Ich möchte heute über meine zweite große Vision sprechen. 1992 im Februar war ich auf einer Reise durch Indien. Mehrere Monate hatte ich mir eine Auszeit genommen und wollte überlegen, was ich jetzt weiter machen würde. Ein anderes Mal werde ich das im richtigen historischen Kontext beschreiben. Während ich in Rishikesh war oder am Ende meines Aufenthaltes in Rishikesh hatte ich wieder diese Vision von Swami Sivananda. Plötzlich spürte ich eine ganz besondere Energie in der Luft, ich spürte, wie diese Energie mich ganz durchströmte, ich spürte, wie es mir warm wurde, ich spürte, wie meine Wirbelsäule warm wurde, ich spürte ein Brummen, ein Sausen, Brausen im Kopf, ich merkte plötzlich, wie ich das Körperbewusstsein verloren habe, ich merkte, wie ich den physischen Körper verließ, ich spürte, wie ich in eine Lichtebene hineinging, ich spürte, wie ich immer weiter wurde, leichter wurde.

Und dann war es ein Zustand von Wonne, Verbundenheit, Einheit, den ich nicht beschreiben kann. Nach einer ganzen Weile kam ich aus diesem Zustand wieder zurück und sah Swami Sivananda. Swami Sivananda, wie er groß stand, strahlte, wie er mich anlächelte, wie eine Hand in meine Richtung zeigte und dort Segen hineinging. Und Swami Sivananda bedeutete mir auf diese Weise: „Ich werde durch dich hindurch wirken, ich habe Energie und meine Energie wird dich beflügeln und durch dich hindurch wirken.“ Und dann kam diese innere Gewissheit, ich solle nach Deutschland zurückkehren, ich solle nach Frankfurt gehen, dort ein Yogazentrum aufmachen. Innerhalb von fünf Jahren würde der erste größere Ashram entstehen, daraus würde eine größere Yogabewegung entstehen und auch ein großer Ashram für tausend Menschen würde entstehen. Und Yoga Vidya hätte eine wichtige Aufgabe im Entstehen der neuen Weltkultur, zu der Yoga dazugehören würde.

Damals war der Name „Yoga Vidya“ noch nicht klar, aber diese Yogabewegung, die so entstehen würde, wäre etwas Wichtiges, sie wäre in Harmonie mit vielen anderen Yogabewegungen und anderen spirituellen Bewegungen und all diese würden sich verbinden zu einem starken Kraftfeld, so dass ein neues Goldenes Zeitalter in dieser Welt entstehen könnte. Diese Kraft von Swami Sivananda beflügelte mich, innerhalb von wenigen Wochen war ich dann zurück in Deutschland, schnell wurde ein erster Mietvertrag unterzeichnet und innerhalb von fünf Jahren kam dann auch der erste Ashram, Yoga Vidya Westerwald, und heute ist ja in Bad Meinberg ein Ashram entstanden, der knapp tausend Menschen auch tatsächlich Raum bietet. Und wir fühlen uns in Verbindung mit anderen spirituellen Traditionen, wir sind der Überzeugung, dass wir mit beitragen an der positiven Energie der Welt, wir sehen unsere Arbeit auch als Friedensenergie und wir spüren, dass Swami Sivanandas Segen und Kraft durch uns hindurch wirkt.

Und wann immer wir vor wichtigen Entscheidungen stehen, fragen wir auch immer: „Was will Swami Sivananda von uns? Wie sollen wir es machen? Entspricht das dem Auftrag, den Swami Sivananda uns gegeben hat? Entspricht das dem, wie wir Positives in der Welt bewirken können?“ Wobei wir nicht alles bewirken können. Es gibt so viele spirituelle Gemeinschaften und so viele andere großartige Bewegungen, auf ökologischem Gebiet, auf Menschenrechtsgebiet, so viele NGOs, also Non-Goverment-Organizations, und auch viele Menschen, die sich in den Regierungen dafür engagieren. Aber wir haben unseren kleinen Teil dafür zu tun und dort steckt die Energie von Swami Sivananda und des Göttlichen hinter uns. Und so ist es, wenn wir Yoga verbreiten, nicht etwas, wo wir selbst sagen, „wir sind die Größten“ oder „wir sind die Großartigsten, die Besten“, wir wollen uns sehen als Instrumente, als Diener von Swami Sivananda und als Diener für den Weltfrieden. Nicht im Sinne, „wir retten die Welt“, sondern es gibt eine göttliche Kraft, die diese Welt beflügeln will.

Wir wollen Instrumente dieser göttlichen Kraft sein, wir wissen, es gibt auch andere Kräfte hier und es ist auch möglich, dass die Menschen das Leben auf dieser Welt auslöschen, mindestens für eine gewisse Zeit. Und so wiederum der Appell, an alle, die das lesen, sei dir bewusst, heutzutage geht es nicht mehr nur darum, im Yogagebiet zu überlegen: „Was kann ich für mich selbst machen? Wie kann ich mich selbst entwickeln? Und wie geht es mir am besten?“ Sondern es geht darum: „Wie kann ich meine Kräfte am besten nutzen, um Gutes zu bewirken? Wie kann ich mich zum Kanal machen, dass aus dieser Welt ein besserer Ort wird? Wie kann ich dazu beitragen, dass ein Zeitalter des Friedens, ein Zeitalter des Mitgefühls, ein Zeitalter der Liebe und des Verständnisses entsteht auf dieser Welt?“ Es ist möglich, dass dieses Zeitalter entsteht. Jeder einzelne hat es in der Hand, mit dazu beizutragen. Göttliche Energie will in diese Welt hineinströmen, es liegt am einzelnen, ob er sich zum Kanal macht, denn die göttliche Energie braucht die Menschen als Kanäle dafür. Und ich glaube, wir alle haben eine große Verantwortung, auch du hast dafür eine Verantwortung. Überlege, ob du auf diese Weise tätig und hilfreich sein kannst.

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