Swami Sivanandas intensive Praxis in den 20er Jahren und was das heißt für die Spiritualität von Yoga Vidya.


Namaste und herzlich willkommen zum Lebensgemeinschafts-Podcasts von www.yoga-vidya.de. Mein Name ist Sukadev, ich bin Gründer und Leiter von Yoga Vidya, und ich spreche hier über einige Grundlagen der Yoga Vidya Lebensgemeinschaft. Wir sind gerade dabei, über Swami Sivanandas Leben zu sprechen, oder eigentlich, ich bin dabei, über Swami Sivanandas Leben zu sprechen und darüber zu sprechen, was das heißt letztlich für die Spiritualität von Yoga Vidya. Yoga Vidya bezieht sich ja auf Swami Sivananda, diesem großen indischen Yogameister, der von 1887 bis 1963 gelebt hat.

Swami Sivananda war 1922/1923 von Malaysia nach Indien ausgewandert. Nach einem Jahr Wanderzeit durch Indien ließ er sich nieder in Rishikesh. Rishikesh ist ein kleiner Ort – oder damals war es ein kleiner Ort – am Ganges, auf einer der großen Pilgerpfade, die sowohl zu Gangotri führen, also zu einer Quelle vom Ganges, wie auch zu anderen Heiligtümern. Und dort, wo Swami Sivananda sich niederließ, war der so genannte Swarg Ashram. Swarga heißt eigentlich Himmel, es ist also der Ashram, der zum Himmel führt. Und dieser Ashram war ein Ashram, der nicht auf einem Meister beruhte, sondern es war ein Ashram, der gegründet worden war eben für die Verpflegung von Pilgern. Ein paar Menschen ließen sich auch dauerhaft nieder, um dort dauerhaft zu praktizieren, aber die Mehrheit der Menschen lebte dort ein paar Tage oder ein paar Wochen oder ein paar Monate, um dann weiterzuziehen in die Orte, die weiter oben am Ganges waren. Swami Sivananda kam dorthin und überlegte, wie er weiter praktizieren soll. Dort traf er dann einen Meister namens Swami Vishwananda. Swami Vishwananda war ein selbstverwirklichter Heiliger der Vedanta-Tradition, also der Tradition der Einheit mit dem Unendlichen. Swami Vishwananda sah in Swami Sivananda den Schüler, Swami Sivananda sah in Swami Vishwananda den Lehrer. Intuitiv merkten die beiden, dass sie eine tiefe Verbindung hatten. Und so lernte Swami Sivananda von Swami Vishwananda zwar nur sehr kurz, die beiden blieben, manche sagen, nur ein paar Stunden, andere sagen, ein paar Tage zusammen, dann gab Swami Vishwananda dem Swami Sivananda die Einweihung in Sannyas. Sannyas heißt Entsagung, Sannyas ist das Gelübde des Mönches bzw. der Nonne. So wurde Swami Sivananda auch relativ zügig, also ohne lange Vorbereitung als Brahmachari, als Novize, eigentlich ohne irgendwelche Vorbereitung, direkt zum Swami geweiht. Swami Vishwananda war durchaus ein bekannter Swami aus Varanasi, also Benares, aber er war nur eine kurze Zeit in Rishikesh. Die beiden hielten zwar noch eine Weile Briefkontakt, aber wichtiger war, die beiden hielten einen spirituellen Kontakt, den Kontakt der spirituellen Beziehung. Diese ist schwierig zu beschreiben und man kann sagen, ähnlich wie Swami Sivananda Swami Vishwananda nur kurz gesehen hatte, so ähnlich hat von Yoga Vidya in Bad Meinberg oder auch in sonstigen Zentren und Ashrams niemand Swami Sivananda persönlich gesehen. Aber die tiefe innere Beziehung ist das, was uns besonders prägt. Swami Sivananda lernte von Swami Vishwananda durch seine Briefe und durch die kurze persönliche Beziehung, dann umso mehr durch die spirituelle Beziehung.

Und so ähnlich ist es auch mit uns bei Yoga Vidya. Wir fühlen eine tiefe spirituelle Beziehung zu Swami Sivananda, wir verbinden uns mit ihm zum einen über die Bücher von Swami Sivananda, über die Bücher über Swami Sivananda, über die Fotos, die man sieht, und natürlich indem wir unser Leben der Weitergabe des Yogas in der Tradition von Swami Sivananda widmen. Manche haben tiefe Visionen von Swami Sivananda. Es ist gar nicht selten, dass Mitarbeiter bei uns, bei Yoga Vidya, also Lebensgemeinschaftsmitglieder, die Erfahrung haben, dass Swami Sivananda sie in der Meditation inspiriert. Wir spüren, dass Swami Sivananda uns etwas sagen will, dass er uns Aufgaben gibt. Und der einzelne spürt das mehr, der einzelne spürt das etwas weniger. Und indem wir spirituell praktizieren, fühlen wir uns noch mehr verbunden mit Swami Sivananda.

