Weihnachten kann man aus verschiedenen Sichtweisen sehen. Weihnachten beginnt mit dem 24. Dezember. Es ist die Wintersonnenwende. Ursprünglich bezieht sich Weihnachten auf die Saturnalienspiele im alten Rom. Das Saturnprinzip ist das Prinzip der Einschränkung, das Prinzip der Disziplin und der Askese. Am 21. bis 23. Dezember geht die Sonne in den Steinbock, das Saturnprinzip. Du kannst dir bewusst machen, Verzicht kommt zuerst. Manchmal kommen Krankheiten, schwere Erfahrungen und dann kommt die Freude. Im alten Christentum war der Advent eine Zeit der Entbehrungen, eine Fastenzeit. An Weihnachten selbst ist Freude, Lichter, Festessen und Geschenke, Liebe und Verbindung.
Man kann zum einen etwas lernen über das Saturnprinzip, das Entsagen, das Loslassen, die Einschränkung aber auch das Jupiterprinzip, das Überschwängliche, das Große und auch das Venusprinzip, die Liebe und die Verbundenheit. So kannst du in Weihnachten alle drei Aspekte sehen.
Die Weihnachtssymbolik gibt es auch in anderen Kulturen. Auf eine Phase der Entsagung folgt etwas Großartiges, Freude. So war es bei den Saturnalienspielen im Alten Rom, die Entsagungen, das Schwierige, danach folgt die Freude.
Das gleiche finden wir in der Symbolik des jüdischen Festes Chanukka. Das israelische Volk erlebte eine Phase der Fremdbeherrschung. Die griechische Dynastie der Antiochiden und der Seleukiden beherrschten das Land und den Juden wurde verboten, ihre Rituale auszuüben. Die Gruppe der Makkabäer vertrieben die Seleukiden und die Griechen. Die Fremdherrschaft war vorbei und es herrschte Freude.
So ähnlich stehst du manchmal unter der Fremdherrschaft deiner Süchte und Wünsche oder auch von Erwartungen durch andere. Es gilt sich davon zu befreien. Was wird in Chanukka gefeiert? Die Freiheit, die Befreiung aus Sklaverei und Herrschaft im Dezember. An Chanukka gab es auch ein Lichtwunder.
Auch im Hinduismus gibt es einen ähnlichen Mythos, Diwali, das Lichterfest. Es hat viele Bedeutungen und zelebriert vor allem die Rückkehr von Rama, dem Königsohn, nachdem er ein dutzend Jahre im Exil war. Währenddessen waren alle todtraurig. Nach Ramas Rückkehr in die Stadt waren alle froh. Es gab Freudenfeuer, es wurde gesungen und getanzt.
So kann es auch im Leben sein. Vielleicht hattest du schon einmal Gotteserfahrung, eine spirituelle Erfahrung von Liebe und von Freude. Vielleicht gab es eine Phase, wo Gott so weit weg schien. Oder du hast trotzdem aus Vertrauen heraus ein ethisches Leben geführt und spirituelle Praktiken gemacht. Aber es war schwer. Und plötzlich kommt Rama zurück, plötzlich kommt die Gotteserfahrung, plötzlich wieder Freude, plötzlich diese Liebe.
So steht auch Weihnachten dafür, dass es Trockenphasen gibt, gefolgt von dieser Euphorie. Eine weitere Symbolik finden wir in Weihnachten selbst.
Josef und Maria
Maria war schwanger und während der Schwangerschaft mussten sie das Zuhause verlassen und nach Bethlehem gehen, wo sie keinen Gasthof fanden. Sie mussten in einen Stall gehen.
Am 24. Dezember um Mitternacht hat Maria ein Kind geboren.
Mehrfache Symbolik: Entbehrung und davor Konflikte zwischen Maria und Josef. Josef hatte ja noch keinen Geschlechtsverkehr mit Maria gehabt. Jungfrauengeburt, das konnte Josef schwer annehmen. Vielleicht hatte sie mit einem anderen was gehabt. Aber Josef hat es schließlich geglaubt – Maria schwanger vom Heiligen Geist. Periode der Partnerkonflikte. In dieser Zeit der Schwangerschaft mussten sie zu Fuß mehrere Tage unterwegs sein. Dann kurz vor der Geburt, haben sie keine Herberge gefunden, und sind untergekommen in einem Stall. Es war Niemand da, keine Hebamme, keine Familie konnte helfen. Schwangerschaft und Geburt ganz allein um Mitternacht, wo alles dunkel ist und niemand zu Hilfe kommen konnte.
