Hari Om und herzlich willkommen zur dritten Ausgabe des Yoga-Vidya-Gemeinschafts-Podcasts, dem Podcast über die Yoga Vidya Lebensgemeinschaften. Du erfährst etwas mehr über die Hintergründe der Yoga Vidya Lebensgemeinschaften, du erfährst einiges, was es heißt, bei Yoga Vidya zu leben und zu arbeiten. Du kannst überlegen, ist das etwas für dich? Und du erfährst auch einiges über die Geschichte der Yoga Vidya Lebensgemeinschaften und worauf es ankommt. Vielleicht erfährst du auch die ein oder andere schöne Anekdote, vielleicht erfährst du die ein oder andere interessante Geschichte, sowohl von meinem Leben, wie auch dem Leben von Swami SivanandaSwami Vishnu-devananda und anderen Gemeinschaftsmitgliedern. Das letzte Mal hatte ich ja etwas erzählt über die klassische indische Ashramgemeinschaft wie es in grauer Vorzeit war, heute möchte ich ein paar Dinge erzählen über Swami Sivananda.

Swami Sivananda war ja ein indischer Arzt, schon von Kindheit an war er auch spirituell interessiert, er machte als Kind schon spirituelle Erfahrungen. Sein Vater war ein frommer Brahmane, der im indischen Staatsdienst war, das heißt, er war am Hof eines indischen Maharajas, der letztlich im Rahmen der englischen Kolonialherrschaft eine gewisse Selbstständigkeit hatte und einen kleinen indischen Staat dort leitete. Und dieser Brahmane hatte auch jeden Morgen Pujas gemacht, Swami Sivananda hatte dort intensive Erfahrungen. Schon als Jugendlicher kam er dann zum Hatha Yoga, er lernte auch die Kalari, die südindische Kampfkunst, er kam in Kontakt mit Lehren von Prana, von Ayurveda usw. So wollte er sein Leben dem Dienst der Menschheit widmen, er studierte westliche Medizin, kam auch in Kontakt zu westlicher Naturheilkunde, er lernte auch Kneipp, er lernte auch etwas über englische Naturheilkunde. Er verband so in einer Zeitschrift, die er gründete, Ambrosia, die westliche Schulmedizin mit westlicher Naturheilkunde, mit indischem Hatha Yoga und Ayurveda.

Auch das ist heute für Yoga Vidya charakteristisch. Swami Sivananda hatte diese verschiedenen Impulse zusammengebracht, klassisch indische Spiritualität in Verbindung mit westlicher Naturheilkunde, in Verbindung mit westlicher Spiritualität. Swami Sivananda war ja auch auf eine christliche Missionsschule gegangen und manches von dem, was Swami Sivananda schrieb und lehrte, versteht man, wenn man weiß, Swami Sivananda hat sich sehr intensiv mit Christentum auseinandergesetzt. Er kannte die Bergpredigt auswendig und in vielen seiner Schriften sind die Prinzipien der Bergpredigt eingeflossen.

All das spielt auch bei Yoga Vidya eine Rolle. Wir bei Yoga Vidya sind ausgerichtet auf klassische indische Spiritualität, wir leben und lehren auch die alten Schriften, wie die Upanishaden, die Bhagavad Gita, die Bhakti Sutras, die Yoga Sutras, Schriften von Shankara, also sehr alte Spiritualität. Wir verwenden die Yoga-Ausdrucksweise. Wenn wir uns miteinander unterhalten, dann werden immer wieder Sanskrit-Ausdrücke in die Unterhaltung einfließen. Wenn du auf unsere Internetseiten gehst, in unserem Haus, in den Ashrams und Zentren, siehst du indische Bilder von indischen Gottheiten, die wir nicht als eigene Götter interpretieren, sondern als Manifestation des einen Unendlichen. Wir sind ausgerichtet auf die Yoga-Ideale, auf die Selbstverwirklichung, die Erleuchtung, Samadhi. Ja, wir wollen das Höchste erreichen, wir wollen miteinander wachsen, wir wollen nicht einfach nur irgendwie leben, wir wollen die Einheit mit dem Göttlichen erfahren.

