Welche physiologischen Reaktionen und anatomischen Reaktionen, kurz- und langfristig, kann man auf Ärger zurückführen? Das sind Fragen, die mir gestellt wurden.
Heute weiß man, dass Körper und Psyche eng zusammenhängen. Ärger hat etwas zu tun mit der Stressreaktion und auch mit dem Flucht-Kampf-Mechanismus. Also angenommen, der Mensch ist in Gefahr, dann kann er entweder fliehen oder kämpfen. Kämpfen steht in Verbindung mit Ärger, fliehen steht in Verbindung mit Angst.
Was bewirkt Ärger im Körper? Zunächst einmal gehört Ärger zur Stressreaktion. So kann man nicht unbedingt sagen, dass Ärger das bewirkt hat. Sondern man könnte sagen, dass Ärger ein Teilaspekt der Stressreaktion ist. Und die kurzfristige Stressreaktion besteht aus Aktivierung des Sympathikus und Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin.
Es ist die Erhöhung des Blutdruckes, Ausschüttung von Schweiß und damit Erhöhung der elektrischen Haut-Leitungsfähigkeit und Reduzierung des Haut-Widerstandes. Es ist die Erhöhung der Frequenz des Pulses und der Atemfrequenz, bewirkt auch die Anspannung von Muskeln und die Reduzierung der Immunabwehr und so weiter.
Was bewirkt dann Ärger, wenn er längere Zeit dauert? Es wird eben die Stressreaktion am Laufen gehalten. Das ist ja die besondere Fähigkeit beim Menschen. Tiere haben auch die Fähigkeit zu Stress. Insbesondere alle Wirbeltiere können auch einen Flucht-Kampf-Mechanismus haben. Aber der Mensch hat die Emotion des Ärgers und er hat die Fähigkeit, den Ärger längere Zeit andauern zu lassen. Und dann über die Emotion des Ärgers bleibt die Stressreaktion länger.
Und das hat dann auch langfristige Folgen. Menschen, die ärgerlich sind, können eher Magengeschwüre und Durchfallerkrankungen bekommen oder ein chronisches Reizdarmsyndrom entwickeln. Das heißt nicht, dass jeder, der Magen-Darm-Geschwüre hat, auch ärgerlich ist. Und nicht jeder, der Reizdarm oder Morbus Crohn hat, hat auch notwendigerweise zu viel Ärger. Aber es ist einer der Faktoren, die dazu beitragen können.
Im Ayurveda würde Ärger als Pitta-Prinzip bezeichnet. Und das Pitta-Prinzip ist Feuer. Und zu viel Feuer kann auch Entzündungen verursachen. Und was bewirkt Ärger im Körper? Ärger kann eben auch das Risiko für Entzündungen, Autoimmunerkrankungen, Neurodermitis und viele andere Krankheiten erhöhen. Und zwar ist es egal, ob der Ärger ausgedrückt wird oder als innerer Frust da ist. Zu viel Pitta, und damit Neigung zu Reizbarkeit und Ärger, erhöht Autoimmunerkrankungen und damit entzündliche Erkrankungen wie Neurodermitis, Reizdarmsyndrom bis zu Hashimoto, Rheuma und manchem anderen.
Es ist auch gut dokumentiert, dass Menschen, die sich häufig ärgern und so einen Grundärger und Frust in sich tragen, auch zu Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzinfarkt und Hirnschlägen neigen. Das ist schon eine ganze Menge. Übrigens scheint es so zu sein, und das widerspricht dem, was in den 70-ger und 80-ger Jahren behauptet wurde, dass Krebs nicht mit dem Ärger im Körper korreliert. Das sind mehr die Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Autoimmunerkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen und Hautprobleme.
Menschen, die ärgerlich sind, bekommen auch häufiger Erkältungen als andere. Man könnte sagen, dass die Erkältung will den Ärger wieder abkühlen und künstlich zur Ruhe bringen. Ärger bewirkt darüber hinaus auch Verspannungen der Muskulatur und das kann auch zu Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, zu steifem Nacken und Hexenschuss führen.
Also gute Gründe, zu lernen, mit Ärger anders umzugehen. Und auf unseren Internetseiten findest Du eine Menge Tipps, wie Du mehr Gelassenheit bekommen kannst. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, den Ärger-Transformations-Atem zu üben, auch jeden Tag den Sonnengruß zu üben, Tiefenentspannung, Meditation oder Hatha Yogaübungen. Und eine der vielen anderen Übungen auf unseren Seiten zu probieren, die helfen, vom Ärger zur Gelassenheit zu kommen.
Mach einfach mal ein Wochenende „Yoga und Meditation Einführung“ mit oder eine Yoga Ferienwoche, dann bekommst Du viele Techniken an die Hand, wie Du Ärger transformieren kannst in positive Energie, Tatkraft und Gelassenheit. Alle Informationen auf www.yoga-vidya.de.
Kommentare