Es war einmal ein junger Mann, der wollte gerne ein Yogi werden. Leider war er sehr dick. Er konnte kaum eine Yogaübung ausführen. Er konnte nicht lange im Sitzen meditieren. Er besaß nicht viel innere Kraft und hatte auch sonst keine großen Fähigkeiten. Im Yoga heißt es, dass es für jeden Menschen eine passende spirituelle Übung gibt. Jeder kann zur Erleuchtung gelangen. Auch Kleine können siegen. Eines Tages traf der dicke junge Mann einen klugen Yogalehrer.
Der Yogalehrer war ein Meister der Vielfalt der Yogatechniken. Er fragte den jungen Mann, ob er im Bett liegen, jeden Tag etwas lesen und etwas Spazieren gehen könne. Das konnte der dicke junge Mann tun. Der Yogalehrer sagte: "Das genügt. Damit kannst du das innere Glück erreichen. Du musst diese drei Übungen nur konsequent nach einem guten Plan über einen langen Zeitraum hin tun."
Der junge Mann suchte sich eine abgeschiedene Hütte und begann mit seinem Yogaweg. Er meditierte viermal am Tag eine Stunde, ging dreimal am Tag eine Stunde spazieren, las zweimal am Tag eine Stunde in einem spirituellen Buch und machte eine Stunde am Tag Kundalini-Yoga. Er betete bei jeder Frage auf seinem Weg zu seinem erleuchteten Meister. Dann entwickelte er mit Weisheit und Kreativität eine Lösung für das Problem. Er ernährte sich von Obst, Gemüse und gekeimten Körnern. Er trank Wasser, Fruchtsäfte und manchmal etwas Tee. Er beobachtete beständig seinen Geist und übte sich im positiven Denken. Nach einigen Jahren war er gesund, schlank und voll von innerem Glück.
Diese Geschichte lehrt uns, dass auch schwache Menschen auf dem spirituellen Weg siegen können. Es gibt für jeden Menschen eine oder mehrere spirituelle Techniken, die ihn effektiv voran bringen. Dicke Menschen trauen sich selten in einen Yogakurs. Aber auch Dicke können Yoga praktizieren. Sie müssen es nur auf ihre Art tun. Viele Menschen glauben, dass der buddhistische Weg nichts für sie ist, weil sie nicht lange im Sitzen meditieren können. Man kann aber auch im Liegen, im Gehen oder im Stehen meditieren. Man kann sogar mit einem Video meditieren.
Viele Menschen habe keine Ausdauer und keine Zeit für den spirituellen Weg. Es genügt aber sich jeden Tag fünf Minuten mit einem spirituellen Vorbild zu verbinden und ein Ritual auf seine Art zu machen. Das kann jeder. Die Zeit hat jeder. Der Gewinn ist unermesslich groß. Wer zum Beispiel jeden Tag einige Minuten das Amitabha-Mantra denkt, kommt nach seinem Tod ins Paradies von Amitabha. Statt in die Hölle, die normalerweise auf uns weltliche Menschen mit unseren tausend Süchten und Ängsten wartet. Einen größeren Gewinn gibt es nicht.
Ich bin der kleinste und schwächste aller Yogis. Schon meine Mutter nannte mich einen Mickerling. Sie sah mich als ewigen Versager. In der Schule wollte kein Mädchen mich zum Freund haben. Und später erlitt ich durch meine Versagensängste sogar nach meinem juristischen Examen einen Burn out. Aber ich habe nie aufgegeben. Ich habe ausprobiert, was mir hilft. Ich bin jeden Tag einen kleinen Schritt ins Licht gegangen. Ich wurde Rechtsanwalt, Psychotherapeut und Yogalehrer. Irgendwann klappte es sogar mit den Frauen.
Ich wurde ein Yogi und zog in eine abgeschiedene Hütte im Wald. Ich betete jeden Tag zu meinen erleuchteten Meistern. Ich handelte konsequent aus der inneren Stimme meiner Weisheit heraus. Ich meditierte im Liegen, ging regelmäßig dreimal am Tag spazieren, las jeden Tag in meinen spirituellen Büchern, schrieb selbst Bücher und erweckte mit dem Kundalini-Yoga meine Kundalini-Energie. Der größte Sieg war es, dass ich den spirituellen Weg gefunden habe, der zu mir passt und der mich jeden Tag ein kleines Stück voran bringt.
Kommentare
Danke für die schöne, ermutigende Geschichte