Namaste und herzlich willkommen zur neunten Ausgabe des Yoga-Vidya-Lebensgemeinschafts-Podcasts, des Podcasts über Yoga Vidya Lebensgemeinschaften, über Leben in einer spirituellen Gemeinschaft. Mein Name ist Sukadev, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, www.yoga-vidya.de, und ich will dir etwas erzählen über die Grundlagen unserer spirituellen Gemeinschaft, insbesondere unserer Lebensgemeinschaft. Und ich mache das anhand der Biographie von Swami Sivananda, mindestens in diesen Teilen dieser Hörsendung. Ich spreche das Ganze ohne Skript, ich spreche es direkt so, wie es mir in den Geist kommt, deshalb stocke ich auch manchmal, deshalb ist es lebendig, deshalb spreche ich auch manchmal über etwas anderes als ich am Anfang ankündige.

Ich hatte das letzte Mal gesprochen über Swami Sivanandas Treffen mit seinem Meister, Swami Vishwananda, und habe auch darüber gesprochen, wie es ist, eine intensive Beziehung zu haben zu einem spirituellen Meister und dabei eine reife Beziehung zu haben. Swami Sivananda, nach seiner Einweihung durch Swami Vishwananda, war nur kurz weiter mit Swami Vishwananda zusammen, denn Swami Vishwananda kehrte zurück nach Varanasi, gebot aber Swami Sivananda oder riet ihm, in Rishikesh zu bleiben und dort zu praktizieren. Swami Sivananda ließ sich nieder in dem Swarg Ashram, es gab ein paar Hütten, in denen er lebte, aber er blieb dann eine ganze Weile in dem, was später als Swami Sivanandas Tapasya Kutir bezeichnet wurde, also eine kleine Hütte neben dem Ganges. Swami Sivananda war nur kurz mit Swami Vishwananda zusammen gewesen, er fühlte sich tief von ihm geführt, aber er musste jetzt selbst auch überlegen: „Was praktiziere ich?“

Swami Sivananda hatte zum einen gelernt als Kind, als Jugendlicher, auch als Student hatte er Meditation gelernt, er hatte Asanas gelernt, Pranayama gelernt, er hatte von einem Swami in Malaysia die Grundlagen von Vedanta gelernt. Aber er hatte jetzt einen Swami Vishnudevananda als seinen Guru oder Zweitguru, Upaguru oder wie auch immer man das bezeichnen will, der ihm jetzt konkret Ratschläge gab, wie er das Leben führen sollte. Also, er hatte eigentlich als Meister Swami Vishwananda, den Satguru, zu dem er diese tiefe innere Beziehung hatte, aber er hatte zum anderen auch einen zweiten Guru, einen Swami Vishnudevananda, der auch im Swarg Ashram lebte und den er konkret fragte, wie er spirituell praktizieren sollte. Und Swami Sivananda hatte auch weitere Lehrer, von denen er etwas lernte. Swami Sivananda sagte auch gerne: „Verehre einen, aber lerne von vielen. Habe Hochachtung für viele, aber habe tiefe Hingabe zu einem.“

So ist es auch durchaus in der Yoga Vidya Ashramgemeinschaft. Wir fühlen uns ganz tief geführt von Swami Sivananda. Wir lassen uns lenken und leiten von Swami Sivanandas Schriften, Swami Sivanandas Segen. Wir öffnen uns für ihn, seine Bilder hängen überall herum, wir schließen ihn ein in unseren Kirtan-Gesängen und wir bitten immer wieder um Führung. Und wann immer wir wichtige Entscheidungen zu treffen haben, dort bitten wir um seinen besonderen Segen, wiederholen sein Mantra, öffnen uns für seine Führung. Aber wie Swami Sivananda lernen wir auch konkret von durchaus anderen Menschen. So wie, Swami Sivananda hatte einen zusätzlichen Meister, einen Swami Vishnudevananda, und er lernte ein intensives Hatha YogaKundalini Yoga von einem Tantra-Meister. Er lernte Sanskrit von jemand anderem, denn er war ja nicht damit aufgewachsen, mit Sanskrit. Er lernte über die Vedanta-Philosophie wieder von jemand anderem. Er ließ sich von wieder jemand anderem anleiten zu Puja und Homa.

So lernst du bei Yoga Vidya von verschiedenen Menschen. Und du lernst zum einen von verschiedenen Menschen, die Mitarbeiter sind bei Yoga Vidya, also Teil der Lebensgemeinschaft von Yoga Vidya, und es kann auch sein, dass du eine enge Lehrer-Schüler-Beziehung bekommst zu einem, der bei Yoga Vidya ist. Yoga Vidya gibt es ja jetzt schon seit über zwanzig Jahren und es gibt eine ganze Reihe von Sevakas, die schon länger als zehn Jahre oder länger als fünf Jahre dabei sind. Und wer seit mindestens fünf bis zehn Jahren dabei ist und insbesondere wenn er intensiv praktiziert und wenn er eine tiefe Hingabe hat zu Swami Sivananda, dann hat er schon einiges erreicht auf dem spirituellen Weg, er hat einiges an Erfahrungen, er hat einiges mitgemacht oder auch schon einiges an Erfahrungen gemacht, was Aspiranten voranbringt oder nicht.