Aber dann großartige Erfahrung, große Freude. Es kamen die Engel, es kamen die Hirten und dann die Drei Könige. So symbolisiert auf dem spirituellen Weg Entbehrungen manche große Zweifel.
Jesus hatte eine Vision, dass der Engel ihm erschienen ist und alles erklärt hat. Aber dann war es trotzdem schwierig. Kurz danach mussten Maria und Josef mit dem Jesuskind fliehen, nach Ägypten, weil Herodes alle Kinder töten lassen wollte.
Das sind Symbolisierungen von bestimmten spirituellen Erfahrungen von Entbehrungen, Zweifel, Schwierigkeiten, Verfolgungen von außen oder auch durch innen. Zwischendurch erscheint der Engel, das Gefühl, dass Jesus in uns geboren wird.
In der Adventszeit können wir sagen, wenn das Herzchakra sich öffnet, wir voller Liebe und Freude sind, dann kann Jesus in das Gottesbewusstsein in uns geboren werden. Damit hört es nicht auf, die Bibel geht weiter. Es folgen die Flucht, die Rückkehr und Verfolgungen. Der lehrende Jesus, Jesus ans Kreuz geschlagen, die Wiederauferstehung und schließlich das Pfingsterlebnis, all das kann man auf spirituelle Weise interpretieren.
Man kann sagen, wenn Gott auf die Welt kommt, als Sohn Gottes, als Jesus, dann symbolisiert dies verschiedene Schritte, die wir auf dem spirituellen Weg auch gehen können.
So kannst du Weihnachten als ein Fest der Herzöffnung sehen für das Anahata Chakra. Du kannst in Weihnachten auch sehen, dass es nach Entbehrungen und Schwierigkeiten wieder gut gehen wird. Dass Gott manchmal gerade dann zu uns kommt, wenn es am schwierigsten ist. Vielleicht gerade dann, wenn es so scheint, als ob es nicht mehr geht, dann kommt ein Licht, Liebe, Freude und Gewissheit. Vielleicht kommen auch von außen Segnungen und man kann diese Freude mit anderen teilen. Und so lädt man ein, man gibt Geschenke und feiert im Kreis der Familie.
Übrigens, wenn du keine Familie hast, mit denen du feiern willst, in den Yoga-Vidya-Ashrams gibt es immer großartige Weihnachtsfeiern. Du kannst dann selbst überlegen, ob du es weihnachtlicher gestalten willst, mit dem Singen von Weihnachtsliedern und einem Weihnachtsbaum.
Du kannst es auch für dich selbst feiern. Im Ashram gibt es die Möglichkeit, dass du für dich selbst meditierst oder in die Satsangs gehst, die Yogastunden mitmachst, vielleicht auch ein Seminar und die Weihnachtsfeier außen vor lässt.
Es kann auch sein, gerade dann wenn du Konflikte damit hattest, oder zu Weihnachten noch nie einen Bezug hattest. Es kann sein das du etwas traurig bist, weil du im letzten Jahr jemanden verloren hast, sei es durch Tod, sei es durch Krankheit, sei es durch Konflikt oder Trennung und du deshalb nostalgisch bist, dann geh in einen Ashram und feiere dort Weihnachten. Du wirst feststellen, es ist etwas sehr Heilendes, Transformierendes, denn auch über Trennung und Verluste wachsen wir. All das kann bei einem Weihnachtsfest in einem Yoga Vidya Ashram transformiert werden.
Weihnachten hat natürlich mit Jesus zu tun. Das christliche Weihnachtsfest feiert die Geburt von Jesus Christus. Es gibt so viele Weisen wie du Jesus Christus sehen kannst. Angenommen du bist eher Yogi und hast wenig zu tun mit dem Christentum, dann kann dir die Yoga-Sichtweise vielleicht helfen, einen Bezug dazu zu bekommen.
Es gibt heute immer mehr Menschen, die atheistisch erzogen worden und aufgewachsen sind. Es sind inzwischen mehr Menschen, als jene, die mit christlichem Hintergrund aufgewachsen sind und irgendwann enttäuscht waren. Es sind sogar mehr Menschen als die, die mit christlichen Überzeugungen aufgewachsen sind und diese heute weiterhin haben. Da kann eine Yoga-Sichtweise helfen, die ursprüngliche Bedeutung des Weihnachtsfestes zu sehen, wenn man auf das Leben von Jesus Christus schaut und auf das Christentum.
