, aber du kannst an Gott glauben und Gott erhebt dich.

Krishna sagt in der Bhagavad Gita, Gott wird dir so erscheinen, wie du an ihn glaubst. Wenn du denkst Gott ist die göttliche Mutter, dann wirst du Kontakt finden zur göttlichen Mutter. Wenn du denkst, Gott ist Jesus Christus dann wirst du von Jesus Christus Führung erfahren. Wenn du denkst, Gott ist Krishna, dann wirst du Führung von Krishna erfahren usw.

Wenn du dir Gott als abstraktes Licht vorstellst, dann wirst du Gott erfahren als abstraktes Licht. Manchmal überrascht Gott einen. Manche Menschen dachten, dass sie mit den hinduistischen Göttern nichts anfangen können, sie beten mehr zu einem abstrakten Gott und plötzlich haben sie eine Vision von Krishna oder von Shiva oder der göttlichen Mutter. Manchmal überrascht uns Gott und manifestiert sich in einer Form, mit der wir nicht gerechnet haben.

Patanjali spricht über all das wenig, aber er sagt Gott ist purushavishesha. Ein besonderes Zentrum von Bewusstsein. Und dieses göttliche Bewusstsein ist aparamrishtah, es ist unberührt von Kleshas. Kleshas heißt von Leid und Ursachen des Leids. Unberührt von Karma und damit frei von allem Karma. Vipakashayair Gott wird dich dann befreien, wenn du ihn dir vorstellst als jemand der jenseits ist von allen Kleshas. Klesha heißt nicht nur Leid, heißt auch Anhaftungen, Identifikation, mögen und nicht-mögen, Ängsten usw.

Gott ist auch jenseits von Karma, du kannst nicht sagen, Gott ist gezwungen zu irgendetwas und Gott ist frei von Wünschen. Umgekehrt kann man sagen, wenn Gott Wünsche hat, dass er dem Karma, dem Leid unterworfen ist, dann wird dich die Gottesverehrung nicht befreien.

Wenn wird die verschiedenen Gottesverehrer/innen anschauen, es gibt manche die zu großer Liebe und Uneigennützigkeit und große Humanität, großer Weite kommen. Wir könnten sagen, Gottverwirklichung.

Es gibt andere Gottesverehrer, die sind furchtbare Gottesverehrer, Selbstmordattentäter, solche die intolerant sind. Im Namen der Religion wird Schlimmstes getan.

Was unterscheidet die einen von den anderen. Patanjali gibt hier den Tipp, glaube nicht, das Gott konkrete Wünsche hat. Wenn du denkst, das Gott will, das alle Menschen Christen werden, oder alle Juden, Hindus, Buddhisten etc. werden. Dann hast du Gott schon beschränkt. Gott hat keine konkreten Wünsche.

Du sagst zwar „Dein Wille geschehe“ und du versuchst auch den Willen Gottes zu tun. Gott wünscht nicht etwas Konkretes. Gott will das Wohl der Menschheit. Die Hingabe an Gott ist eine bedingungslose Liebe, es hängt nicht davon ab, was du tust oder nicht tust, du musst auch nicht die Liebe Gottes verdienen. Du musst auch keine Angst haben vor der Strafe Gottes. Gott ist reine bedingungslose Liebe ohne Ansprüche und Wünsche an dich.

Als  zweites heißt es: „Er ist jenseits von Karma“. Was auch heißt, du kannst Gott auch nicht manipulieren.  Ein kindlicher Glaube ist manchmal, wenn ich von Gott etwas will, dann muss ich Gott etwas geben.

Persönlicher Glaube

Als Kind, als ich zum Gottesdienst gegangen bin,  habe ich manchmal mit Gott einen Handel abgeschlossen. Ich habe gesagt: „Gott, wenn ich bei der nächsten Klassenarbeit eine Eins bekomme, dann bekommst du mein Wochentaschengeld“. Weil ich relativ häufig Einsen geschrieben hatte, habe ich mein Taschengeld oft gespendet, als eine Hingabe zu Gott.

