YVS091 Chakras, die Energiezentren

Chakras, die Engeriezentren des Menschen und ihre Entsprechungen bezüglich der Elemente, der Koshas und der Farben

Dies ist ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe „Kundalini Yoga, dem Yoga der Energie“ im Rahmen der Vortragsreihe der ganzheitlichen Yogaschulung, einer Begleitreihe, der zweijährigen Yogalehrerausbildung von Yoga Vidya.

Bedeutung Chakra

Chakra heißt Rad. Wie ein Rad, das sich dreht und auch Dinge wegwirbeln kann, wie ein Wagen, der Staub aufwirbelt. Ähnlich wie das Rad, strahlt Chakra Prana, also Lebensenergie aus. Die Chakren oder Chakras werden auch als Padmas bezeichnet, also als Lotus. So wie ein Lotus sich öffnen, sich entfalten und wunderschönes wirken kann, aber auch als Knospe verschlossen sein kann, so können Chakren verschlossen sein und haben viel Großartiges in sich. Wenn wir Yoga üben, dann öffnet sich der Lotus, öffnet sich das Chakra und viel Großartiges kann entstehen.

Es gibt sehr viele Chakren. Im letzten Vortrag habe ich über die Nadis gesprochen, die Prana, die Lebensenergie transportieren. Die Lebensenergie wird in den Energiepunkten der Nadis gespeichert. Die Energiepunkte der Nadis werden als Chakren bezeichnet. Chakren sind eigentlich ein Sammelname für sehr viele Energiepunkte. Jeder Punkt, an dem sich das Prana sammelt, ist ein Chakra.

Die Marmas im Ayurveda sind auch Chakren. Oder auch die Akupunkturpunkte sind alle Chakras. Wann immer sich zwei Nadis kreuzen, entsteht auch wieder ein Chakra. Dieses Chakra bestimmt dann, wie das Prana zwischen den Nadis verteilt wird und wie das Prana von einer Nadi zur anderen übergeht. Da es 72.000 Nadis gibt und in jeder Nadi verschiedene Chakren, gibt es also sehr viele Chakren. Die Chakren können Übergangszentren sein, von denen das Prana von einer Nadi zur anderen übergeht. Chakras können auch Stromquellen sein – Pranaquellen – über welche Prana aufgenommen wird.

Es gibt eine Menge der Wirkungen von Chakren und sie sind auch die Verbindungen vom Astralkörper zum physischem Körper. Manche Chakren können auch physische Organe beherrschen oder beeinflussen. Andere Chakren sind verantwortlich für Emotionen und für geistige Fähigkeiten. Und wiederum andere Chakren sind einfach nur Akkumulatoren oder Verbindungen im Feinstoffkörper, in der Pranamaya Kosha.

  

Die Chakren und ihre Farben

Im klassischen Yoga entsprechen die Chakrafarben den Elementen.

So ist Muladhara Chakra Erdelement und daher im Zentrum Ockergelb bzw. als Yantra, also als Symbol ein ockergelbes Quadrat.

Svadhishthana hat als Yantra die liegende Mondsichel, und zwar eine silberne Mondsichel, sowie Wasser, das bei Mondschein silbrig glänzt.

Die Farbe des dritten Chakras ist die Farbe des Feuers, Symbol des Manipura Chakras ist das nach unten zeigende Dreieck, wie eine umgekehrte Feuerflamme und so ist die innere Farbe Orange.

Anahata Chakra hat als Symbol den sechszackigen blauen Stern, so blau wie der Himmel oder blau auch als Symbol für die Weite. Der sechszackige Stern besteht aus einem Dreieck nach oben und einem nach unten, also drei Zacken, die nach unten zeigen und drei nach oben, in Blau, Symbol des Luftelementes.

Vishuddha Chakra ist die Farbe von Äther von Raum, dem Weltraum bei Nacht und so ein lila, violett bis ins Schwarze hinein.

Ajna Chakra ist das Chakra des reinen Geistes. Der reine Geist hat als Farbe ein strahlendes Weiß und ist das strahlend weiße, was in Farben enthalten ist und doch jenseits aller Farben ist, das Ajna Chakras.

Sahasrara Chakra ist jenseits aller Farben und enthält alle Farben in sich.

Neben den eigenen Farben haben die Chakren aber auch Ausstrahlungen und so gibt es die Farben der Blütenblätter. Jedes Chakra wird auch mit verschiedenen Blütenblättern dargestellt. Das Muladhara Chakra hat im Zentrum ockergelb und hat rote Blütenblätter.