Wir können Jesus vom Yoga-Standpunkt aus auf verschiedene Weisen interpretieren. Manche würden sagen, Jesus ist wie ein großer Meister. Und was Jesus gelehrt hat ist ähnlich wie das, was andere Meister lehren. Christen würden sagen, Jesus war mehr als das. Und so könnten wir vom Yoga-Standpunkt aus sagen, Jesus hat das, was wir im traditionellen Yoga als Avatar bezeichnen würden, Herabkunft Gottes.
Vom Yoga-Standpunkt aus würden wir den Ausschließlichkeitsanspruch von Jesus in Frage stellen. Wenn es nur eine einzige Herabkunft von Jesus gegeben hätte, wäre das eine große Einschränkung des Göttlichen. Warum sollte sich Gott nicht auch in Indien, Amerika oder Australien manifestiert haben.
Angenommen es gäbe Leben auf anderen Planeten, warum sollte sich Gott nicht auch dort manifestieren. Nehmen wir an, es gab andere Zeitalter in anderen Welten, wo es intelligentes Leben gab. Warum sollte sich Gott nicht auch dort manifestieren. Es bedeutet eine große Einschränkung zu sagen, Gott manifestiert sich nur einmal. Man kann durchaus sehen das Jesus in seinem Leben gewisse Ähnlichkeiten und natürlich Unterschiede hat zur Inkarnation als Rama, als Krishna oder auch als Dattatreya.
Vom Yoga-Standpunkt aus könnte man sagen, Jesus Christus ist eine Herabkunft in dieser Welt, um Menschen zu lehren wie man ein Leben mit Nächstenliebe, Mitgefühl, Konsequenz und auch persönlicher Entsagung leben kann.
Die Lehren von Jesus sind sehr ähnlich wie die Lehren, die wir im Yoga finden. Jesus lehrte, liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Patanjali im Yoga-Sutra erwähnt immer wieder, übe Maitri Bhavana, die tätige Nächstenliebe. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, tue anderen Gutes. Auch Krishna in der Bhagavad Gita sagt immer wieder, Karma-Yoga, uneigennütziges Dienen und das mit Liebe, das ist es, was einen spirituellen Menschen auszeichnet.
So wie Jesus gesagt hat „ das was ihr dem Geringsten eurer Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan“. So ähnlich sagt auch Krishna „ich lebe in allen Wesen“. Anderen dienen, anderen helfen mit Nächstenliebe, dazu gibt es so viele wunderschöne Gleichnisse und Aussagen von Jesus Christus.
Auch das entspricht dem Bhakti-Yoga, wo man sagt „liebe Gott, durch Gottesliebe erfährst du das Höchste“. Jesus sagt auch „ich und mein Vater sind eins“. Er sagt: „Ist der Jünger vollkommen, wird er wie sein Meister“. Jesus hat auch gesagt: „Das Königreich Gottes ist inwendig in euch oder in einer anderen Interpretation auch um euch herum und überall“. Damit sind wir bei Vedanta, bei Aham Brahmasmi: „Ich, Aham, und Gott, Brahman, sind eins“. Nicht nur Jesus ist eins mit seinem Vater, er sagt auch: „Ihr seid vollkommen wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“.
Die Jünger haben sich immer wieder auf Jesus bezogen als Abba, als Vater oder auch als Lehrer. Jesus hat gesagt, ist der Schüler vollkommen, wird er wie sein Meister. Ihr seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Er hat zu den Jüngern gesagt, ihr seid keine Sünder, ihr seid keine Kleinkrämerischen, keine Kleingeistigen. Er hat es ihnen manchmal auch vorgeworfen, weil sie sich mit dem Körper, mit der Psyche identifiziert haben. Er hat sie immer wieder aufgefordert. Ihr seid so wie ich, werdet so wie ich. Erfahrt die Einheit mit Gott. Zwar kann der Mensch nicht wirklich wie Jesus vollkommen werden, denn Jesus ist Avatar, Herabkunft Gottes. Aber der Mensch kann die Einheit mit Gott verwirklichen und das meint Jesus damit.
Und so finden wir wunderbare Zitate von Jesus, die genau der Vedanta-Philosophie entsprechen. Gerade in der Bergpredigt spricht Jesus auch über Entsagung, dass man an nichts haften soll. Man soll Sein nicht dadurch bekommen, dass man etwas sein eigen nennt. Und immer wieder sagt er, dass man sich nicht identifizieren soll. So finden wir auch den Weg der Entsagung, des Loslassens, der Nichtidentifikation, letztlich der Selbstbeherrschung auch in den Worten von Jesus.
