Das Wort “Asthma” lässt sich aus dem griechischen herleiten und bedeutet so viel wie Atemnot, Keuchen, Beklemmung. Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Es handelt sich dabei um eine Überempfindlichkeit des Bronchialsystems durch eine akute Verengung der Atemwege. Diese wird verursacht durch eine vermehrte Sekretion von Schleim, einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur oder einer Bildung von Ödemen der Bronchialschleimhaut.
Eine Behandlung ist meist rückbildungsfähig.
Es gibt zwei Arten von Asthma. Man unterscheidet zwischen allergischem Asthma (extrinsisches Asthma) und nicht-allergischem Asthma (intrinsisches Asthma). Meist kommen bei den Betroffenen Mischformen vor.
Hervorgerufen wird Asthma durch verschiedenste innere und äußere Einflüsse:
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Heuschnupfen, Allergien, Medikamentenunverträglichkeit und der Konsum von Zigaretten begünstigen das Auftreten von Asthmaanfällen.
Die Symptome sind anfallartige Atembeschwerden. Das Kuriose ist, dass man das Gefühl hat, zu ersticken und keine Luft mehr einatmen zu können, man aber faktisch nicht mehr ausatmen kann und daher keine frische Luft zuführen kann, da die Lungen nicht entleert sind.
Ein wichtiger Hinweis: Wenn du unter Atemnot leidest, ist es absolut notwendig, dich von einem Arzt untersuchen zu lassen, um sicherzustellen, unter welcher Atemwegserkrankung du leidest. Es gibt Asthma, COPD und auch andere schwerwiegende Lungenerkrankungen.
Bei manchen Diagnosen ist eine schulmedizinische Versorgung notwendig und die Krankheit lässt sich nicht allein mit einfachen Yoga-Hausrezepten behandeln.
Es gibt mittlerweile auch einschlägige Studien zu diesem Thema, die besagen, dass durch regelmäßige Yoga Atemübungen Asthma vollständig unter Kontrolle gebracht werden kann oder zumindest gelindert werden kann. Auch bei Leidenden, die nicht auf schulmedizinische Behandlungsmethoden und Medikamente verzichten können, kann regelmäßiges Pranayama (Atemübungen) und andere Yogaübungungen das Krankheitsbild positiv beeinflussen.
Die 5 Säulen des Hatha-Yoga sind:
- Körperübungen/Asanas
- Atemübungen/Pranayama
- Entspannung/Shavasana
- Ernährung/Mitahara
- Meditation/Dhyana
Obwohl alle 5 Säulen bei Asthmabeschwerden den Genesungsprozess positiv unterstützen ist das Pranayama die wohl wichtigste Säule. Es gibt Studien, in der Patienten nur durch das Üben von Pranayama geheilt wurden.
Welche Atemübungen sollte man wie oft üben, wenn man unter Asthma leidet?
- 3 Runden Kapalabhati (Feueratmung)
- 10-20 Minuten Anuloma Viloma (Wechselatmung)
- 10 Runden Brahmari (Bienenatmung)
Diese drei Übungen – täglich, über einen längeren Zeitraum ausgeführt – können dazu verhelfen, dass die Anfälle weniger häufig auftreten, dass die Anfälle schwächer werden und auf eine regelmäßige Medikamentengabe verzichten werden kann. Es kann auch passieren, dass die Anfälle auf Dauer ganz ausbleiben. Das Asthmaspray kann man ja weiterhin zur Sicherheit mit sich führen.
Zweitens ist es sehr wichtig, die tiefe Bauchatmung als normale Atmung zu erlernen. Das heißt, beim Einatmen wölbt sich die Bauchdecke hinaus, beim Ausatmen geht sie hinein. Und immer dann, wenn du psychisch gefordert bist oder in Stresssituationen gerätst, vertiefe deine Ausatmung. Immer dann, wenn du das Gefühl hast wenig keine Luft zu bekommen, vertiefe die Ausatmung. Versuche nicht, tiefer einzuatmen, denn dann kann es zu einem Panikanfall kommen. Verlangsame und vertiefe die Ausatmung.
Atme vollständig aus und sanft ein, dann wird die Einatmung von selbst kommen. Die Konzentration auf die Ausatmung wird dazu führen, dass sich deine Psyche schnell normalisiert und sich dein Atemsystemsystem beruhigt.
Bei den Körperhaltungen (Asanas) gelten insbesondere diejenigen als besonders hilfreich, welche den Brustkorb öffnen und weit machen und die Lungen ausdehnen und somit die Lungenfunktion unterstützen. Zu diesen zählen der Fisch, die Kobra und der Halbmond. Übe natürlich auch die anderen Asanas, aber besonders die Rückbeugen. Du wirst ein Gefühl der Weite in den Lungen entwickeln.
Übe täglich Tiefenentspannung und Meditation, denn Asthma geht oft einher mit psychischer Anspannung. Regelmäßige Tiefenentspannung und Meditation wird dir helfen, den Alltag entspannter angehen zu können. Positives Denken und eine tiefe, spirituelle Lebensphilosophie, helfen zudem, mit Stress und den Herausforderungen des Lebens besser umzugehen.
Gesunde, yogische Ernährung kann ebenso dazu verhelfen, Asthmabeschwerden zu mildern. Dazu gehört insbesondere der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte. Wenn dadurch keine Verbesserung erzielt wird, wird empfohlen, einen Monat auf raffinierten Zucker und Weizen zu verzichten.
Das sind einige Tipps zum Thema Asthma und Yoga. Es ist in jedem Fall sinnvoll, dich mit deinem Arzt und/oder Heilpraktiker zu besprechen.
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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
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