Manche Menschen spüren, sobald sie sich über etwas geärgert haben, sofort ein flaues Gefühl im Magen oder bekommen sogar Magengeschwüre. Warum ist das so?
Es gab mal eine Zeit, wo es darüber Untersuchungen gab und man konnte tatsächlich feststellen, dass sich der Magen rot färbt, wenn Menschen irgendwo Ärger haben. Man weiß also tatsächlich, dass Ärger auf den Magen schlägt. Liebe geht durch den Magen, aber Ärger schlägt auf den Magen.
Warum ist das so? Letztlich ist der Mensch ein ganzheitliches Wesen. Die Psyche beeinflusst den Körper und der Körper beeinflusst die Psyche. Und der Ärger hat ja letztlich auch eine physiologische und eine psychologische Funktion. Man nimmt zum Beispiel an, dass der Ärger zur Stressreaktion gehört, insbesondere zum Flucht-Kampf-Totstell-Mechanismus. Angenommen, es ist eine Gefahr, dann hat der Mensch drei Möglichkeiten. Er kann fliehen, er kann kämpfen oder er kann sich tot stellen. Und so sind die drei Grundemotionen des Menschen mit diesen drei Faktoren verbunden.
Angenommen, es ist eine Situation, wo es besser ist zu fliehen, da ist es gut, Angst zu haben. Man sagt so schön: „Angst verleiht Flügel, dann ist man schneller.“ Genauso auch in einer Situation, wo es gut ist zu kämpfen, da ist es gut, ärgerlich zu sein. Das hilft dann, die Hemmungen zu verlieren, insbesondere in den urzeitlichen Situationen. Und wenn man sich eine längere Zeit ducken und tot stellen muss, da hilft die Depressivität. So wird man nicht gesehen. In diesem Sinne hängt das alles mit der Stressreaktion zusammen.
Aber die Stressreaktion führt nicht nur zu einer Emotion, sondern sie ändert auch den Organismus. Dass heißt, unter der Stressreaktion steigen der Blutdruck, die Pulsrate und die Atemfrequenz und die Muskeln werden angespannt. Und es wird auch etwas verändert in der Verdauung. Und da gibt es zwei Möglichkeiten. Unter Stress kann entweder die Verdauung verlangsamt werden, was zu einer Verstopfung führen kann. Die zweite Möglichkeit wäre, dass die Verdauung ganz schnell angeregt wird, was dann zu Durchfall führen kann. Oder eben auch zu Magengeschwüren oder mindestens zu einem flauen Gefühl im Magen.
Die Stressreaktion hat also einen direkten Einfluss auf den Parasympathikus, Und der Parasympathikus ist der Nervenstrang, der letztlich Magen und Darm steuert. So gibt es gute Gründe, warum Ärger auf den Magen schlägt und warum Du lernen solltest, Dich nicht so leicht zu ärgern. Und dass Du lernen solltest, Tiefenentspannungs-Techniken zu üben oder die Ärger-Transformations-Atmung anzuwenden, die Du auch auf unseren Internetseiten findest. Und dann kannst Du Deinen Ärger schrittweise unter Kontrolle bringen.
Mal ein kurzes Ärgergefühl zu haben ist nicht weiter tragisch und das macht auch nichts mit Deinem Magen. Aber zu lernen, anschließend wieder zur Ruhe zu kommen und wieder gelassen zu sein, ist eine große Hilfe. Man könnte auch fragen: „Warum willst Du es Menschen erlauben, Deinen Gemütszustand zu beherrschen, insbesondere Menschen, die Dir gerade nicht wohlgesonnen sind?“ Daher ärgere Dich erstens nicht über Sachen, die unwichtig sind und zweitens über Menschen, die Dir nicht wohlgesonnen sind. Du brauchst ihnen nicht diese Macht über Dich zu geben.
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