Wir finden mehrere Stellen, wo Jesus meditiert hat. Zum Beispiel als Jesus in der Wüste war und 42 Tage gefastet hat und letztlich auch stundenlang meditiert hat.
Oder kurz vor seiner Gefangennahme im Garten Gethsemane, wo er stundenlang gebetet hat und Gebet heißt hier Meditation. Und so können wir sagen wir finden alle Aspekte des Göttlichen und auch des Yoga in Jesus. Wir finden Karma-Yoga, das uneigennützige Dienen, Nächstenliebe. Wir finden Bhakti Yoga, Hingabe zu Gott. Wir finden Raja Yoga, Herrschaft über den Geist. Wir finden Jnana Yoga, Einheit mit dem Göttlichen. Im Kundalini Yoga finden wir in der Symbolik des Advents mit den vier Adventskerzen, die vier Öffnungen der Chakras.
Auch in der Symbolik des Weihnachtsbaumes finden wir es. Der Stamm des Weihnachtsbaumes symbolisiert die Sushumna, die feinstoffliche Wirbelsäule. Von dieser Sushumna gehen verschiedene Äste und Zweige aus, die Nadis, die von den verschiedenen Chakren kommen. Beim Weihnachtsbaum gehen von einer bestimmten Stelle am Stamm die Äste aus. Man könnte sagen von einem Chakra. In der Frühzeit bei Yoga Vidya habe ich beim Aussuchen eines Weihnachtsbaumes für den großen Yogaraum darauf geachtet, dass er genau sieben, bzw. sechs Stellen hat, von denen die Äste abgeben. Oben hat man den Stern, das siebte Chakra, Sahasrara.
Wenn du magst, könntest du bewusst einen Weihnachtsbaum mit sieben Chakras aussuchen. Aber auch wenn es weniger sind, dass der Weihnachtsbaum entzündet wird und leuchtet, mit Kerzen oder elektrischen Kerzen, Schmuck trägt, symbolisiert dass das vierte Chakra geöffnet ist.
Dann ist eine Vision Gottes da. Wie die Erweckung der Kundalini, so viele schöne Erfahrungen, so viel Energie, so viel Freude, soviel Ekstase, all das wird symbolisiert durch das Entzünden des Weihnachtsbaumes.
Auch beim Pfingstfest, wo der Heilige Geist auf die Jünger herabkommt, passiert so etwas wie die Erweckung der Kundalini, die von unten nach oben geht und gleichzeitig das Öffnen für die Gnade Gottes, die von oben nach unten geht.
So kann man durchaus in der Symbolik von Weihnachten und Jesus viele Yoga-Prinzipien sehen. Mit Yoga könntest du wieder einen Bezug zu Jesus bekommen. Oder du könntest die Symbolik, die du von Jesus kennst, ins Yoga hineinbringen.
Es gibt noch mehr, was man über die Symbolik von Jesus und Weihnachten sagen könnte. Auf unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de kannst du weiter dazu forschen.
Als Inkarnation Sohn Gottes hat Jesus verschiedene spirituelle Prinzipien und Traditionen miteinander verbunden. Als Jude kommt Jesus von der jüdischen Spiritualität. Vermutlich hat Jesus ein paar Jahre in Ägypten verbracht, nach manchen Traditionen sogar die ersten zehn, elf Jahre bis er als Zwölfjähriger wieder in Israel war. Es ist umstritten, ob Jesus schon vorher wieder in Israel war oder nicht. Auf jeden Fall war Jesus in die ägyptischen Mysterien eingeweiht. Egal ob es tatsächlich so war, im Frühchristentum gab es Traditionen, die davon ausgingen. Er hat ägyptische und griechische Traditionen in seine Lehren integriert, was an manchen Stellen der Bibel zu finden ist.
Jesus war auch mit den verschiedenen jüdischen Traditionen verbunden. Es gab die Pharisäer, diejenigen die die Nächstenliebe und die Gottesliebe besonders propagiert haben. Anders als es die Bibel darstellt, waren die Pharisäer nicht reine Gesetzeskundige. Die meisten der Worte Jesu sind Ausdrücke der Pharisäer, wo sie z.B. gesagt haben: „Nicht der Mensch ist für das Gesetz da, sondern das Gesetz ist für den Menschen da. Nicht der Mensch ist für die Erfüllung der religiösen Gebote da, sondern die religiösen Gebote sind dazu da, dass der Mensch sich zu Gott entwickeln kann“.
