In dieser kurzen Lektion der Yoga Vidya Schulung gibt es ein paar einfache Tipps, wie du deine Beziehungen verbessern kannst, also deine Beziehung zu deinem Partner, zu deiner Partnerin. Es gäbe natürlich viel mehr zu diesem Thema zu sagen und es gibt auch Seminare dazu bei Yoga Vidya, viele Bücher zum Thema. Mit einem Partner oder einer Partnerin zusammenzuleben oder zurechtzukommen ist eine lebenslange Aufgabe und Herausforderung. Vielleicht bekommst du aus den folgenden Vorschlägen aus dem Raja Yoga Modell ein paar Anregungen, was du machen kannst, um deine Beziehung zu verbessern.
- Spüre den anderen vom Herzen her
Nimm dir Momente des Spürens. Im Yoga sagen wir: Tief im Inneren sind wir Satchidananda, das heißt `Sein, Wissen und Glückseligkeit´. In Ananda ist auch Liebe da und die Grundlage einer Beziehung ist immer die Liebe. Um diese Liebe zu spüren, hilft es z.B., wenn du versuchst, morgens beim Aufwachen zumindest 1 min. eine Herzensverbindung zu deinem Partner bewusst zu spüren. Du kannst das mit einer Umarmung oder mit etwas anderem verbinden, in jedem Fall ist es wichtig, eine Herzensverbindung herzustellen und diese zu spüren. Dieses kannst du natürlich auch mehrmals am Tag wiederholen, denn umso inniger wird eure Herzverbindung.
Bei manchen Paaren wird der Partner quasi als „Mülleimer“ verwechselt. Sei bitte achtsam mit dem Abladen deiner Alltagserlebnisse. Wirf z. B. nicht gleich am Abend, wenn du von der Arbeit o. ä. nach Hause kommst, all deinen Alltagsfrust dem Partner entgegen. Und solltest du es doch getan haben, dann sei nicht verärgert, dass er das nicht ausreichend würdigt oder das nicht mit dir teilt. Du solltest auch darauf gefasst sein, dass dein Partner dann andersherum das Gleiche tut und seinen Frust auch bei dir abgibt.
Halte stattdessen doch erst mal einen Moment inne, spüre den anderen, versuche wahrzunehmen, in welcher Stimmung dein Partner gerade ist. Wäre es von der Situation her passend, wenn du deine negativen Erlebnisse des Tages nun geballt bei deinem Partner ablädst? Oder sieht er vielleicht selbst gerade gefrustet aus und könnte selbst einen Partner zum „Herz ausschütten“ gebrauchen? Oder hat dein Partner vielleicht eine schöne Überraschung für dich geplant und die ganze Vorfreude wäre dahin?
Schaue deinem Partner vielleicht in die Augen, umarme ihn oder sie und versuche vor allem eine Herzensverbindung zwischen euch zu spüren, die gemeinsame Freude und Liebe. Vielleicht bringst du dich damit selbst wieder in die Freude und vielleicht kehrt so auch innere Ruhe ein, wenn ihr so konzentriert aufeinander seid. Spüre in dich hinein, ob gemeinsame Freude und Liebe dir hilft.
- Qualitätszeit mit dem Partner verbringen.
Heutzutage haben Menschen nicht unbedingt so viel gemeinsame Zeit miteinander, sondern oft eher zu wenig. Oft gibt es Streitigkeiten in Beziehungen, weil ein Partner gern mehr Zeit miteinander verbringen würde, der andere aber nicht, oder die Prioritäten werden dem anderen Partner gegenüber nicht gerecht verteilt. Und anstatt dann wenigstens die wenige Zeit, die man miteinander verbringen kann, sich von Herz zu Herz verbunden zu fühlen, streiten Partner sich häufig in dieser verbleibenden Zeit, die man miteinander hat.
Dabei hat nicht nur die Menge an Zeit Bedeutung für eine gute, ausgeglichene Partnerschaft, sondern auch die Qualitätszeit spielt eine wichtige Rolle. Qualitätszeit meint, dass während der gemeinsamen Zeiten, das tut, was man gern macht, wo man konzentriert ist, wo man im Miteinander ist. Dass es Phasen gibt, wo man aufeinander konzentriert ist, vielleicht auf die gleichen Sachen, vom Herzen her verbunden, z. B. eine gemeinsame Yogapraxis, eine gemeinsame Meditation, ein Spaziergang oder z. B. auch ein gemeinsames Spiel. Dieses sollten natürlich auch beide wollen. Die Partner sollten versuchen, eine gemeinsame Beschäftigung, ein Hobby oder ähnliches zu finden, wo beide Partner gleichermaßen Freude dran haben.
- Freude über Gemeinsames
Ein weiterer Tipp ist, sich darüberzufreuen, was man weiterhin gern gemeinsam macht, anstatt das zu bedauern, was man vielleicht nicht mehr gern macht, also das Positive sehen und positiv zu wachsen.
- Dem anderen Gedanken von Licht und Liebe schicken
Auch wenn man sich nicht sieht, kann man dem anderen hin und wieder Gedanken von Licht und/oder von Liebe schicken, die Herzensverbindung spüren.
Angenommen, du bist vielleicht ein paar Tage nicht bei deinem Partner, deiner Partnerin, so kannst du dennoch zwischendurch versuchen, deinen Partner vom Herzen zu spüren und einen Moment innehalten und dir vorstellen, wie du deinem Partner Liebe/Licht/Wohlwollen/Freude, etc. sendest.
Dieses waren ein paar kurze Anregungen, was du tun kannst, um deine Beziehung weiter auszubauen und Liebe zu spüren. Denn ihr seid vom Herzen her eins, ihr seid beide Ananda, seid beide Freude. Wenn ihr euch aufeinander bezieht, könnt ihr diese gemeinsame Freude und Liebe spüren.
Weitere Vorträge und Anregungen zu diesem Thema folgen innerhalb dieser Schulungsreihe „Yoga Vidya Schulung“.
___
Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
Kommentare