Aber dieser Glaube, dass ich Gott gewogen stimmen kann, indem man etwas für ihn tut, das ist ein beschränkender Glaube und ist vielleicht für Kinder hilfreich. Diesen Kindergarten Glauben haben auch manche Menschen. So kommst du nicht zur Befreiung. Denke nicht dass Gott durch deine Handlung gewogen gestimmt werden kann, du handelst nicht, um Gott gewogen zu stimmen. Auch wenn du Puja, Arati, Homa, Gottesrituale, Mantras wiederholst. Du machst  es nicht, Gott will es oder ihn gut zu stimmen, du machst es aus Hingabe an Gott, aus Liebe an Gott, aus reiner Liebe heraus.

Das dritte ist, Gott ist jenseits von Leiden. Glaube nicht, das Gott leiden würde, wenn du ihn nicht verehrst. Du brauchst nicht zu denken, dass du Gott von seinen Leiden erlösen müsstest. Wenn Gott menschliche Gestalt annimmt, kann er auch leiden so wie Jesus ans Kreuz geschlagen wurde, gefoltert wurde, Schlimmstes angetan wurde. Auf dieser Ebene hat er gelitten. Oder wir finden auch Rama wie er gelitten hat als Sita seine Frau, seine geliebte Frau, entführt wurde.

Trotzdem ist es nicht in Gottes Sinne, dass er dein Handeln braucht. Wenn du denkst, Gott leidet und dein Handeln ist dafür verantwortlich, dann beschränkt das. Wenn du denkst, Gott will dich bestrafen, oder du musst Gott davon abhalten dich zu bestrafen, indem du dir ihn gewogen stimmst. Dann beschränkt das. Wenn du denkst, dass Gott Konkretes will, dann beschränkt das.

Stelle dir Gott vor, als ein Bewusstseinszentrum vishesha purusha, jenseits allen Leidens, jenseits allen Karmas, jenseits aller Wünsche. Wenn du dir Gott so vorstellst, dann kommst du zur Befreiung.

 

Kommentare zum Vers 25 Kapitel 1 in der Yoga Sutra von Patanjali

  1. तत्र णनयणतशम ं सवऻय त्वफीजभ ॥् २५॥

tatra niratishayan sarvajntvabijam - In ihm ist der Same der Höchsten Allwissenheit.

Tatra bedeutet in ihm, in Gott.

Bijam ist der Same.

Niratishaya heißt das Höchste, Unübertroffene.

Sarvajntva heißt allwissend.

Geschichten von Shankaracharya

In Gott selbst ist alles Wissen. Was auch heißt, wenn du Gott verehrst dann kommt Wissen. Es gibt schöne Geschichten von Shankaracharya. Padmapada war einer der Schüler von Shankaracharya. Er galt als geistig etwas minderbemittelt, mindestens in einer der vielen Geschichten.

Padmapada war einer, der sich um die physischen Bedürfnisse von Shankaracharya kümmerte. Er kochte für ihn und er wusch seine Kleidung. Er kam auch zu den Vorträgen und Lektionen von Shankaracharya. Eines Tages haben die Schüler Padmapada vermisst und Shankaracharya vermisste Padmapada auch und die Lektion, die Unterweisung sollte beginnen. Shankaracharya sagte, wir beginnen nicht ohne das Padmapada da ist. Die anderen Schüler sagten, was soll das, er versteht sowieso nichts ob er da ist oder nicht, spielt keine Rolle. Shankaracharya rief Padmapada.

Dieser war am anderen Ufer des Flusses. Er war gerade dabei, sich um die Wäsche von Shankaracharya zu kümmern. Jetzt wurde klar, er hat vor lauter kümmern um die Wäsche, die Zeit vergessen. Er hörte seinen Meister rufen.

Er rannte plötzlich los und er rannte über den Fluss. Überall wo Padmapada seinen Fuß hinsetzte entstand ein Lotus. Und so konnte er über den Fluss rennen, weil die Lotuspflanzen ihn beschützten. Als er auf der anderen Seite ankam und sich vor Shankaracharya verneigte, schenkte ihm Shankaracharya das höchste Wissen. Padmapada wurde so einer der vier Hauptschüler von Shankaracharya. Der durch die Gnade Shankaracharya alles Wissen bekam.