Du kannst dir einen aussuchen, jemanden, von dem du lernen willst. Du kannst ihn bitten oder sie bitten, es sind ja letztlich mehr Mitarbeiterinnen, mehr Gemeinschaftsmitglieder, die weiblich sind, als Mitarbeiter, du kannst also ihn oder sie bitten, ob er oder sie dich führen kann. Es gibt mache, die entwickeln so eine Lehrer-Schüler-Beziehung zu einem langjährigen Mitarbeiter und diese Lehrer-Schüler-Beziehung kann auch Jahre dauern. Nicht jeder hat das. Manche wollen von mir geführt werden – allerdings, ich bin relativ beschäftigt. Um eine tiefere Beziehung zu mir zu haben, brauchst du auch nicht so viel direkt mit mir persönlich zusammen zu sein. Du könntest es, du könntest dich für mein Assistenzteam bewerben, du könntest in meine Seminare gehen, du könntest bei den Satsangs relativ weit vorne sitzen und mir öfters kleine Fragen stellen. Das ist aber nicht nötig. Die tiefere Beziehung kann zu Swami Sivananda sein, sie könnte auch zu einem anderen Meister sein. Und du kannst auch von verschiedenen lernen.

Wir haben einen, der hier sich besonders gut mit Sanskrit auskennt. Wir haben jemanden, der sich besonders mit Pranayama auskennt. Wir haben Menschen, die sich besonders gut mit Ayurveda auskennen, die sich mit Yoga-Psychologie auskennen, die sich mit Pujas und Homas auskennen. Du kannst also von verschiedenen lernen. Und wir haben natürlich auch jede Menge Gastlehrer, die Yoga mit anderem verbinden. So haben wir verschiedene indische Meister, die hierher kommen, wir haben Meister aus anderen Traditionen, wir haben Vipassana-Meister, buddhistische Meister, wir haben Menschen, die sich mit Christentum auskennen, wir haben Menschen, die sich mit Yoga-Therapie, Yoga-Psychologie auskennen usw. Und manche unserer Mitarbeiter gehen auch mal zu anderen Seminaren, manche gehen zu Ammaji zu den Vorträgen, manche gehen zu Meera, manche gehen auch in unterschiedliche Ashrams in Indien. Du kannst von vielen lernen, dich von vielen inspirieren lassen, aber die Grundausrichtung ist Swami Sivananda.

Das heißt also auch, das ist auch ein Teil unserer spirituellen Lebensgemeinschaft. Wie Swami Sivananda selbst, die Grundausrichtung auf einen Meister und eine Tradition. Die Lehren des Meisters auf reife Weise betrachten, dann zu schauen: „Wie lerne ich das, was ich brauche? Lerne ich das hauptsächlich von einem Meister oder lerne ich das von mehreren seiner Schüler? Oder lerne ich das, indem ich in einer Gemeinschaft lebe, aber meinem eigenen Meister folge?“ Auch das muss man ja auch sehen, Swami Sivananda lebte im Swarg Ashram und Swarg Ashram war eine Ansammlung von Swamis, Mönchen, und auch anderen Aspiranten, z.B. Brahmacharis aber auch anderen, die verschiedenen Meistern folgte, aber zum Teil auch ihrem eigenen inneren Meister folgten. Yoga Vidya ist zwar insgesamt auf Swami Sivananda ausgerichtet, wie Swami Sivananda kann man aber auch von verschiedenen Meistern lernen, man kann aber auch von einem anderen Meister lernen und Schüler eines anderen Meisters sein oder auch einfach nur dem inneren Meister folgen, aber der klassischen Yoga-Tradition folgen. Klingt das jetzt etwas verwirrt, etwas konfus? Vielleicht, und das ist vielleicht auch die Stärke von Yoga Vidya, dass wir durchaus eine große Offenheit haben. Und dieses Grundprinzip wirst du immer wieder haben. Es gibt – man kann sagen - eine Grundausrichtung, aber viele Variationen davon. Das ist schon bei Swami Sivananda angelegt, so lehrte es Swami Sivananda im Alltag, so lebte er auch und so machte er spirituelle Fortschritte. Und so machen wir es auch bei Yoga Vidya. Mehr darüber erfährst du auch auf den Internetseiten, da erfährst du auch noch mehr über unsere spirituelle Gemeinschaft und unsere Lebensgemeinschaft, unter www.yoga-vidya.de/Gemeinschaft, oder suche einfach in Google unter „Yoga Vidya Gemeinschaft“ oder „Yoga Vidya Lebensgemeinschaft“.

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