Intensive spirituelle Praxis als Grundlage, in einem Ashram zu leben.
Ich bin dabei, über Swami Sivananda zu sprechen und was das Leben von Swami Sivananda heute mit der Yoga Vidya Ashram Lebensgemeinschaft zu tun hat. Heute möchte ich sprechen über die intensive Praxis von Swami Sivananda. Swami Sivananda hatte eine Phase in seinem Leben gehabt von 1924 bis 1932, also etwa acht Jahre, manche sagen auch neun Jahre, wo er wirklich intensiv praktiziert hat. Das heißt er hatte jeden Tag viele Stunden meditiert. Man hat sein Tagebuch gefunden, wo er geschrieben hatte, dass er über Tage und Wochen jeden Tag über sechzehn Stunden meditiert hatte, sogar beschrieben hatte, dass er über acht Stunden am Stück gesessen hat.

Es ist bekannt, dass er Phasen hatte, wo er mehrere Stunden Pranayamas geübt hatte, wo er viele Asanas geübt hatte usw. Und aus seinen autobiographischen Bemerkungen, von denen es nicht so viel gibt, und auch aus seinem Buch „Autobiographie“ geht hervor, dass er sehr intensive Erfahrungen hatte in dieser Zeit. Und Swami Sivananda empfahl auch seinen Schülern, immer wieder Phasen zu haben, in denen sie sich zurückziehen, in denen sie besonders intensiv praktizieren. Andererseits hat Swami Sivananda auch manche seiner Schüler davor gewarnt, zu intensiv zu praktizieren. Er hat gesagt, „gehe den Mittelweg“, wobei der Mittelweg nicht heißt ein Mittelmaß, sondern er heißt, etwas zu finden, was für den Alltag die richtige Menge an Praxis ist, und dann Phasen zu haben, wo man mehr praktiziert und Phasen zu haben, wo man weniger praktiziert. So wie eben Swami Sivananda einige Jahre seines Lebens besonders viel praktiziert hatte.

Auf ähnliche Weise werden andere Menschen auch Phasen haben, wo sie viel praktizieren. Ich empfehle, wenn jemand den intensiven Wunsch hat, sich tiefer zurückzuziehen, vielleicht mal so eine Woche lang intensiv zu praktizieren. Intensiv würde heißen, drei-, viermal am Tag zu praktizieren und je nachdem, welche Praxis als besonders wirkungsvoll angesehen wird, vielleicht besonders viel Pranayama, also Atemübungen, oder besonders viele Asanas oder besonders viel Meditation, besonders viel Japa, das heißt also Wiederholung eines Mantras oder Mantrasingen. Swami Sivananda hat besonders viel Wert auf Meditation und Pranayama gelegt in seiner eigenen Praxis. Und so meine ich auch, dass auch bei der Yoga Vidya Lebensgemeinschaft ein besonderer Segen auf diesen beiden Praktiken in besonderem Maße liegt. Es gibt auch Menschen, die viel Asanas üben, aber die meisten, die insbesondere zur intensiven Praxis hingezogen werden, üben besonders viel Pranayama oder Meditation oder vielleicht mal das eine und mal das andere.

Auch wenn du noch nicht in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft lebst, ist es gut, eins-, zweimal im Jahr ein oder zwei Wochen lang mehr intensive Praktiken zu üben. Für die meisten heißt das, so eins-, zweimal im Jahr eine oder zwei Wochen im Ashram zu verbringen. Egal, ob es jetzt eine Ausbildung ist, denn auch bei den Yoga Vidya Ausbildungen gehört ja zweimal am Tag Meditation, meistens eine oder zwei Yogastunden dazu, oft eine Stunde Pranayama. Für viele ist es eine Intensivpraxis, wie Kundalini-Intensivpraxis oder spirituelles Retreat oder Meditations-Retreat. Ich empfehle, einmal im Jahr ein oder zwei Wochen besonders intensiv zu praktizieren. In der Zeit lädst du deine Batterien mit neuer Kraft auf, in der Zeit kommst du durch verschiedene Reinigungserfahrungen hindurch, in der Zeit öffnest du deine Chakras und deine Nadis, also Energiekanäle und Energiezentren. In der Zeit kann es passieren, dass du überbewusste Erfahrungen machst. Es kann auch sein, dass du große Widerstandserfahrungen machst. Es kann sein, dass du große Willenskraft entwickelst. Es kann sein, dass du große Gotteserfahrungen machst, dass du das Gefühl bekommst der tiefen Hingabe und der tiefen Führung. Auch wenn du schon Mitglied der Yoga Vidya Seva-Gemeinschaft bist, dann ist es auch wichtig, verbringe mindestens eine oder zwei Wochen im Jahr mit intensiver Praxis. Denke nicht, dass es ausreicht, einfach in der Gemeinschaft zu leben, sondern es ist wichtig, auch wirklich eins-, zweimal im Jahr intensiver zu praktizieren. Das kannst du auch im Ashram im Sinne der Teilnahme einer Intensivwoche, du kannst es für dich tun. Du kannst auch in einen anderen der Yoga Vidya Ashrams gehen, um intensiv zu praktizieren.

Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, aber in jedem Fall behalte es im Kopf, intensive Praxis führt zu intensiver Erfahrung und intensive Erfahrung bringt dich auf dem spirituellen Weg weiter. Wenn du ein paar Jahre lang ein- oder zweimal im Jahr eine oder zwei Wochen geübt hast, dann kannst du mal probieren, vier Wochen intensiver zu praktizieren. Und wenn du das praktiziert hast, kannst du drei Jahre später auch mal zwei oder drei Monate intensiv praktizieren. Wichtig ist aber auch, dass du das in solchen Abständen machst. Es nutzt nichts, etwas zu überstürzen, sondern es ist gut, die Praktiken aufzubauen und der Wechsel zwischen intensiver Praxis und intensivem Seva, also auch spirituell dienen und dabei auch die Praktiken zu integrieren, dass ist das, was beständigen spirituellen Fortschritt über die Jahre ausmacht.

Das waren also ein paar Anregungen und du kannst jetzt gerade überlegen, wann hast du deine nächste Intensivwoche spiritueller Praxis? Machst du es im Ashram? Machst du es in Form einer angeleiteten Intensivwoche? Machst du es für dich allein? Am besten ist natürlich im Ashram, dort ist die ganze Stimmung darauf ausgerichtet, dort gibt es keine Ablenkung. Für dein Essen wird gesorgt, für Unterkunft wird gesorgt und egal, was ist, im Ashram wird für dich dort gesorgt, du brauchst also nur zu praktizieren. Deshalb würde ich dir schon empfehlen, wenn du intensiv praktizieren willst, praktiziere im Ashram. Überlege, wann wird deine nächste Woche sein? Wann war deine letzte Woche? Und nimm dir vor, dich darauf auch gut vorzubereiten. Gut vorbereiten auf eine Intensivwoche heißt auch, dass du ein paar Wochen oder Monate vorher schon deine Praktiken etwas intensivierst. Nicht die Praktiken reduzieren, weil du denkst: „Bald übe ich intensiv.“ Wenn du vorher schon etwas mehr geübt hast, dann wird die Woche umso intensiver und schöner sein. Wenn du es vorher vernachlässigst, wirst du durch Widerstands- und Reinigungserfahrungen mehr hindurchzugehen haben.

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