Das sind alles klassische indische Prinzipien. Diese indische Spiritualität wird aber auch mit anderen spirituellen Traditionen gekoppelt. Wir haben einige unserer Gemeinschaftsmitglieder, die auch buddhistischer Meditation folgen. Wir haben hier einen ehemaligen katholischen Priester, der aber weiter dem Katholischen gut verbunden ist. In unserem Ashram im Allgäu haben wir jemand, die im katholischen Kirchenchor ist und auch hier in Bad Meinberg sind einige Gemeinschaftsmitglieder, die regelmäßig in die Kirche gehen. Es gibt solche, die Moslems sind und regelmäßig auch die Gebetspraxis dort üben. So gibt es also verschiedene Verbindungen mit anderen Religionen. Auch das ist charakteristisch bei Swami Sivananda gewesen, das ist charakteristisch in unserer Yoga Vidya Ashramgemeinschaft. Wir lehren klassisches Yoga, aber wir lehren auch Naturheilkunde. So gibt es manche, die hier Rohkost gerne leben, manche, die ihr Leben ausrichten nach den Lehren von Bruker, Kollath und Bircher Benner und Schnitzer. Es gibt manche, die setzen andere Naturheilkunde um. Wir verbinden Ayurveda mit modernen Gesundheitslehren. Wir lehren auch westliche Anatomie in unseren Yogalehrerausbildungen. In den Yogatherapie-Ausbildungen spielt die westliche medizinische Forschung auch eine große Rolle. Wir verbinden das auch mit modernen westlichen Psychotherapien. Wir haben ja auch die psychologische Yogatherapie-Ausbildung. Es gibt moderne Formen der Kommunikation, wie z.B. auch die gewaltfreie Kommunikation. Auch das spielt in unserer spirituellen Gemeinschaft eine Rolle. Wir bemühen uns, unser menschliches Miteinander auszurichten auch auf Prinzipien, die sich im Westen entwickelt haben, wie die gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg, wie Gemeinschaftsprinzipien nach Scott Peck, wie andere Gemeinschaftsprinzipien, die sich in der Kommunen- und Gemeinschaftsbewegung der 60er Jahre in Europa und viel früher in Amerika entwickelt haben. Wir richten uns aus an den Prinzipien der humanistischen Psychologie, wir richten uns aus auf demokratische Prinzipien.

All das ist natürlich ein großes Experiment, klassische indische Spiritualität, andere spirituelle Richtungen, Yoga-Energiearbeit mit anderer Energiearbeit zu verbinden. Die klassischen indischen Guruprinzipien: Der, der länger dabei ist, weiß mehr. Der die tieferen Erfahrungen hat, der sollte auch mehr zu sagen haben. Das wird verbunden mit westlicher Demokratie, Basisdemokratie, repräsentative Demokratie, all das findest du bei Yoga Vidya. Aber es gibt auch Teamleiter und es gibt Bereichsleiter, Ashramleiter und ich, Sukadev, als Leiter von Yoga Vidya, habe natürlich auch eine besondere Autorität und manchmal herrscht auch mein Wort vor. Es ist wirklich ganz spannend. Das macht die Kreativität von Yoga Vidya aus, das macht das Faszinierende aus, es macht aber auch das aus, dass Yoga Vidya nicht so ganz einfach ist. Yoga Vidya ist nicht quadratisch, praktisch, gut, sondern Yoga Vidya ist sehr häufig das Sowohl-Als-Auch. Aber in jedem Fall ist es ein Ausrichten an hohen Idealen, ein Ausrichten des Lebens an Spiritualität. Unsere Ziele sind Selbstverwirklichung, unsere Ziele sind, etwas Gutes zu bewirken, unsere Ziele sind, von den kleinen Bedürfnissen des Egos wegzukommen und uns eins zu fühlen, miteinander verbunden fühlen, verbunden fühlen mit Mutter Erde, verbunden fühlen mit dem Göttlichen. Und wir wollen wachsen als Diener am Göttlichen, als Diener an der spirituellen Wirklichkeit.


Das war es für heute, das nächste Mal mehr. Mein Name, Sukadev von www.yoga-vidya.de. Wenn du selbst in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft mitwirken willst, vielleicht selbst Teil einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft werden willst, gehe doch auf unsere Internetseite unter www.yoga-vidya.de. Da gibt es oben rechts ein Suchfeld und dort gib einfach ein „Gemeinschaft“ oder „Lebensgemeinschaft“ und dort findest du alle Informationen über Mitarbeit bei Yoga Vidya und was es heißt, Mitglied unserer Lebensgemeinschaft zu sein und du lernst, was es heißt, immer im Ashram zu leben. Und mein Tipp wäre, probiere es doch aus. Wenn du etwas wirklich Sinnvolles tun willst, wenn du wirklich spirituell wachsen willst, wenn du wirklich etwas Gutes bewirken willst, dann werde Teil einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft. Wirke mit, es gibt kaum ein besseres Leben. Das ist meine feste Überzeugung. Yoga ist gut für alle, egal, in welchem Lebensstadium du bist und wo du es machst. Yoga kann in jedem Fall das Leben bereichern. Leben in einer Lebensgemeinschaft, in einer Yoga Lebensgemeinschaft, ist das großartigste Leben, das es geben kann. Vielleicht übertreibe ich etwas, aber das ist nun mal meine Überzeugung.
Alles Gute, bis zum nächsten Mal!

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