Es heißt im klassischen Yoga, dass drei Dinge für den spirituellen Fortschritt hilfreich sind. Das eine ist die eigene Praxis, das zweite ist die Gnade Gottes, das dritte ist die Gnade des Meisters. Wenn wir bei Yoga Vidya in einer Lebensgemeinschaft zusammen leben, einer spirituellen Lebensgemeinschaft, dann ist das von all diesen drei Dingen geprägt. Zum einen, intensive spirituelle Praxis. Wir wollen zum Höchsten kommen, wir wollen das Höchste erfahren, wir wollen Samadhi erfahren, darum geht es letztlich. Wir haben dieses hohe spirituelle Ideal. Und Menschen machen diese tiefe Erfahrung. Es gibt Menschen, die Gotteserfahrungen machen. Es gibt Menschen, die Erfahrungen des Überbewusstseins machen. Bei manchen ist es so, dass sie einen langsamen, beständigen Fortschritt machen, manche haben gar nicht das Gefühl, große intensive spirituelle Erfahrungen zu haben, aber sie spüren eine doch tiefe Verbundenheit und eine gleichmäßig Verbundenheit. Andere haben diese Erfahrungen schneller. Aber in jedem Fall geht es um intensive eigene spirituelle Praxis. Als zweites geht es darum, das als Dienst zu Gott zu machen. Wir wollen nicht nur selbst die höchste Verwirklichung erreichen, wir wollen es im Dienst Gottes machen. Und wir wissen auch, es geht nicht allein durch eigene Anstrengung, sondern die Hingabe an Gott ist wichtig. Und so ist das zweite Element, wir öffnen uns für göttliche Gnade. Ein drittes ist eben der spirituelle Meister. Swami Sivananda inspiriert uns, Swami Sivananda führt uns. Dieses Gefühl der Verbundenheit und der Führung ist auch wiederum bei jedem Menschen etwas unterschiedlich.

Bei Yoga Vidya sind auch Sevakas, die andere Meister verehren und in deren Tradition man vielleicht nicht in einer Lebensgemeinschaft leben kann. Und es gibt Menschen, die sich eher als Freigeister fühlen, froh sind, dass sie eine spirituelle Lebensgemeinschaft gefunden haben, wo man gemeinsam praktiziert, wo Menschen einen gewissen Freiraum haben, wo Menschen auch weltliche Absicherung haben, Versicherungen, wie Krankenversicherung, Unfallversicherung und Rentenversicherung usw. Und sie schätzen es, in dieser spirituellen Schwingung zu sein. Aber diejenigen, die lange bei Yoga Vidya bleiben, die haben eine tiefe Beziehung zu Swami Sivananda. Und ich sage auch gerne, wer bei uns wirklich glücklich ist, der fühlt sich sehr stark geführt von Swami Sivananda. Und wenn man sich mal nicht so gut fühlt, dann sollte man vielleicht auch daran arbeiten, seine Beziehung zu Swami Sivananda zu vertiefen. So wie Swami Sivananda in Rishikesh sich niedergelassen hatte, nur kurz den Swami Vishwananda gesehen hatte, aber sich für den Rest seines Leben von Swami Vishwananda geführt gefühlt hat, so ähnlich ist es auch bei uns.

Auch wenn wir Swami Sivananda nicht persönlich gesehen haben, wir fühlen uns von ihm geführt und wir wollen uns seinem Segen öffnen und wir wollen das, was wir tun, auch in seinem Dienst tun. Swami Sivananda wollte Aspiranten zum Höchsten führen, Swami Sivananda wollte aber auch mithelfen für eine bessere Welt. Und so wollen wir in diesem Dienst an Swami Sivananda uns engagieren für eine bessere Welt. Willst du daran mitwirken? Willst du auch eine bessere Welt schaffen, indem du Spiritualität vertiefst, indem du spirituelle Lebensgemeinschaften mit aufbaust, mit weiter entwickelst, als Gegengewicht zur westlichen kapitalistischen Gesellschaft, als Gegengewicht für die immer mehr vereinzelte Gesellschaft? Dann überlege doch mal, ob du vielleicht bei Yoga Vidya mitwirkst. Mehr Informationen darüber findest du unter www.yoga-vidya.de. Dort gib oben rechts „Gemeinschaft“ ein oder „Lebensgemeinschaft“ und dort findest du viele Informationen, was es heißt, bei Yoga Vidya Lebensgemeinschaftsmitglied zu sein.


Alles Gute, bis zum nächsten Mal!

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