Jesus hat auch die Lehren der Essener gelehrt. Für die Essener, eine jüdische Untergruppierung, waren das Nicht-Töten, die Gewaltlosigkeit, spirituelle Praktiken, die Entsagung besonders wichtig. Für sie war auch vegetarisches Leben und Verzicht auf das Töten von Tieren wichtig. Manche essenische Gruppierungen haben auch an Reinkarnationen geglaubt. So findet man von Jesus Worte, die man mit Karma und Reinkarnation in Verbindung bringen könnte. Jesus sagte, dass man aus dem Geiste wiedergeboren werden muss, um das Himmelreich zu erleben.
Wenn Jesus von den Jüngern gefragt wird, welcher ist der Täufer? Und Jesus spricht: „Dieser ist Elias“. Das könnte man interpretieren, er sei eine Verkörperung des Elias-Prinzips oder auch eine Wiedergeburt des Propheten Elias.
Es gibt zu Lebzeiten Jesu manche Strömungen im Judentum, die an Reinkarnation geglaubt haben. Und manches findet man in Jesus Worten wieder.
Das Christentum hat sich auch nach Jesus Christus weiterentwickelt. Manche Jesu-Worte kann man auch vor dem Hintergrund des Buddhismus oder auch von asketischen Traditionen des Hinduismus sehen. Die starke Betonung auch die Aufgabe der Familie, auf Wandermönchstum, nirgendwo zu bleiben, keinen Besitz zu haben. Das könnte man beziehen auf buddhistische Mönche, die es zurzeit von Jesus in Ägypten gab und evtl. auch in Palästina und im Land Israel. Es gab zurzeit von Jesus eine größere Verbindung von verschiedenen Kulturen. Der indischen, der persischen, der mesopotamischen, der ägyptischen, der jüdischen, der römischen Kultur. Die Römer hatten schon die keltischen Länder wie Norditalien und Gallien erobert und so war auch das eine Verbindung. Und so kann man später im Christentum erkennen, dass sich vieles verbindet. Die griechische Philosophie mit jüdischen Philosophien, mit römischer Spiritualität, mit hinduistischen, buddhistischen und letztlich auch persischen Strömungen.
Die Symbolik von Adventskranz wie auch der Weihnachtsbaum stammen nicht aus Israel, sondern aus späteren Zeiten keltischer und germanischer Spiritualität. Die Zeit von Jesus Christus war eine ähnliche Zeit wie heute, eine Zeit, wo verschiedene Kulturen sich miteinander verbunden haben, wo verschiedene spirituelle Strömungen zusammen gekommen sind. So wie daraus verschiedene andere Strömungen entstanden sind, u.a. das Christentum. So gibt es heute Aspekte des Christentums, die inspiriert werden von buddhistischer Meditation, Hatha Yoga-Übungen, dem Geist der Aufklärung, dem Geist der Menschenrechte, woraus letztlich ein neues Christentum entstehen kann und entstanden ist. Auch Yoga, das aus Indien stammt, ist heutzutage im Westen zusammengekommen mit Aspekten der Krankengymnastik/Physiotherapie, mit Aspekten der Naturheilkunde, Aspekten der modernen Erkenntnissen der Medizin und der Ökologie und Biologie und der Menschenrechte u.v.m.
So könnten wir sagen, wir finden in Jesus und im Urchristentum etwas Ähnliches wie heute. Verschiedene Kulturen befruchten sich gegenseitig und Menschen schauen, wie kann ich meinen Weg gehen. Und so kannst du auch daraus Inspiration finden für eine moderne Praxis des Yoga oder auch zur Verbindung von z.B. christlicher Praxis, Yoga-Praxis, buddhistischer Praxis, Natur-Spiritualität, schamanischen Traditionen, deiner individuellen Praxis, ethischen Prinzipien aus ökologischer Landwirtschaft, naturnaher Landwirtschaft, naturnahem Leben usw.
Das waren einige Gedanken zur Weihnachtszeit, Jesus, Frühchristentum, Christentum, dem Geist des Einschließenden und des Verbindenden, wofür meiner Ansicht nach Jesus im besonderen Maße stand und bis heute steht.
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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
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