Wie werden die Asanas der Yoga Vidya Grundreihe auf Sanskrit ausgesprochen? Und was bedeuten diese Sanskrit-Wörter überhaupt?

Āsana ist ein Sanskrit-Wort und āsana bedeutet Haltung. Es kommt eigentlich von as und as heißt sitzen und āsana heißt eigentlich ursprünglich die Sitzhaltung. Asana heißt allgemein aber auch Haltung und Stellung. Asana ist übrigens neutrum, also „das“ Asana. Bei Yoga Vidya sagen wir, wie auch oft im Deutschen üblich oft „die“ Asana, weil es „die“ Stellung ist. Es ist „die“ Kopfstand-Asana, „die“ Kopfstandstellung. Vom Sanskrit her würde man sagen „das“ Asana.

Das nächste ist śīrṣāsana, du siehst hier über dem s das Häkchen, das ist das cha, ein Strich über den i, also langes i, ein Punkt unter dem s. D. h. zerebralisiertes s mit Zunge oben, und dann das lange a. śīrṣāsana ist der Kopfstand, śīrṣa ist der Kopf und āsana, die Stellung, śīrṣāsana also die Stellung des Kopfes, also Kopfstand.

Dann gibt es Gharbhasana, garbhāsana heißt die Embryo-Haltung, die kommt eigentlich nach śīrṣāsana. Gharbha heißt eben Embryo und asana heißt Stellung, garbhāsana die Embryo-Stellung.

Als nächstes Sarvangasana, sarvāṅgāsana, hier der Strich über den a macht aus dem a ein langes a, der Punkt über den n betont das n, und ein langes a sarvāṅgāsana. Und sarvāṅgāsana kommt von Sarva alle und Anga heißt Teil oder Glied. Sarvangasana ist also die All-Glieder-Stellung, also die Stellung des ganzen Körpers, sarvāṅgāsana.

Nach dem Schulterstand kommt dann Halasana, halāsana heißt Pflug. Hala heißt tatsächlich Pflug und Halasana ist die Pflug-Stellung.

Und dann Setu Bandhasana bedeutet die Brücke. Setu heißt eigentlich Brücke, Bandha heißt binden und Bau, Setu Bandhasana ist die Brückenbaustellung. Nicht nur dass a ist lang, das h muss auch gesprochen werden.

Dann folgt Matsyasana, matsyāsana, Matsya heißt Fisch und dann folgt asana, matsyāsana.

Dann folgt Paschimottanasana, paścimottānāsana, also der Strich über dem s ist das cha, c wie wird cha ausgesprochen, das Doppel t heißt das t wird etwas länger ausgesprochen, und dann zwei lange a´s weil Striche drüber sind, also „das“ paścimottānāsana. Pashchima heißt hinten, manchmal heißt es auch Süden, und Uttana heißt hier Ausstreckung. Die hinten Gestreckte, weil die Rückseite des Körpers in Paschimottanasana gestreckt ist.

Nun kommt die schiefe Ebene, Purvottasana, das kommt von Purva das ist vorn und Uttana ist Ausstreckung, es ist also die vordere Ausstreckung. So wie du in der Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana) hinten steckst, streckst du jetzt vorne, also Purvottasana.

Dann folgt Bhujangasana, bhujaṅgāsana, bh das h ist hörbar, bhu ja, bhujan, der Punkt über den n macht daraus ein na. Und Bhujangasana kommt natürlich von Bhujanga und das ist die Schlange, insbesondere die Kobraschlange, deshalb Bhujangasana, die Kobrastellung.

Dann folgt die Heuschrecke, Shalabasana, śalabhāsana, das Strich über den s macht cha, das h ist auch wieder zuhören, śalabhāsana.

Dann folgt der Bogen, Dhanurasana, dhanurāsana, Dhanus heißt Bogen, das h ist hörbar, das a hier wieder lang.

Dann folgt der Drehsitz, Ardha Matsyendrasana, ardhamatsyendrāsana, das h ist hörbar, ardha heißt halb, Matsya heißt Fisch, Indra heißt der Herr, oder auch der höchste Gott und Matsyenda war der Name der ganz großen Yogameister. Der Herr der Fische, es gibt eine schöne Mythologie darüber. Und das āsana natürlich lang, also ardhamatsyendrāsana. Und denke daran im Sanskrit gibt es kein kurzes e, sondern das e ist lang.

Dann gibt es auch noch die Krähe, Kaka ist die Krähe und Kakasana ist die Krähenstellung.

Dann folgt Mayurasana, mayūrāsana. Mayura ist der Pfau und Mayurasana ist die Pfauenstellung.

Dann folgt noch Padahastasana, die Fuß-Hand-Stellung, Pada heißt Fuß, Hasta heißt Hand. Also du stehst auf den Füßen und gibst die Hand dazu, wird also als stehende Vorwärstbeuge bezeichnet.

Dann gibt es noch Trikonasana, trikoṇāsana, Tri heißt drei, Kona heißt Ecke, trikoṇāsana die Dreiecksstellung. Der Punkt unter dem n heißt das n wird zerebralisiert, die Zunge oben an den Gaumen, trikoṇāsana.

Und dann gibt es noch Shavasana, śavasāna. Shava heißt Leiche, Shavasana ist also die Leichenstellung oder die Totenstellung. Über den s ist dieser Strich, das macht daraus cha, und dann gibt es den waagerechten Strich über den a, das macht es lang.

Dann wollen wir diese Asanas in Sanskrit alle genau aussprechen:

YVS168 Sanskrit Namen der Yoga-Vidya-Grundreihe - Ausspracheübung wiki.yoga-vidya.de/YVS168

Āsana, śīrṣāsana, sarvāṅgāsana, halāsana, garbhāsana, matsyāsana, Setu Bandhasana, paścimottānāsana, Purvottasana, bhujaṅgāsana, śalabhāsana, dhanurāsana, ardhamatsyendrāsana, Kakasana, mayūrāsana, Padahastasana, trikoṇāsana, śavasāna.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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