Geschichte über Kalidasa

Es gibt auch eine andere Geschichte über Kalidasa, einen der berühmtesten Dichter,  die Sanskrit Sprache betreffend. Kalidasa war ein einfacher Mann. Er wurde durch eine geschickte List eines Ministers, verheiratet mit der Prinzessin des Landes. Die Prinzessin war eine große Sanskrit Gelehrte. Sie wurde ausgetrickst, denn sie hatte den höchsten Minister beleidigt. Es war eine Rache des höchsten Ministers, dass er sie verheiratete mit einem unwissenden Bauerntölpel.

Die Prinzessin wusste nicht, dass er ein Bauerntölpel war, sie dachte, sie heiratet einen hohen Sanskrit Gelehrten. Nach dem Hochzeitsritual, in der Hochzeitsnacht wollte sie mit ihrem Mann über Sanskrit sprechen und über das Wissen. Dabei erfuhr sie, dass er nur ein Tölpel war, der Sanskrit so gut wie nicht kannte. Sie verjagte ihn und sagte: „Komme wieder, wenn du Sanskrit kannst“.

Kalidasa war verzweifelt, er war  verjagt wurden, er war verheiratet, er konnte auch nicht zu seinem Dorf zurückkehren, sie hätten ihn ausgelacht, weil er so unverschämt war, an den Königshof zu gehen. Wo sollte er hin gehen. Er wusste nur einen Ort, wo er hingehen konnte. Das war ein Kalitempel. So ging er zum Kalitempel. Er verneigt sich vor Kali und sagte: „Oh Kali, ich weiß nicht was ich machen soll. Bitte gib mir das höchste Wissen oder ich werde meinen Körper aufgeben.

So verneigte er sich wieder und wieder und schluchzte vor dem Bildnis vor Kali. Seine Hingabe wurde immer größer und seine Verzweiflung wurde langsam umgewandelt in vollkommener Hingabe. Plötzlich erschien ihm Kali und Kali segnete ihn mit voller Kenntnis der Sanskrit Sprache und mit voller Kenntnis mit tiefem Verständnis der höchsten menschlichen Weisheiten.

So ging Kalidasa wieder zurück zu seiner Frau und sprach mit ihr auf Sanskrit. Seine Frau war voll beglückt und sie war sehr dankbar. Aber Kalidasa sagte: „Durch deine Strenge bin ich zum höchsten Wissen gekommen, du bist nicht mehr meine Frau, du bist mein Guru und deshalb kann ich nicht dein Mann sein“.

Und so verließ Kalidasa den Königshof und wurde zum bedeutsamsten Dichter der Sanskrit Sprache aller Zeiten. Kalidasa ist eine historische Person. Er lebte ein paar Hundert Jahre n. Chr. gehörte zum Hof der Guptas, eines der bedeutsamsten Königreiche Indiens. Der Shakespeare der Sanskrit Sprache oder wie Goethe, Lessing, Schiller in einer Person zusammen.

Das sind ein paar Beispiele wo die Legenden sagen, dass Menschen zum höchsten Wissen durch Hingabe kommen. Hingabe zu Gott führt zu Wissen. Wenn du nicht weiter weißt, dann verehre Gott und bitte um Führung. Wenn du nicht sicher bist, welche Entscheidung du treffen sollst, dann verehre Gott. Bete zu Gott, bitte um Erkenntnis, bitte um Führung.

Wenn du etwas nicht verstehst, was in deinem Leben geschieht auch dann bitte um die Hilfe Gottes. Wenn du nicht weißt, wie du den nächsten Schritt auf dem spirituellen Weg gehen solltest, bitte um die Führung Gottes.

Kommentare zum Vers 26 Kapitel 1 in der Yoga Sutra von Patanjali

  1. स ऩवू षे ाभ ् अणऩ गरुु ् कारेनानवच्छदे ात ॥् २६॥

sa purvesham api guruh kalenanavachchhedat - Ishwara ist der ursprüngliche Lehrer unbegrenzt durch Zeit.