Svadhishthana Chakra, hat im Zentrum silberne und auch rote Blütenblätter, aber in einer anderen Farbe. Manipura Chakra ist im Zentrum orange, die Farben der Blütenblätter werden in den Schriften als blau dargestellt. Anahata Chakra ist im Inneren blau, aber die Farbe der Blütenblätter ist wieder ein rot, aber ein etwas anderes Rot. Die Farbe des Vishuddha Chakras ist violett und die Farbe der Blütenblätter ist lila bis blau.

Ajna Chakra ist im Inneren weiß und auch die Blütenblätter haben weiße Farbe. Vielleicht erstaunen dich diese Farbzusammenstellungen, den im Westen ist inzwischen eine Farbkorrelation populär geworden, die ein Theosoph namens Charles Webster Leadbeater (1847-1934) etwa Anfang des 20. Jahrhundert entwickelt hat und er ist von dem Regenbogen ausgegangen.

Er hat Muladhara mit rot in Verbindung gebracht, Manipura mit gelb, Anahata mit grün, Vishuddha mit blau, Ajna mit Indigo und Sahasrara mit lila. Es ist eine gewisse Korrelation, die Farbe, die besonders langsam schwingt, ist rot und die Farbe, die die schnellste Frequenz hat, ist lila und so hat er die sieben Farben des Regenbogens in Verbindung mit den sieben Chakren gebracht.

Irgendwie hat sich das in die Esoterik und die New Age Symbolik verbreitet, weshalb auch viele im Yoga davon ausgehen. Es gibt auch Menschen, die sagen, man kann diese Systeme miteinander in Verbindung bringen. Dann sind die Elemente Farben die inneren Farben der Chakren und die Aura-Farben sind dann die Regenbogenfarben.

  

Chakren öffnen

Im Yoga wollen wir schrittweise die Chakren von unten nach oben öffnen. Es ist jedoch nicht so, dass die Chakren sich eins nach dem anderen öffnen. Schon jetzt und in diesem Moment nutzt du alle sieben Chakren, aber nur teilweise. Indem du Yoga übst, wirst du die verschiedenen Chakren immer mehr stärken. Du wirst eine stärkere Erdung und Festigung empfangen, du wirst größere Heilenergie haben, du wirst dich mehr durchsetzen, mehr Feuer haben, du wirst Mitgefühl spüren, mehr Liebe und Freude. Du wirst dich besser ausdrücken können, besser kommunizieren können und mehr Verbindung spüren. Du wirst Dinge klarer verstehen und mehr Zugang zu Intuition haben können, du wirst dich zum Instrument Gottes machen können, um schließlich die absolute Einheit zu erfahren.

Alle Yoga Praktiken wirken auf alle Chakren. Es gibt bestimmte Asanas die auf bestimmte Chakren wirken. Wenn du die Yoga Vidya Grundreihe übst, übst du auch alle sieben Chakren. Beim Pranayama wird es manchmal bewusst thematisiert, dass die Chakren geöffnet werden. Es gibt Bija Mantras, um die Chakren zu öffnen. Alle Chakren wirken auch auf die Nadis und alle Mantren wirken auf die Nadis und auch auf die Chakren.

In verschiedenen Meditationstechniken kannst du auch die verschiedenen Chakren öffnen. Auf den Yoga-Vidya Seiten (www.yoga-vidya.de) findest du auch Meditationstechniken für die einzelnen Chakras, so gibt es eine Muladhara oder Svadhishthana Meditation usw.

Wenn du bewusst im Alltag mit dem Chakra arbeiten willst, dann nutze auch die Fähigkeiten des betreffenden Chakras. Erde dich bewusst, sende Heilenergie aus, strahle Feuerenergie aus und setze dich auch mal durch. Entwickle Mitgefühl, Liebe und freue dich. Fühle die Verbindung, öffne dich für die Intuition, bitte um göttlichen Segen. So aktivierst du die sieben Chakren auch und gerade im Alltag. Ich möchte noch auf das Buch „Die Kundalini Energie erwecken“ hinweisen. Dort findest du ein langes Kapitel „Die sieben Hauptchakren und ihre Funktionen“, dort gibt es umfangreiche Tabellen, welches Chakra wem entspricht und du findest auch noch mehr über die Feinstoffphysiologie, Prana, Nadis, Chakras, Sonne, Mond, Aura usw.

Beim nächsten Mal will ich über Pranayama, die verschiedenen Atemtechniken sprechen, wie wir sie im Hatha Yoga bei Yoga Vidya lehren und welche Wirkungen sie auf Prana, Nadis und Chakra haben.

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Stark gekürzter Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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