Ich bin gerade dabei, zu erzählen, wie Yoga Vidya entstanden ist, das letzte Mal hatte ich von der Vision erzählt, die ich im Februar 1992 in Indien hatte. Und nach dieser Vision, in der ich gesehen hatte, dass eine Aufgabe warten würde und dass in Deutschland ein großes Zentrum entstehen würde, dass zunächst in Frankfurt ein kleines Zentrum entstehen würde, daraus innerhalb von fünf Jahren ein Ashram und dann innerhalb der nächsten zehn oder etwas mehr Jahre ein großer Ashram mit über tausend Teilnehmern. Nachdem ich diese Vision hatte, bin ich dann 1992 im Mai zurück nach Deutschland, dort hatte ich erst überlegt, wie kann ich jetzt die Vision umsetzen.

Ich bin nach München gefahren, wo ich Menschen noch kannte von meiner Zeit im Münchner Sivananda Yoga Vedanta Zentrum und dort habe ich dann verschiedene Menschen gekannt und getroffen. Und dort gab es eine Frau, nämlich Eva Maria Kürzinger, die sagte, sie hätte jetzt schon seit einigen Jahren darauf gewartet, dass ich zurückkommen würde und dass sie mit mir zusammen ein Yogazentrum aufmachen würde, das hätte sie schon vor einigen Jahren gespürt. So sind wir dann nach Frankfurt, haben uns mehrere Räumlichkeiten angeschaut und 1992, am 15. Juni haben wir dann mit einer großen Eröffnungsfeier das Frankfurter Zentrum eröffnet.

Es war zunächst mal recht einfach und Swami Sivananda hat gesprochen von simple living, high thinking. Nicht umsonst, die ersten Räume, die eingerichtet wurden, waren der Meditationsraum mit einem großen Altar und als zweites einen Computer mit einem Drucker. Wir hatten beide kein eigenes Zimmer, Eva Maria schlief in einem Yogaraum, ich schlief in einem anderen Yogaraum, dort gab es jeweils einen Schrank, der aus meinem Elternhaus stammt und ansonsten waren die Räumlichkeiten mit Bildern ausgestattet. Der Meditationsraum hatte große Statuen und auch Bilder gehabt, die ich aus Indien mitgebracht hatte und natürlich, ich hatte auch eine Tambura, ein Harmonium und ein paar Tablas mitgebracht. Und das ist etwas, was Yoga Vidya auch ausmacht, dieses Einfache und das Bewusstsein, Glück kommt nicht daher, dass man viel hat, Glück kommt nicht daher, dass man sich um sich selbst kümmert, sondern es geht darum, Gott zu dienen, es geht darum, sich spirituell zu entwickeln, es geht darum, anderen Menschen zu dienen, für andere da zu sein.

Man wird nicht glücklich dadurch, dass man viel selbst hat, sondern man wird glücklich, indem man ein sinnvolles Leben führt, indem man anderen hilft und dient und das Gefühl hat, etwas Sinnvolles zu machen. Genauso, angenommen du überlegst, in einer spirituellen Lebensgemeinschaft zu leben, dann überlege weniger, ob da jetzt die besten äußerlichen Voraussetzungen sind, ob dein Zimmer groß genug ist, die richtige Aussicht hat, ob du gute Duschmöglichkeiten und alles hast, sondern überlege als erstes: „Ist das etwas Sinnvolles?“ Überlege als zweites, kannst du deine Talente und Fähigkeiten zum Wohl anderer einsetzen? Und dann überlege, kannst du dort gut spirituell praktizieren? Die Lebensumstände sind in einer spirituellen Gemeinschaft zweitrangig, das Wichtigere ist, dass du gute Gelegenheit hast, zu praktizieren und dass du das Gefühl hast, etwas Sinnvolles zu machen. Und dort kommt auch der nächste Ratschlag, wenn du in einer spirituellen Gemeinschaft wohnst, auch dann achte weniger darauf, ob du alles äußerlich so gut hast wie möglich und sei nicht neidisch auf andere, die vielleicht es leicht besser haben, sondern überlege, wie kannst du gut praktizieren? Überlege, wie kannst du deine Fähigkeiten zum Wohl anderer einsetzen? Und überlege, wie kannst du gut helfen und dienen? Simple living, high thinking, einfaches Leben, erhaben denken, das ist eine der Grundlagen der meisten spirituellen Gemeinschaften, es ist sicherlich bei Yoga Vidya, auch wenn Yoga Vidya heute erheblich mehr Komfort seinen Sevakas bietet als das 1992 gewesen ist.

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