Alle Guru Linien gehen auf Gott selbst zurück. Zum einen gibt es in den verschieden Yoga Richtungen eine sogenannte Guru Parampara, die Aufeinanderfolge der Lehrer auch als Sampradaya bezeichnet. In allen Guru Paramparas beginnt es mit Gott selbst. Ursprüngliche Lehrer in allen Lehrer Linien ist Gott selbst. Es gibt in Indien unterschiedliche Guru Linien. Unsere Guru Linie, die Sivananda Guru Linie beginnt mit Vishnu. In der Guru Linie ist auch die göttliche Mutter dabei Shakti, es ist auch Shiva dabei, denn Shankara, der in unserer Linie ganz entscheidend ist, gilt als Inkarnation von Shiva.

Ich rezitiere die Guru Linie und wir beginnen mit Narayana mit Vishnu selbst. Du wirst irgendwann Shakti hören, welche die göttliche Mutter symbolisiert. Und du wirst Shankara hören, die Inkarnation von Shiva.

Guru Prampara Stotra

Narayanam Padma-bhavam Vasishtham 

Shaktim Cha Tat-putra-parasharam Cha

Vyasam Shukam Gauda-padam Mahantam

Govinda-yogindram Athasya Shishyam

Shri-shankaracharyam Athasya Padma

Padam Cha Hastamalakam Cha Shishyam

Tam Trotakam Varttika-karam Anyan

Asmad-gurun Santatam Anato 'smi

Shruti-smriti-purananam

Alayam Karunalayam

Namami Bhagavat-padam 

Shankaram Loka-shankaram

Shankaram Shankaracharyam

Keshavam Badarayanam / Sutra-bhashya-kritau Vande

Bhagavantau Punah Punah

Ishvaro Gurur Atmeti

Murti-bheda-vibhagine

Vyomavad-vyapta-dehaya

(shri-) Daksina-murtaye Namah

Shri Sivanandaya Te Namah)

 

So ist eine Interpretation dieses Verses, dass ursprünglich Gott selbst der Lehrer ist. Die zweite Interpretation dieser Verse sind, jeder Guru, jeder Lehrer ist eine Manifestation des Göttlichen.

Wenn wir z.B. Swami Sivananda verehren, verehren wir nicht den physischen Körper. Dieser ist nichts anders als der physische Körper von anderen. Wir verehren auch nicht die Psyche, die auch ihre Begrenzung hat. Wir verehren in den großen Gurus, das ursprüngliche Göttliche. Wir verehren letztlich Ishwara selbst. So manifestiert sich Ishwara auch durch einen menschlichen Guru.

Eine dritte Bedeutung ist auch, so wie Ishwara die großen Meister angeleitet und inspiriert hat, so kann Ishwara auch dich inspirieren. Wenn du keinen menschlichen Guru hast, dann wende dich direkt an Gott. Gott selbst wird zu deinem Guru, wenn du dich an ihn wendest, an Ihn, sie oder es.

Kommentare zum Vers 27 Kapitel 1 in der Yoga Sutra von Patanjali

  1. तस्य वाचक् प्रिव् ॥ २७॥

tasya vachakah prannavah - Das ihm offenbarende Wort ist OM.

Wenn du Gott erfahren willst, dann wiederhole ein Mantra. Über ein Mantra erfährst du Gott. Über diesen Vers, werde ich das nächste Mal mehr sprechen.

Mantra

Sarva Mangal Mangalye

Shive Sarvarth Sadhike

Sharanye Trayambke Gouri

Narayani Namostute

 

Das Mantra besagt in etwa, Ishwara, Guru und Atman sind alles das Gleiche. Durch Hingabe einen von allen dreien, erfährst du das Unendliche. Verehre Gott, übe Hingabe an Ishwara und du wirst zur Gottverwirklichung kommen. Folge den Lehren eines Gurus, eines Meisters und verehre diesen. Er wird dich zum Höchsten führen. Wende dich an deine höchste Seele Atman. In dem du alles ausrichtest mit der höchsten Seele in dir und in allen Wesen, kommst du zum Höchsten.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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